Fast September und ich komme heute mit meinen Juligedanken um die Ecke. Wobei ich gar nicht so viel zu berichten habe. Nicht, dass mein Kopf im Juli leer war. Eher würde ich behaupten, meine Gedankengänge waren jetzt nicht so spektakulär, um sie mit euch zu teilen. Mein Hirn ist einfach nur im Urlaubsmodus, selbst wenn ich gar nicht Urlaub habe.
Die Menschlichkeit in manchen Krankenhäusern berührt mich
Meine Magen-Darm-Spiegelung Anfang Juli wurde in einem Krankenhaus durchgeführt, in dem ich 2016 meine zwei letzten großen Operationen hatte. Seinerzeit wechselte ich während meines Krankheitsverlaufes das Krankenhaus, weil ich mich mit meinem Anliegen in der ersten Klinik nicht gut aufgehoben gefühlt habe. Schon damals stellte ich für mich fest, wie individuell im zweiten Krankenhaus doch auf die Patienten eingegangen wird und wie viel Menschlichkeit dahintersteht.
Dass so was nicht immer selbstverständlich ist, diese Erfahrung machte ich in der ersten Klinik. Nicht nur mir selbst gegenüber, sondern auch meiner Mutter, die damals teilweise zur gleichen Zeit, wie ich in dem Krankenhaus lag. Ich habe es aus erster Hand mit erlebt, wie ruppig mitunter das Pflegepersonal mit meiner Mutter umgegangen ist.
Selbstverständlich möchte ich das nicht verallgemeinern. Mir ist durchaus bewusst, welche Zustände in den Kliniken herrschen, heute sogar noch mehr als damals. Ich weiß, wie überlastet das Personal und die Ärzte sind und dass auch nicht angemessen bezahlt wird. Vielleicht ist es auch im zweiten Krankenhaus möglich, persönlicher auf die Patienten eingehen, weil es eine relativ kleine Klinik ist und das andere ein riesiges städtisches Krankenhaus.
Ich möchte mich jetzt auch nicht negativ über Krankenhäuser auslassen. Mir ist nur wieder aufgefallen, mit wie viel Herzenswärme das Personal in dem kleineren Krankenhaus auf die Patienten eingeht. Als ich jetzt am Tag der Untersuchung im Empfangsbereich mit anderen Patient:innen auf die Aufnahme gewartet habe, habe ich erneut miterlebt, wie hilfsbereit das Personal dort doch ist.
Eine ältere, gebrechliche Dame wurde aufgerufen und sollte mit ihrer Reisetasche zur Anmeldung gehen. Als von Weitem eine Pflegerin gesehen hat, dass die Tasche der Dame für sie wohl zu schwer war, ist sie schnell zu ihr geeilt, hat der älteren Frau die Tasche abgenommen und sie am Arm in das Büro begleitet. Ich selbst wollte selbstverständlich der Dame auch meine Hilfe anbieten, doch ich habe einen Moment zu lange gezögert und die Pflegerin war dann schneller als ich. Irgendwie empfand ich es auch traurig, dass die Dame ganz alleine, ohne Begleitung, ins Krankenhaus gegangen ist.
Die süßesten Früchte hängen immer am höchsten
Wie auch oft im wahren Leben hängen die süßesten Früchte am höchsten. Das habe ich im Juli beim Brombeerpflücken wieder gedacht. Ganz oben am Strauch kommt kaum einer dran und die Beeren haben dadurch natürlich reichlich Zeit reif und süß zu werden. Warum ich mich mit Brombeeren so intensiv beschäftige?
Brombeeren verbinde ich immer mit der Geburt meiner Tochter. Damals vor 33 Jahren, am Tage ihrer Geburt (Anfang August), war ich mit meiner besten Freundin unterwegs zum Pflücken von Brombeeren. Tatsächlich bekam ich auch eine Schüssel voll mit den köstlichen Beeren. Nur genießen konnte ich sie nicht mehr, denn gegen Abend setzten die Wehen ein. Eigentlich war es eine Traumgeburt, keine zweieinhalb Stunden später kam meine Tochter auf die Welt.
Für mich ist die Geburt meiner Tochter bis heute, das schönste Ereignis in meinem Leben. Wenn ich Geburten im Fernsehen sehe, muss ich immer noch vor Überwältigung weinen. Übrigens aß damals meine Mutter die von mir gesammelten Brombeeren auf.
Ich hätte gerne ein Zeitkonto bei der Deutschen Bahn
Im Juli war ich mal wieder mit der Bahn unterwegs. Tja, ihr ahnt es bestimmt schon, wir hatten mal wieder Verspätung. Auf der Hinfahrt war meine Regionalbahn spät dran und laut DB-App sollte ich meinen Anschluss-ICE nach München nicht erreichen. Doch manche Verspätungen haben auch etwas Gutes. Auch der ICE war mit Verspätung unterwegs und dadurch habe ich den Zug doch noch erreicht.
Auf der Rückfahrt von München sind wir pünktlich losgefahren, was ich freudig zur Kenntnis genommen habe. Allerdings mussten wir aus technischen Gründen durch einen sieben Kilometer langen Tunnel mit 15 KM fahren, wodurch ich meine Anschlussfahrt mit der Regionalbahn Richtung nach Hause verpasst habe.
Es ist nicht mal immer die Verspätung selbst, über die ich mich aufrege, wobei die verlorene Zeit auch ärgerlich ist. Vielmehr fühle ich mich immer gestresst, wenn es bei der Bahn mal wieder heißt, der Zug habe Verspätung. Ich fange dann jedes Mal an, in der DB-App die aktuelle Ankunftszeit zu checken, in der Hoffnung, ich würde den nächsten Zug doch noch erreichen.
Ich glaube, ich bin einfach zu alt für so viel gebündelte Aufregung. Doch ich bewundere jeden, der Verspätungen mit der Bahn gelassen hinnimmt. Allerdings sehen wir in den Social Medien gerade auch, was auf den ganzen Flughäfen los ist. Ellenlange Warteschlangen, Gepäck nicht auffindbar, Flugzeug verpasst oder komplett storniert. Da ist die Bahn im Moment wohl die zuverlässigere Art zu reisen.
Für die ganzen Verspätungen, die ich schon mit der DB hatte, würde ich mir ein Zeitkonto wünschen und jedes Mal, wenn ich 10 Qualitätsstunden mit der Bahn verloren hätte, erhalte ich eine Freifahrt. Das wäre doch mal eine gute Idee, oder?
Fahrrad fahren – meine tägliche Meditation
Nach wie vor fahre ich fast täglich mit dem Fahrrad eine große Runde. Ich merke nicht nur, dass es mir guttut, sondern auch, wie sehr ich das mittlerweile brauche. Dabei geht es mir nicht nur um die Bewegung durch das Radeln. Die 45 Minuten bis 1 Stunde Fahrrad fahren jeden Tag, sorgen auch dafür, dass ich meinen Kopf frei bekomme. Das Handy bleibt dabei nämlich zu Hause und ich kann mich nur auf meine Gedanken konzentrieren.
Fahrrad fahren ist für mich fast vergleichbar mit Meditation. Mal schauen, ob ich im Herbst weiterhin so fleißig in die Pedalen treten werde. Bin ja eher aus Zuckerwatte und halte mich nicht gerne bei Regen im Freien auf, außer, ich kann mich unter einem riesigen Regenschirm verstecken.
Die gute alte Postkarte
Neulich habe ich tatsächlich seit Ewigkeiten eine Urlaubspostkarte erhalten, worüber ich mich sehr gefreut habe. Ich glaube, meine letzte Postkarte, die mir jemand aus dem Urlaub geschrieben hat, liegt schon mehrere Jahre zurück. Was aber auch daran liegen könnte, dass wir alle in den vergangenen Jahren kaum Urlaub gemacht haben. Doch ohnehin, als ich die Postkarte aus dem Briefkasten gezogen habe, musste ich lächeln. Schreibt ihr noch Postkarten aus dem Urlaub?
- Hose: Max Mara
- Shirt: Zara
- Tasche: Isabel Marant
- Sandalen: Birkenstock und Jimmy Choo
- Kette: Runte-Schmuck
Die Culotte von Max Mara hatte ich bereits öfter im Blog gezeigt – hier einmal im Oktober 2019 und im April 2021. Ich wusste gar nicht, dass ich die Hose schon so lange besitze. Allerdings erinnere ich mich an den Kauf dieses Sale-Schnäppchens.
Da gerade Schlussverkauf ist, zeige ich euch ein paar meiner Sale-Highlights. Ich liebäugle gerade mit einem Steppmantel von Max Mara Weekend* und diese Jeans-Culotte von Windsor* habe ich mit bereits gekauft. Dieser reduzierte Trenchcoat von Max Mara* ist der Knaller, perfekt für die ersten Herbsttage. Tolle Sneaker von Reebok x Victoria Beckham habe ich für 90 € bei Mytheresa* entdeckt. *Affiliatelinks
Was für die Ohren habe ich für euch auch noch. Es ist schon wieder so weit, es gibt eine neue Podcast-Folge. Wie immer könnt ihr uns auf iTunes, Spotify und im Web hören.
Wenn man mit Brombeeren die Geburt seines Kindes verbindet, dann finde ich das sehr schön.
Ich nehme Verspätungen mit der Bahn relativ gelassen (außer bei der Abizeugnisverleihung unseres Jüngsten, da war ich doch seeehr hektisch), denn ich denke mir, wie oft stehe ich im Stau. Im Gegenteil, ich empfinde mit den Mitarbeitern oft Mitleid, wenn sie dann unflätig beschimpft werden.
Ich mag, es deine Gedanken zu lesen.. Und das Outfit? Das finde ich wunderschön.
Liebe Grüße zu dir
Nicole
Autor
Sehe es auch so liebe Nicole. Ich fahre eigentlich recht gerne mit der Bahn. Auch, wenn ich mich manchmal über die Verspätungen aufregen. 🙂
My childbirth was also so short, but I associate it with pasta with spinach;)
Brombeeren als Andenken an die Geburt der Tochter – das klingt so wunderschön poetisch …
Habe am Anfang der Pandemie angefangen, mit Instagram-Freundinnen Postkarten auszutauschen, einfach so: jede schreibt, wann und was sie will. Das macht sehr viel Freude (und ich hätte da noch Kapazitäten frei *wink wink*), dabei kennen wir uns gar nicht persönlich. Ich habe 2006 zu bloggen angefangen und Menschen e-kennengelernt, die ich nicht mehr missen möchte. Irgendwann wechselten wir auf IG rüber, es kamen paar neue dazu, die Jahre vergehen … 🙂
Autor
Ach, das ist eine schöne Idee, mit Freundinnen gegenseitig Postkarten zu schreiben. Das klingt noch so schön persönlich und ich kann mir vorstellen, wie sehr man sich freut, die Karte aus dem Briefkasten zu holen.
Ich wollte mal wieder anfangen, nicht nur Postkarten, sondern auch mal Briefe zu schreiben. Das hat was totsl Schönes. Ich kann mich noch an die Geburt meiner Tochter erinnern. Ein super schönes Gefühl, dass mir keiner nehmen kann. Ich habe Freunde im Freundeskreis die ebenfalls im Krankenhaus arbeiten. Du hast recht, man kann es nicht verallgemeinern. Denn die, die ich kenne, sind da wirklich um das Wohlergehen von Patienten sehr stark bemüht. Anders zu anderen Shopping Einrichtungen. Da wurde mein Mann und Ich des Diebstahls bezichtigt in einem großen Modekaufhaus . Da laufen wir sicherlich nicht noch mal ein. Dein Look sieht mal wieder klasse aus
Autor
Liebe Petra,
ich empfinde es als bewundernswert, wenn sich Menschen hingebungsvoll in sozialen Berufen engagieren und wenn es nach mir gehen würde, dürften diese Menschen alle das Doppelte verdienen. 🙂
Des Diebstahls bezichtigte zu werden, klingt nicht gerade lustig. Ich hoffe, man hat sich bei euch entschuldigt.
Liebe Grüße, Cla
Liebe Claudia,
es ist immer wieder schön, deine Gedanken – die du mit uns teilen möchtest – zu lesen. 🙂 Dein Blog ist einer der wenigen, die ich noch lese, das es hier auch um ganz normale Situationen aus dem wahren Leben geht.
Zum Thema Postkarte: auch ich habe mich heuer entschieden, wieder mal Postkarten zu versenden! Als Abwechslung zu den Urlaubsgrüßen am Handy. Und die Freude bei den Empfängern war riesengroß, da niemand damit gerechnet hatte! Tja, wer hätte das vor vielen Jahren gedacht, als Postkarten noch gang und gäbe waren? Ich werde das jetzt öfter machen.
LG, Silvia aus Wien. 🙂
Autor
Liebe Silvia,
ich freue mich sehr über deine lieben Worte und sage herzlichen Dank, dass du dir die Zeit nimmst, bei mir vorbeizuschauen. 🙂
Das Postkartenschreiben aus dem Urlaub werde ich bei mir auch wieder einführen. Ich habe ja bei mir selbst gesehen, wie sehr man sich über Post aus der Ferne freut.
Liebe Grüße nach Wien
Auch von mir einen schönen guten Morgen und natürlich einen wunderschönen Sonntag.
Meine Tochter ist auch vor 33 Jahren Anfang August zur Welt gekommen und hat sie verändert – meine jedenfalls sehr. Und noch eine Ähnlichkeit: auch ihre Geburt war schnell, vier Stunden von den ersten Wehen bis sie da war.
Alles Liebe
Karen
Autor
Witzig, da haben wir im gleichen Sommer unsere Töchter bekommen. Ich erinnere mich, wir hatten damals einen schönen August. 🙂
Herzliche Grüße liebe Karen
Guten Morgen und einen schönen Sonntag gewünscht…
Beim Thema Krankenhaus kann ich Dir nur zustimmen! Ich hab da einiges 2005 mit meinem Vater erlebt als er die letzten 5 Monate seines Lebens in versch. Krankenhäusern war!
Oh Deine Tochter ist genau so alt wie mein Sohn :-). Nur bei mir kannste auf Deine zwei Stunden Geburt noch 20 Stunden drauf packen :-). In etwas mehr als 6 Wochen kommt nun meine Enkelin zur Welt….die Zeit rennt!
viele liebe Grüße an alle und einen schönen Sonntag
Autor
Ach schön, das freut mich für dich. Bin gespannt, wenn ich mal Oma werde. 🙂