Sind Retouren-Automaten wirklich nachhaltig?

Gleich Mitte November, Wahnsinn, wie schnell die Zeit rennt. Hatten wir nicht eben noch Sommer? Bevor es jetzt rasant auf Weihnachten zugeht, war ich noch mal sommerliche Temperaturen bei meiner besten Freundin in Madrid eingefangen. So war es zumindest von mir geplant, doch das Wetter zeigte sich so ähnlich, wie es auch bei uns war. Schöne Tage hatten wir trotzdem zusammen. Doch jetzt erst mal zum Thema Retouren-Automaten:

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Retouren-Automaten, schon gesehen?

Heute möchte ich euch von einer Aktion erzählen, über die ich vor ein paar Wochen auf TikTok aufmerksam wurde. Und zwar gibt es jetzt Automaten, an denen man Pakete für kleines Geld erwerben kann, ohne zu wissen, was tatsächlich darin ist. Solche Automaten gibt es z.B. an Tankstellen. Bei den Paketen handelt es sich beispielsweise um Waren, die bei der Post überzählig sind, weil man sie nicht mehr zuzuordnen kann.

Fast alle von uns bestellen Online. Mal ehrlich, wie viel davon schickt ihr wieder zurück? Täglich werden mehrere Millionen Pakete verschickt, die meisten kommen auch an, aber nicht alle. Mehr als 500 Millionen Pakete im Jahr werden in Deutschland retourniert, wir liegen europaweit vorn.

Manche der Päckchen, die nicht zugestellt werden können, sind falsch etikettiert oder das Kommissionieren kommt teurer als der Warenwert. Also verbleiben sie beim Versandlieferant und werden irgendwann mal freigegeben. Ein Weg, diese Pakete wieder in den Umlauf zu bringen, sind jetzt diese sogenannten Retouren-Automaten. Die Adressen auf diesen Päckchen, die in dem Automaten landen, werden geschwärzt. Man kann also nicht erkennen, woher die Pakete kommen oder an, wem sie adressiert waren.

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Wundertüte oder Schrottwichteln?

Die Pakete in den Automaten sollen durchschnittlich zwischen 8 und 10 Euro kosten. Was genau in den Päckchen ist, weiß man vorher nicht. Alles Mögliche kann drin sein, Kleidung, eventuell sogar Smartwatches oder Handys, aber auch Ramsch, wie z.B. ein kaputtes Ladekabel. Man sollte also keine großen Erwartungen haben, dann ist die Enttäuschung auch nicht groß.

Mich erinnert das alles an die Wundertüten, die man kaufen konnte, als ich Kind war. In meiner Kindheit habe ich diese Mysterietüten geliebt. Wobei wahrscheinlich auch nur Mist darin war, der dann in irgendeiner Schublade landete.

So ähnlich stelle ich mir das auch bei den Paketen aus dem Retouren-Automaten vor. Vielleicht steckt hinter dieser Aktion ein Nachhaltigkeitsgedanke, doch letztendlich landet der größte Teil der Ware wahrscheinlich doch im Müll oder auf dem Dachboden des neuen Besitzers, wenn er damit nichts anzufangen weiß.

In einem TikTok-Video habe ich gesehen, dass bei einem jungen Mädchen in einem Paket Herren-Sneakers in Größe 48 enthalten waren. Diese Sneaker stammten aus einem chinesischen Online-Shop und kosteten ursprünglich 10 €. Ich persönlich könnte mit diesen Sneakern nichts anfangen, nicht mal zum Schrottwichteln wären sie bei mir geeignet.

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Europaweit liegen wir bei Retouren weit vorne

Nach meiner Meinung lenken solche Retouren-Automaten nur davon ab, dass diese Millionen von Retouren für die Umwelt ein Problem darstellen. Auch wir tragen zu dieser Problematik bei. Selbstverständlich wäre es umweltfreundlicher, Rücksendungen zu vermeiden. Die Anzahl der Retouren wächst, das meiste wird im Fashionbereich zurückgeschickt.

Gerade bei Kleidung ist der Online-Kauf nicht so einfach. Nicht nur wegen der Passform, sondern auch, weil man den Artikel nicht fühlen und deshalb die Qualität nicht einschätzen kann oder die Farbe im Online-Shop von der Realität abweicht. Teilweise werden Artikel aber auch in zwei verschiedenen Größen geordert, das Zurückschicken ist also vorprogrammiert.

Hier könnten die Online-Shops mehr Unterstützung anbieten. Einige Shops sind da schon gut aufgestellt. Bei Zalando z.B. wird mir aufgrund meiner vorigen Bestellungen die passenden Größen bei neuen Artikeln empfohlen, und bei Net-a-Porter kann man die Kleidung in Videos anschauen. Ebenso lese ich mir bei Zalando gerne die Rezensionen der anderen Kunden für meinen Wunschartikel durch. Das vermittelt schon mal eine bessere Einschätzung der Ware.

Da man meistens bei Bestellungen nicht in Vorleistung treten muss, ist die Hemmschwelle zu kaufen kleiner als im Laden vor Ort. Hinzukommt, dass das Retournieren überwiegend kostenlos ist. Wobei z.B. Zara inzwischen Retouren-Kosten veranschlagt, auch, wenn es ein geringer Betrag ist. Nicht alle Shops ziehen mit, um mit der Konkurrenz/Mitbewerber mithalten zu können.

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Als Hobby einfach so bestellen und wieder retournieren

Es gibt aber auch Leute, die einfach nur Lust am Bestellen und Auspacken haben und schon genau wissen, dass sie die Ware wieder retournieren. Würde das Zurückschicken mit eigenen Kosten verbunden sein, würde sich der ein oder andere diesen ,,Spaß an der Freude“ sicher nicht erlauben.

Fraglich finde ich auch die Videos von Influencer:innen, die ich gerade vermehrt auf Instagram sehe. In den Reels werden von Zara, Mango, H+M und Co. die neuesten Kollektionen von den Influencern vorgestellt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Ware ausschließlich für diese Videos geordert wird und das meiste davon zurückgeht.

Der Online-Handel ist aber nicht denkbar, ohne dass es Retoren gibt. Komplett ausschließen kann man Retouren nicht, doch versuchen diese zu vermeiden, indem man sich selbst an die Nase fasst und daran arbeitet, nicht einfach wahllos zu bestellen.

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Da ich mal wieder zwei Sonntage mit Abwesenheit glänzte, möchte ich euch heute gleich zwei Podcast-Folgen von Conny und mir ans Herz legen. Wie immer sind beide Episoden sehr hörenswert, wir freuen uns also, wenn ihr Lauschen kommt. Hier und hier könnt ihr uns z.B. zuhören.

Ihr sucht noch etwas Passendes für eine der ganzen anstehenden Weihnachtsfeiern? Dann schaut euch mal mein Reel auf Instagram an. Wenn euch der Look gefällt, könnt ihr gerne meinen Rabattcode über 20 % nutzen: claudiaxtoni (gültig noch bis 15. November). Um Retouren zu vermeiden, sage ich euch, dass die Hose mit den Pailletten größengerecht ausfällt. In der Hose trage ich Größe 40 und den Pullover mit Effektgarn in Gr. 42, da ich Oberteile gerne lässig trage.

Da ich im November noch zweimal verreise, wird es hier im Blog wieder etwas ruhiger. Doch dafür präsentiere ich euch heute gleich mehrere Outfits von mir, verlinke aber auch noch einen Look, den ich letztes Jahr um diese Zeit getragen habe. Spannendes Thema hatte ich damals, so ganz hielt ich mich nicht an meinem Vorhaben. 🙂

2 Kommentare

  1. November 11, 2024 / 9:59 am

    Nachhaltig finde ich solche Retouren-Boxen nicht. Ich würde zumindest keine 10 Euro dafür ausgeben, nur um Schrott zu erhalten.

    Vielleicht ändert sich langfristig etwas, wenn Retouren generell kostenpflichtig gemacht werden müssten. Es war ja schon im Gespräch, dies gesetzlich zu regeln.

    Liebe Grüße
    Sabine

  2. Claudia
    November 10, 2024 / 5:38 pm

    Liebe Cla,

    den Pulli auf dem ersten Foto finde ich so schön! Die Farben und die Bündchen, der gefällt mir sehr! 🙂

    Retouren-Automaten. Da habe ich ehrlich gesagt noch nie was von gehört. Ich kenne Kofferversteigerungen am Flughafen, wenn liegengebliebene Koffer nicht abgeholt werden, aber Retouren-Automaten kenne ich nicht.

    Es würde mich sogar tatsächlich reizen, mal für 10 ,- Euro so ein Päckchen zu ziehen, auch wenn sicher nichts brauchbares für mich drin wäre. Diese Wundertüten kenne ich natürlich noch aus meiner Kindheit und was tolles war auch nicht drin. Aber es hätte ja sein können!!! ( Deshalb kaufe ich mir immer noch Adventskalender. 🙂 ) Ebenso gibt es bei mir in der Nähe in der Parfümerie ab und an so eine Tüte zu kaufen. Einmal habe ich mir eine geholt und es war nix drin, was mir gefallen hat.

    Klar, generell je weniger Retouren, desto besser. Deshalb kaufe ich Dinosaurier am liebsten immer noch im stationären Einzelhandel, weil ich da die Sachen anprobieren kann und die Vorauswahl mit in die Kabine nehme und nicht nach Hause.
    Dann kauf ich das Teil, das mir passt und Ende. Klar gibt es auch mal einen Fehlkauf, den ich dann umtauschen muss. Aber selten.

    Die Vernichtung von Retouren finde ich äußerst belastend für die Umwelt.
    Wenn ab und an was bestellt wird und dann zurückgeschickt, okay., kann vorkommen.
    Aber nicht 30 Teile auf einmal, von denen man weiß, dass mindestens 29 zurückgehen. Nein, find ich nicht in Ordnung.

    Liebe Grüße und dir viel Spaß bei deinen Reisen. 🙂
    Hab mich gefreut, heute von dir zu lesen,

    Claudia

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