Nachhaltigkeit – wie mache ich es richtig?

Mein bescheidenes Wissen über Nachhaltigkeit habe ich nicht mit dem Löffel gegessen. Doch ich versuche mich immer mehr damit auseinanderzusetzen und schaue, was ich für mich umsetzen kann. Allerdings ist das Durchblicken in Sachen Nachhaltigkeit gar nicht so einfach. Habt ihr euch schon mal gefragt, welches Transportmittel im Bereich Mode am nachhaltigsten ist?

Über dieses Thema habe ich unlängst einen interessanten Artikel gelesen. Ich fasse es mal in wenigen Sätzen für euch zusammen: der nachhaltigste Weg für Kleidung von der Fabrik zum Geschäft, ist der Seeverkehr. Durchschnittlich fällt mit dem Schiff, umgerechnet für ein Shirt oder eine Jeans, am wenigstens CO₂ an. Eine gute Ergänzung zum Seeverkehr wäre die Bahnfracht. Da der Transport mit der Bahn länger dauert, wird diese für Transportwege eher seltener eingesetzt.

Die schlechteste Variante für Transportwege ist die Luftfracht, hier wird am meisten CO₂ ausgeschüttet. Trotzdem wird das Flugzeug als Transportmittel für Güter immer noch oft verwendet, besonders im Bereich von Fast Fashion. Eben, weil alles schnell für uns in den Läden hängen soll. Und hier könnten wir als Kunde Einfluss darauf nehmen.

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Wie weit geht unser Wille für mehr Nachhaltigkeit?

Wir arbeiten zwar alle an unserem Bewusstsein für Nachhaltigkeit, wollen aber auch noch nicht so viele Abstriche machen. Von der Modebranche erwarten wir ein Umdenken, wollen aber auch nicht, dass das Produkt für uns teurer wird oder es länger dauert, bis wir das Objekt der Begierde tragen können. Leistungseinbußen wollen wir nur bis zu einem gewissen Punkt in Kauf nehmen. Wir Kunden fordern Nachhaltigkeit, doch sobald es sich auch auf uns selbst auswirkt, sind wir nicht unbedingt gewillt, das hinzunehmen.

Doch, noch mal zurück zu den Transportwegen. Auch die Frage, welche Möglichkeit der Auslieferung die nachhaltigste es, wenn wir etwas ordern, ist nicht einfach zu beantworten. Im ersten Moment sollte man meinen, es wäre besser für die Umwelt, wenn die Bestellung im lokalen Shop abgeholt werden würde, statt sie von DHL und Co. nach Hause liefern zu lassen. Doch tatsächlich fällt hier nur weniger CO₂ an, wenn wir zu Fuß oder mit dem Fahrrad die Ware im Shop abholen würde. Sobald wir die Abholung mit dem Auto tätigen, wird oftmals sogar mehr Kraftstoff verbrannt, als z.B. der Container-Transport von China nach Hamburg, auf ein Kleidungsstück gerechnet.

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Ist nach Hause bestellen doch nachhaltiger?

Selbstverständlich ist der Weg mit einem Lieferfahrzeug der ungünstigste gegenüber der Abholung im Shop per Fahrrad oder zu Fuß. Aber immer noch deutlich effektiver, als wenn wir mit dem Auto in den Shop fahren würden, selbst wenn es sich um ein E-Auto handeln würde. Ihr seht schon, es ist nicht so einfach durchzublicken, wenn man nicht unbedingt viel Ahnung hat, aber es doch irgendwie richtig machen möchte.

In einem anderen Bericht, den ich über Nachhaltigkeit im Bereich Fashion gelesen habe, ging es darum, welche Kompromisse der Kunde zugunsten von mehr Nachhaltigkeit beim Online-Shoppen eingehen würde.

Für mehr Nachhaltigkeit wollen wir nicht mehr zahlen

Laut einer repräsentativen Umfrage wären 87 % der Menschen in Deutschland bereit, der Umwelt zuliebe, beim Online-Shoppen Zugeständnisse zu machen. Die Hälfte der Befragten hätten kein Problem damit, Mehrwegverpackungen zurückzugeben und 42 % würden für mehr Nachhaltigkeit, längere Lieferzeiten hinnehmen. Ebenso wäre es für 83 % der Kunden in Ordnung, wenn Bestellungen gebündelt ausgeliefert werden, statt einzeln nach Verfügbarkeit. Doch, sobald es an das eigene Portemonnaie geht, sind die Kunden weniger bereit für Kompromisse. Nur 20 % würden tatsächlich für nachhaltiger Verpackungen einen Aufpreis leisten wollen.

Interessanterweise sind es eher die jüngeren Menschen, die, der Umwelt zuliebe, gewillt wären, höhere Kosten in Kauf zu nehmen. Dafür ist es aber auch die jüngere Generation, die kein Problem mit Retournieren der Ware hat (Quelle: Fashionunited).

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Bei mir hält sich das Zurückschicken meiner Online-Einkäufe schon lange in Grenzen. Ich bestelle mir nur Kleidung oder Schuhe, wenn ich die Absicht habe, diese auch zu behalten. Nur, weil der Pullover oder die Boots ganz nett sind und ich die Sachen mal anprobieren möchte, wird bei mir schon seit ewigen Zeiten nichts mehr bestellt. Ich glaube, meine Retourenquote liegt bei 2 %. Eine Ausgleichszahlung für den CO₂-Fußabdruck leiste ich gerne, sind es meistens nur wenige Cent.

In Sachen Nachhaltigkeit alles richtigzumachen, ist nicht einfach. Eigentlich wollen doch fast alle das Richtige tun, doch oftmals stehen wir vor einem Berg von Widersprüchen. Wo ist der Nachhaltigkeitsgedanke bei Kleidung aus recyceltem Kunststoff, die beim Waschen Mikropartikel ins Wasser abgeben? Was ist mit Bio-Lebensmittel, die in Plastik verpackt sind? Sicher ist es nicht ausreichend, das was wir falsch machen zu reduzieren. Für eine wirkliche Veränderung müssen wir auch den richtigen Weg einschlagen. Doch, durch den dichten Dschungel der Nachhaltigkeit muss man den richtigen Pfad erst mal für sich finden. Dennoch bin ich der Meinung, irgendwo anzufangen ist schon mal die richtige Richtung.

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Wer hat es gemerkt von euch? Im heutigen Post sind lauter alte Look vom Winter 20/21. Das sind alles noch Kleidungsstücke, die ich nach wie vor gerne trage. Und euch diese Looks noch mal zu präsentieren, statt mit dem Auto zu einer Shooting-Location zu fahren, um neue Fotos zu produzieren, ist auch nachhaltiger. 😉 Aber was muss, das muss. Irgendwann brauche ich wieder neue Fotos für den Blog. Das ist jetzt überzogen gemeint, doch manche Dinge lassen sich einfach nicht vermeiden bzw. sind wir nicht bereit aufzugeben.

Würdet ihr der Umwelt zuliebe auf eure Einkäufe etwas mehr Geld ausgeben bzw. längere Lieferzeiten hinnehmen? Wer mehr über dieses Thema lesen möchte: letztes Jahr im Februar hatte ich auch einen Artikel darüber.

17 Kommentare

  1. Hasi
    Februar 13, 2022 / 8:30 pm

    Liebe Cla, keine Sorge, Deine Outfitbilder geben dem Beitrag einen sehr hübschen Rahmen, da dürfen diese auch gerne
    „recycelt“ sein 😄! Und was die Nachhaltigkeit betrifft: Das Dilemma, dass Du beschreibst, kommt mir bekannt vor. Da steht Frau dann mitten im Winter im Supermark vor dem Gemüseregal, rechts die sorgsam in Plastik eingeschweißten und weit gereisten Bio-Gurken aus Spanien, links die unverpackten, aber energieintensiven Gewächshaus-Gurken aus Holland. Tja, was ist da jetzt wohl besser? Zudem Spanien ja auch noch ein Grundwasserproblem hat. Andererseits müssen ja dort die Leute auch von etwas leben… So kreisen denn die Gedanken kurz vor sich hin. Die beste Lösung wäre ja eigentlich, statt einer nicht-saisonalen Gurke einen regionalen Grünkohl in den Korb zu legen. Und so geht es mir heutzutage mit so Vielem. Aber ich glaube, ein Zauberwort lautet wohl schon mal, einfach auch Bewusstsein für die ganzen und oftmals leidlich komplexen Probleme zu entwickeln. Sich der eigenen Verantwortung und Denkmuster klar zu werden. Kompromisse zu finden und zu überlegen, was denn wirklich wichtig und sinnvoll ist. Und niemand ist perfekt, da nehme ich mich definitiv auch nicht aus. Zurück zum Supermarkt: Ich habe dann letztendlich die spanische Bio-Gurke gewählt. Mandarinen (leider konventionell angebaut) mussten dann auch noch mit, an denen konnte ich einfach nicht vorbeigehen. Dafür bin ich dann aber zu Fuß nach Hause, denn ich wohne schön zentral. Und demnächst muss bei mir mal wieder ein frisches Kohl-Gericht auf den Tisch das habe ich mir schon ganz fest vorgenommen.
    Viele liebe Grüße
    Hasi

    • claudia
      Autor
      Februar 15, 2022 / 1:11 pm

      Ach liebe Hasi, ich erkenn mich zwischen den Obst- und Gemüseregalen wieder. Auch hier einen guten Weg zu finden ist nicht leicht. Äpfel aus Südafrika verursachen weniger CO2, als Äpfel aus Tirol, die in Kühlhallen gelagert werden. Am umweltfreundlichsten ist Gemüse regional uns aus der Saison. Aber auch da so konsequent zu sein, ist nicht leicht. Manchmal ist nun nun mal nach Orangen aus Spanien.
      Ein Rezept für Grünkohl kann ich dir nicht bieten, doch ich hätte eine Kochidee mit Rosenkohl. 😉
      Lieben Gruß
      Cla

      • Hasi
        Februar 15, 2022 / 1:55 pm

        Au ja, Vorschlag für einen der nächsten Blogbeiträge: Leckere Kohlgerichte mit einem Schuss Glam up! Hihi ;-)). Ich habe übrigens letztens auch mal Bio-Mandarinen aus Spanien entdeckt. Die waren zwar etwas kleiner etwas kleiner als gewohnt, haben aber wirklich ausgesprochen gut geschmeckt! Ich hoffe sehr, die hat mein Händler des Vertrauens nun öfters mal vorrätig :-).

  2. EvelinWakri
    Februar 13, 2022 / 8:02 pm

    Liebe Cla,
    Deine Looks sehe ich immer wieder gerne und sind tolle Inspirationen.
    Ich bin etwas beruhigt, dass ich bei der Dir beschrieben Nachhaltigkeit gut unterwegs bin. Es gibt wirklich absolut keine Retouren von Bestellungen. Bestellungen werden immer in einer einzigen, wenn möglich zusammengefasst. In Wien sind die öffentlichen Verkehrsmitteln so toll, da braucht man kaum mal das Auto.
    Du zeigst in diesem Beitrag so informativ auf, woran man denken sollte und worüber man informiert sein sollte, um Nachhaltig zu leben.
    Liebe Grüße
    Evelin

    • claudia
      Autor
      Februar 15, 2022 / 1:04 pm

      Liebe Evelin,
      es freut mich, wenn ich dir in Sachen Nachhaltigkeit ein paar Anregungen geben konnte. Wie ich lese, achtest du auch gut auf einen nachhaltigen Umgang beim Shoppen und Mode.
      Ich glaube, die meisten von uns sind für Nachhaltigkeit sensibilisiert.
      Liebe Grüße an dich, Cla

  3. Februar 13, 2022 / 6:05 pm

    Liebe Cla, klar habe ich das gemerkt 🙂
    da ich einfach gern Kleidung kaufe, bemühe ich mich immer öfter second Hand zu kaufen. Ich schicke wenig zurück, kaufe also mit Bedacht und versuche neue Kombis mit Sachen aus meinem Schrank. Das wäre so mein Plan.
    Liebe Grüße Tina

    • claudia
      Autor
      Februar 14, 2022 / 12:46 pm

      Das ist schon mal ein guter Plan, liebe Tina. 🙂

  4. Februar 13, 2022 / 12:41 pm

    Liebe Cla,
    die Frage nach recyceltem Kunststoff und Microplastik stellt sich mir auch immer. Deshalb achte ich darauf, dass meine Kleidung möglichst wenig Kunstfaser enthält. Ich fühle mich in reiner Baumwolle auch viel wohler, als in Polyacryl, Polyamid und so weiter.
    Ich versuche, so viel wie möglich offline zu kaufen und Rücksendungen zu vermeiden, wenn es doch nicht anders geht.
    Vollkommen nachhaltig zu leben ist wahrscheinlich kaum möglich. Wenn jeder tut, was er kann, dann sind wir auf einem guten Weg.
    Schönen Sonntag und liebe Grüße
    Nicole
    (queeninsilver)

    • claudia
      Autor
      Februar 14, 2022 / 12:45 pm

      Ein guter Ansatz, liebe Nicole. Ich war nie so ein Fan von Polyamide in Kleidung. Einige Dinge in Sachen Nachhaltigkeit sind für mich unlogisch, wenn man sie genauer hinterfragt. Aber vielleicht, habe ich auch zu wenig Ahnung davon.
      Herzliche Grüße, liebe Nicole

  5. Februar 13, 2022 / 11:50 am

    Ich finde das ist das Problem mit der Nachhaltigkeit. Entscheidet man sich für einen Bereich und denkt man tut der Umwelt etwas Gutes, so schadet man auf der anderen Seite, einen anderen Bereich. Ich gebe gerne für nachhaltiges Leben mehr aus, aber ich kann mir vorstellen, dass es für Viele auch nicht machbar ist bei einem großen Haushalt. Ich kaufe Sachen auch nur noch bewusst ein und wenn ich mir wirklich sehr sicher bin, es auch behalten zu wollen.

    • claudia
      Autor
      Februar 14, 2022 / 12:42 pm

      Liebe Petra,
      da hast du absolut recht. Nicht jeder kann sich nachhaltiges Leben leisten. Das fängt schon bei den Lebensmitteln an. Eine 4-köpfige Familie kann sich nicht dauerhaft Biofleisch beim Bauern leisten.
      Ja, das ist leider nicht alles so leicht umzusetzen.

  6. Februar 13, 2022 / 10:37 am

    Liebe Cla,
    ich würde fast alle Looks direkt anziehen…
    Zur Nachhaltigkeit:
    Man muss im Kleinen anfangen, es muss transparent sein, ob wirklich nachhaltig agiert wird . Ja, dann würde ich wohl auch mehr Geld ausgeben.

    Bei Retouren bin ich bei dir: Auch ich schicke wenig bis gar nichts zurück. Allerdings passiert es wenn dann, weil die Konfektionsgröße nicht passt (es wäre nachhaltig, hier an einem einheitlichen Konzept zu arbeiten..) oder wenn die Qualität der Ware nicht den Erwartungen entspricht.
    Darum bin ich wieder viel öfter direkt unterwegs.
    Ansonsten ist es für mich auch nachhaltig, wenn man Kleidung eben länger trägt..
    Ja, der Weg ist weit. Aber jeder Schritt ist einer.
    Liebe Grüße
    Nicole

    • claudia
      Autor
      Februar 14, 2022 / 12:38 pm

      Danke für deine Meinung dazu, liebe Nicole. Finde auch, dass jeder Schritt zählt.

  7. Claudia
    Februar 13, 2022 / 8:18 am

    Liebe Cla,

    Nachhaltigkeit, das fängt beim kleinen an. Ich kaufe ziemlich wenig, und wirklich zu 98% offline.
    Wenn ich durch die Stadt gehe und sehe, wieviel Läden dicht machen mussten, neee, das find ich richtig blöd. Und wenn ich die Schlangen vor der Postfiliale sehe mit Leuten, die kaum die Pakete halten können, die sie retournieren. Neee, dann ist Nachhaltigkeit noch weit entfernt. Und was mit den retournierten Produkten gemacht wird, wissen wir auch.

    Ich gehe mittlerweile gern in Second Hand Läden. Die sind heutzutage ganz schön weit weg vom Öko-Image und haben richtig schöne Sachen.

    Deine Looks sind immer noch klasse, wenn du es nicht dabei geschrieben hättest, hätte ich es gar nicht bemerkt, dass sie nicht aktuell sind. 😉

    Die Chloé Marcie :-)))
    Liebe Grüße
    Claudia

    Wann ist ein Hobby ein Hobby und wann wird es zur Pflichterfüllung?

    • claudia
      Autor
      Februar 14, 2022 / 12:38 pm

      Liebe Claudia,
      ich finde es auch erschreckend, wie viele Läden schließen mussten. Hinter diesen Menschen stecken Träume, die sich verwirklichen wollten. Das macht mich traurig.

      Mein Blog ist auf der einen Seite zwar Hobby, aber auch mein kleines Unternehmen. Beides miteinander verbinden können macht mich glücklich. Es steckt zwar viel Arbeit drin, doch Pflicht ist es für mich nicht. 😉
      Liebe Grüße, Cla

      • Claudia
        Februar 14, 2022 / 3:42 pm

        Das glaube ich dir gern, dass es dich glücklich macht, Hobby und ein eigenes Unternehmen zu kombinieren.

        Ich hatte die Frage eigentlich gestellt, weil z.B. mein Riesenhobby, das Schwimmen, mir im Moment mehr Pflichterfüllung als Freude ist. Auch sehr den Coronareglementierungen geschuldet, dass so viele Termine ausgebucht sind. Warten wir auf den Sommer. 🙂

        Ich wünsche dir einen wunderschönen Valentinstag 🙂
        Claudia

        • claudia
          Autor
          Februar 14, 2022 / 5:23 pm

          Liebe Claudia,
          dann habe ich das falsch verstanden. Aber ich gebe dir recht, die aktuellen Umstände schmälern die Freude auf so Vieles. Ich hoffe sehr, dass wir bald wieder unser altes Leben führen können. 🙂
          Dir auch einen schönen Valentinstag.

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