Alles ändert sich, nichts bleibt, wie es mal war. Ja, selbst ich, die auf die sechzig zugeht, spüre, dass ich mich, meine Eigenschaften, aber auch meine Vorlieben noch ändere. Von meinem Körper ganz zu schweigen.
Waren es in meinen Vierzigern erste Linien im Gesicht, die sich zeigten, prägten diese sich mit über fünfzig zu richtigen Falten aus. Damit konnte ich damals mal mehr oder mal weniger umgehen. Wie ich hier im Blog schon offen erzählte, hatte ich auch immer mal wieder Behandlungen mit Hyaluron. Meine letzte kosmetische Unterspritzung liegt inzwischen fast zwei Jahre zurück (davon berichtete ich hier).
Wenn der Körper altert, muss man stark sein
Extrem gealtert ist in den letzten Jahren mein Körper. Wenn ich mich genau anschaue, sehe ich den Körper meiner Mutter. Meine Tochter meinte mal vor einiger Zeit zu mir, meine Hände würden immer mehr den Händen meiner Mutter ähneln. Doch ganz so ist es nicht, ich habe einfach nur inzwischen alte Hände bekommen, so wie meine Tochter die alten Hände von der Oma in Erinnerung hat.
Aber auch andere Stellen an meinem Körper sehen mittlerweile bei mir aus, wie bei einer alten Frau. Die Haut an den Armen schwabbelt, das Dekolleté ist zerknautscht und der Hals faltig. Nun möchte ich mich aber auch nicht generalüberholen lassen, wie es vor einigen Jahren Brigitte Nielsen in einer Schönheitsklinik hat machen lassen. Wurde das damals nicht auf RTL ausgestrahlt?
Mir ist durchaus bewusst, welch ein Geschenk ein gesunder Körper ist, egal in welchem Alter und wie faltig der Körper auch ist. Im Grunde weiß ich auch zu schätzen, dass ich keine ernsthaften Erkrankungen habe und mein Körper funktioniert. Meinen alternden Körper so zu lieben, wie er gerade ist, fällt mir nicht immer leicht. Doch was hätte ich denn für eine andere Wahl, wer nicht alt werden möchte, muss früh sterben und das ist bestimmt keine Option für mich!
Bei mir ist das stimmungsabhängig
An den meisten Tagen ist es mir auch egal, wie alt mein Körper ausschaut. Wahrscheinlich ist das bei mir stimmungsabhängig. An schlechten Tagen, die ich eher in der kalten und dunklen Jahreszeit wie jetzt habe, mag ich mich beim An- und Ausziehen gar nicht anschauen. Wobei so ein käsiger Body im Winter immer etwas unästhetischer aussieht, als im Sommer.
Interessanterweise ist das ein Problem, das ich nur mit mir selbst habe, also das Hadern mit meinem älter werdenden Körper. Bei anderen Frauen in meinem Alter oder auch noch älteren Menschen sehe ich das gar nicht bzw. empfinde es optisch überhaupt nicht unschön.
Vielleicht geht es mir aber auch nur so, weil ich mich immer wieder auf meinen Fotos sehe. Selbstverständlich möchte ich ansprechende und ästhetische Bilder veröffentlichen, wer zeigt sich nicht gerne von seiner besten Seite. Doch gerade auf Fotos, wenn die Bewegungen festgefroren sind, fällt ein faltiger Hals und Hände mit Altersflecken mehr auf, als eventuell im wahren Leben. Wenn man ständig in Bewegung ist, nimmt man solche Dinge gar nicht wirklich wahr. Immer wieder ältere und aktuelle Fotos von sich vor Augen zu haben und zu vergleichen, verdeutlicht mir die Veränderungen noch mehr.
Ich bin mit mir einfach zu kritisch
Ich weiß, ich sollte mit mir nicht so streng und kritisch umgehen. Wobei ich mir gegenüber schon viel gnädiger geworden bin. Das merke ich gerade, wenn es um mein Gesicht geht. Inzwischen nehme ich meine Falten an, über die ich mich noch vor ein paar Jahren gegrämt hätte.
Falten weg spritzen geht aber auch irgendwann nicht mehr wirklich, wenn man nicht unbedingt so wie die vielen Negativbeispiele von extrem aufgespritzten Frauen auf Instagram aussehen möchte. Verwerflich finde ich es nicht, sich das Gesicht mit Hyaluronsäure auffrischen zu lassen oder andere sanfte Methoden zum Einsatz kommen, um eben einfach nur wieder frischer zu wirken. Gerade, wenn das Gesicht bei einer älteren Frau eingefallen ausschaut, kommen Falten noch mehr zur Geltung. Nicht ohne Grund gibt es den Spruch ,,Im Alter muss man sich entscheiden, ob Ziege oder Kuh“. Doch sich das Gesicht so vollpumpen zu lassen, dass es einfach nur unnatürlich rüberkommt, ist in meinen Augen nicht mehr schön. Allerdings möchte ich das nicht verurteilen, das kann jeder so handhaben, wie er möchte.
Grundsätzlich sollte jeder das tun oder lassen, wonach der Sinn steht und mit dem man sich wohlfühlt. Wenn kosmetische Behandlungen dazu beitragen, sich wieder besser zu fühlen, dann ist das die richtige Option für diese Person.
Man darf auch mal jammern
So, für heute habe ich genügend gejammert und mir meinen Frust über das Älterwerden von der Seele geschrieben. Jetzt ist es auch wieder gut. Ich glaube, im Alter werden wir gelegentlich dünnhäutiger. Nicht nur unsere Haut wird dünner, sondern auch unsere emotionale Haut. Doch das steht uns auch mal zu, wir müssen nicht immer die starke Powerfrau sein.
Mein Sonntagspost erscheint bereits heute, weil ich am Samstag für ca. 10 Tage in die USA fliege und dort nicht immer WLAN haben werde. Davon abgesehen, möchte ich diese Zeit auch genießen. Es ist für ein spannendes Projekt, von dem ich euch auf alle Fälle zu gegebener Zeit berichten werde.
Unbedingt möchte ich euch noch darauf hinweisen, dass diesen Sonntag eine neue Podcast-Folge von Conny und mir erscheinen wird. Die neue Folge kann ich euch noch nicht verlinken, aber den Weg dorthin: iTunes, Spotify und im Web.
- Strickjacke: Cos
- Lederlegging: Wenz
- Boots:legero
- Tasche: Chloé
- Kette: Runteschmuck
Meine Strickjacke ist von Cos* und ich habe euch dort eine ähnliche herausgesucht. Generell hat Cos tolle Strickteile. Aber auch bei Unger Fashion schaue ich immer wieder gerne vorbei, besonders in der Sale-Zeit. Dort werde ich oft bei Strickteilen von Allude* fündig. *Affiliatelinks
Hallo liebe Cla, also ehrlich, du strahlst auf deinen Bildern Selbstbewusstsein, Glamour und Schönheit aus – wer denkt denn da bitte an Fältchen oder Linien? Ich glaube, wichtiger als eine glatte Haut ist sowieso eher ein ‚In-sich-ruhen‘ und freundliche Herzenswärme. Klar, wenn ich mir meine Arme ansehe, denke ich mir schon manchmal, was waren das für Zeiten, als eine straffe, junge Haut so selbstverständlich war. Aber das Leben und die Jahre hinterlassen nun mal irgendwann ihre Souvenire auf unseren Körpern und Gesichtern, das geht jedem so. Und manchmal denke ich mir sogar, das Älterwerden macht mich freier, ganz einfach, weil ich einer vermeintlichen Perfektion gar nicht mehr so sehr hinterher rennen brauche. Auch schön. Dann kann ich ja getrost morgens meinen flauschigen Lieblinspulli anziehen, auch wenn mich die Farbe vielleicht gerade im Winter etwas blasser wirken lässt. Na bitte, Hauptsache ich fühl mich wohl in meiner Haut und bin fit und gesund. 🙂
Herzliche Grüße
Hasi
Ich hoffe du geniest deine wunderschönen 10 Tage in der Stadt der Engel. Ich habe immer wider Gedanken, wo das Älter werden mit Angst macht..man sieht es einfach..aber seit Corona bin ich einfach mit allem entspannter. Ich genieße mehr das Leben, nehme es an und gehe nicht mehr streng mit mir um und es tut so gut.
Liebe Claudia,
alle deine Worte kann ich nur unterstreichen – du sprichst mir aus der Seele.
Ich bin vor drei Tagen 60 geworden und eigentlich ganz zufrieden (bis auf diese gruselige Zahl 😉
Es ist eher diese unaufhaltsame Veränderung, die mich beschäftigt. Die Zeit rast unaufhaltsam.
Deshalb bin ich ganz froh, dass es hier „Gleichgesinnte“ gibt.
Vielen Dank für deinen Blog. Ich bin eine treue Leserin.
Liebe Grüße
Sabine
Liebe Claudia
Ich 57 und genau so Momente gehabt diese Woche, ich habe doch immer so gut zu meiner Haut geschaut.
Ich nenne es mal, es liegt am Winter, kalt, trockene Luft, viele Kleiderschichten, dicke Jacke und Schal.
Eines habe ich mir geschworen, ab jetzt wird täglich extra Sonnenschutz auf die Haut gecremt, denn diese doofen Flecken möchte ich eher minimieren. Cabrio-Fahrten im Sommer sind für die Haut eher nicht geeignet.
ich wünsche dir ein erholsames Wochenende und lasse liebe Grüsse da von Beatrix
Autor
Liebe Beatrix, mit Sonnenschutz bin ich auch manchmal etwas zu schludrig. ich werde es jetzt auch wieder regelmäßig in meine Pflegeroutine integrieren. Ich schicke dir liebe Grüße
Liebe Claudia,,…ach wie gut ich Dich verstehe. Der größte Fehler ist sich selbst mit dem eigenen, jüngeren Ich zu vergleichen. Letzte Woche habe ich meinen neuen Personalausweis bekommen. Das Bild ist vom Profi und gelungen. Allerdings schockierte mich der Vergleich der Fotos zwischen denen 10 Jahre liegen….Falten, keine klare Kinnlinie, schmale Wangen. Alle schätzen mich um Vieles jünger, aber ICH fühle mich oft alt ( bin 53). Das Altern annehmen, andere Prioritäten setzen und lieber die Lebenserfahrung genießen. Das sollte das Ziel sein…und Gesundheit ist 1000 x wichtiger als ein faltenloses (und somit oft belangloses) Gesicht. Und Du, Claudia, siehst toll aus und hast eine super Ausstrahlung! Alles Liebe
Autor
Das Alter annehmen und die Lebensziele genießen, das ist eine gute Einstellung. Ich danke dir für die Erinnerung daran und auch für deine lieben Worte. Ganz liebe Grüße, liebe Nicole
Liebe Cla,
zu behaupten Du übertreibst möchte ich jetzt nicht direkt sagen, auch wenn es meine Meinung ist, denn ich kann Dich verstehen. Ich habe die 60 überschritten, die letzten Wochen krankheitsbedingt 5 kg abgenommen, hurra endlich wieder das Gewicht vor der Pandemie, doch ehrlich? Es war kein Spaß so krank zu sein und ja da ist es vollkommen egal wo es wackelt und zittert die Haut am Körper.
Meine Mutter sagte unlängst zu mir: Kind Du bist gesegnet, Du hast keine alten Hände und noch keine Flecken im Gesicht, wie Deine Großmütter und ich. Das hat mich glücklich gemacht.
Mit meinen Beinen und Hüften Knie aufwärts hadere ich schon seit meiner Jugend, denn trotz Zirkeltraining und vieles mehr, hatte ich immer alles schwammig.
Du siehst egal wie alt, zufrieden werden wir wohl nie sein. Ist aber auch unser Recht und im Sommer gibts dann weite Hosen und Kleider für mich. 😉
Hab eine tolle Zeit in LA und ich bin gespannt auf Dein Projekt.
Ganz liebe Grüße
Evelin
Autor
Liebe Evelin, die lieben Worte von deiner Mutter haben dir sicher gut getan. Mir geht es so mit deinem lieben Kommentar. Deine Meinung bedeutet mir viel, denn du bist so eine tolle starke Frau. Ganz herzliche Grüße an dich
Liebe Cla,
du übertreibst ja maßlos! Du siehst toll aus und das meine ich ganz ohne den fürchterlichen Zusatz: „Für dein Alter“.
Aber ich kenne natürlich auch solche Momente, wo mir nichts an mir gefällt, ich mich einfach nur alt und auf fühle. Objektiv ist das aber nicht, und du weißt das ja auch selbst: „Mit mir bin ich einfach zu kritisch“. Stimmt.
Du bist eine schöne Frau, hast etwas zu sagen und inspirierst viele andere Frauen mit deinen ehrlichen und offenen Berichten. Bleib so, bitte.
Liebe Grüße
Karen
Autor
Hallo liebe Karen, ich danke dir von Herzen für deinen lieben und aufbauenden Kommentar. Deine Worte tun gut. Aber ja, man ist einfach mit sich selbst zu kritisch.
Letzte Woche ist eine liebe Kollegin von mir verstorben. Sie war zehn Jahre jünger als ich. Was bedeuten da schon ein paar Falten im Gesicht und schwabbelige Arme.
Ganz liebe Grüße an dich, Cla
Liebe Claudia, Du sprichst mir aus der Seele. Ich kann Deine Gedanken sehr gut nachvollziehen. Bin im Dezember 60 geworden und ich habe mit dieser Zahl ein Problem (obwohl ich von meinem Umfeld Komplimente erhalte, dass ich mich so gut gehalten habe). Bin gespannt, wie es Dir mit der 60 geht.
Liebe Grüße Marion
Autor
Hallo liebe Marion, ehrlich gesagt bin ich auch gespannt wie es mir mit 60 geht. 🙂 dabei meine ich nicht mal so mein Äußeres, sondern eher die Zahl 60.
liebe Grüße an dich