Vielleicht erinnert ihr euch, letzten Herbst habe ich erzählt, dass bei mir eine Reha anstehen würde und wie sehr ich mich darauf freue, denn es wäre eine Reha-Klinik an der Ostsee. Tja, was soll ich sagen, bis heute war ich noch nicht an der Ostsee. Allerdings hat man mir inzwischen schon ein Datum genannt, wann es losgehen soll: im Juni 2022!
Zur Erinnerung: die Reha-Bewilligung erhielt ich im Februar 2020. Das war kurz bevor es auch bei uns in Deutschland mit Covid-19 losging. Damals konnte sich erst mal keiner vorstellen, dass wir zwei Jahre später immer noch mitten in der Pandemie stecken würden. Nach der Genehmigung der Reha wurde mir auch recht schnell mitgeteilt, dass es in eine Klinik in der Lüneburger Heide gehen soll. Die nötigen Unterlagen dazu erhielt ich damals auch ziemlich zeitnah.
Dann wurde es Sommer und ich wusste immer noch nicht, wann es für mich losgehen würde. Nach meiner Rückfrage in der betreffenden Reha-Klinik hieß es, es könnte Dezember (wir sind immer noch im Jahr 2020) werden. Und wieder vergingen Monate ohne zu wissen, wann ich endlich mit der Rehabilitation starten könnte.
Reha während der Pandemie
Mir ist selbstverständlich bewusst, dass wir in einem Ausnahmezustand sind und alles gerade anders oder überhaupt nicht funktioniert, besonders in einer Reha-Einrichtung. Wie ich immer wieder aus Erzählungen von anderen höre, und es mir natürlich auch denken kann, würden die Abläufe in einer Reha-Klinik durch die Coronaauflagen ziemlich eingeschränkt sein. Das fängt bei der Anzahl der Reha-Patienten an und geht weiter bei den Therapien, die auch nur in kleineren Gruppen stattfinden können.
Dadurch, dass ich nicht wusste, wann ich mit der Rehabilitation starten könne, hing ich in der Luft. Gut, Urlaub wollte ich nicht unbedingt planen, doch ich hatte vor, mir ein Haustier anzuschaffen. Also erkundigte ich mich beim deutschen Rentenamt, wie es mit mir bezüglich einer Reha weitergehen würde. Daraufhin wurde mir letzten Sommer eine Reha-Klinik an der Ostsee zugeteilt. In der Annahme, mein Reha-Antritt würde nun baldigst erfolgen.
Man darf das Klinikgelände nicht verlassen
Das einzige, was ich zeitnah von der Klinik erhielt, waren Unterlagen, in denen übrigens unter anderem steht, aufgrund von Covid könne man während des Aufenthalts das Klinikgelände nicht verlassen. Auch das ist für mich verständlich. Allerdings drosselt es auch etwas meine Vorfreude auf die Reha. Wenn ich schon an der See bin, möchte ich auch ausgiebige Spaziergänge am Strand machen. Für mich sind das Meer, der Strand und die Spaziergänge bereits die halbe Rehabilitation.
Und tatsächlich wurde mir jetzt im Dezember 2021 mitgeteilt, ich könne die Reha im Juni 2022 beginnen. Das sind fast zweieinhalb Jahre nach der Bewilligung. Doch wie es ausschaut, kann ich nun die Reha überhaupt nicht antreten. Im Juni heiratet meine Tochter standesamtlich. Also habe ich in der Reha-Klinik angefragt, ob es möglich wäre, den Termin zu verschieben. Vorziehen geht leider nicht, denn sie sind bis Juni ausgelastet. Zu einem späteren Zeitpunkt einplanen ist auch nicht möglich, denn dann ist die Bewilligung abgelaufen.
Nicht sicher, ob ich zur Hochzeit meiner Tochter darf
Also bin ich auf die glorreiche Idee gekommen, zu fragen, ob ich den mitten in der Reha-Zeit nach Hause zur Hochzeit meiner Tochter fahren könne. Doch leider kann man mir das im Voraus nicht zusagen. Das müsse der Arzt der Reha-Klinik individuell vor Ort entscheiden. Zudem kommen auch noch Covid-Auflagen hinzu. Sprich, man darf eigentlich das Klinikgelände nicht verlassen.
Wie oben erwähnt, habe ich volles Verständnis für die Situation. Die Kliniken können weniger Patienten aufnehmen und zudem gehen die ganzen Long-Covid Patienten vor. Das ist auch noch mal ein Grund, warum die Reha-Kliniken gerade so überlastet sind.
Selbstverständlich kann ich nachvollziehen, dass solche dringenden Fälle vorgehen. Weiß aber aktuell nicht, wie ich das Problem für mich lösen kann. Denn eines steht fest, die Hochzeit meiner Tochter werde ich auf gar keinen Fall verpassen. Deshalb wird es wohl darauf hinauslaufen, die Rehabilitation abzusagen und zu besseren Zeiten neu zu beantragen.
Eine Bekannte, die die Tage auf Reha war, hat mir berichtet, wie es bei ihr in der Klinik abgelaufen ist. Auch sie durfte das Gelände nicht verlassen. Als eine Dame, die während den Mahlzeiten bei ihr gesessen hat, an Covid erkrankte, musste auch meine Bekannte für 8 Tage in Quarantäne. Sie durfte ihr Zimmer nicht verlassen und die Mahlzeiten wurden ihr vor die Tür gestellt. Zwei Tage nachdem die Quarantäne meiner Bekannten aufgehoben war, hatte sich Corona noch mehr in der Klinik ausgebreitet. Deshalb war dann die komplette Reha-Klinik in Quarantäne.
Mein gesundheitliches Problem, weshalb ich ursprünglich zur Rehabilitation gehen sollte, hat sich nicht gebessert. Doch in diesen seltsamen Zeiten gestaltet sich ein Klinikaufenthalt nicht so einfach. Da meine Bewilligung sowieso im Sommer ausläuft, werde ich wohl erst in besseren Zeiten eine neue Reha beantragen.
Einen schönen Beitrag über meinen ersten Reha-Aufenthalt habe hier für euch. Das Lesen des Posts hat mich emotional sehr berührt. Sechs Jahre ist meine Erkrankung her, es gibt immer wieder Momente, da erkenne ich, dass ich doch noch nicht alles verarbeitet habe. Habt ihr Erfahrungen mit Reha-Aufenthalte während der Pandemie gemacht?
Oh je, was für eine Paragraphenreiterei. Ich drücke fest die Daumen, dass sich das bis zum Sommer klärt. Das wichtigste sollte doch sein, dass es der Patientin gut geht (und das tut es nicht, wenn man ihr schon vorher solche Knüppel vor die Füße haut). Alles Gute!
LG Ilka
Liebe Cla,
das mit deiner immer wieder verschobenen Reha tut mir sehr leid.
Ja, es ist alles schwierig zur Zeit, aber ich habe auch Verständnis für die Maßnahmen. Denn es zieht, gerade in einer Klinik, ja auch einen endlosen Rattenschwanz mit sich. Vor allem, wenn es zu einer Vollschließung kommen muss.
Vielleicht kannst du ja in der Tat verschieben, damit du bei deiner Tochter sein kannst.
Mein Problem mit den Kontrollen ist eher, dass sie teilweise viel zu lasch ausgeführt werden. Denn ja, es gibt erhebliche Strafen für Betreiber bis hin zur Schließung. Aber dennoch erlebe ich immer wieder, dass gar nicht geschaut wird oder jaja gesagt wird.
Das mag ich auch nicht und fühle mich unwohl dabei.
Ich drücke dir jedenfalls die Daumen.
Liebe Grüße
Nicole
Ich hatte im letzten Mai-Juni eine Reha in Bad Soden. Mein Glück war, dass die Inzidenzen extrem am Fallen gewesen sind und nach und nach Lockerungen in Kraft traten. Aber der 2. Woche haben die meisten von uns das Klinikgelände heimlich verlassen. In Maßen zwar, aber nicht ganz legal.
Letztendlich war ich in den ersten Wochen aber auch noch nicht fit genug, um mehr zu unternehmen.
Im Winter könnte ein solcher Aufenthalt sich anders gestalten. Aber nur Mut. Das wird!
LG
Sabiene
Liebe Namensschwester, mir ist ähnliches widerfahren, aber nicht ganz so kompliziert. Ich habe meinen GVA Aufenthalt, so nennt sich in Österreich jetzt eine präventive Maßnahme, im letzten Sommer genehmigt bekommen. Zu meinem Termin war dann wieder einmal Lockdown und der Aufenthalt wurde auf heuer im Frühling verschoben. Zwischendurch wurde das Hotel in eine Luxusvorsorgeklinik umgewandelt, ohne den gebuchten Patienten Bescheid zu geben. Ich musste nun neu ansuchen, was innerhalb eines Tages funktionierte, aber vor allem ein neues, passendes Hotel suchen. Wenn nichts dazwischen kommt, vergnüge ich mich im Juni in Kärnten. Alles Gute, Claudia
Liebe Cla, nachdem mein Mann eine mittelschwere Herzattacke zu Weihnachten hatte und einen Stent bekommen hat, ist er jetzt 3 Wochen nach dem klinikaufenthalt zur Reha. Es sind wie du schon geschrieben hast nur kleine Gruppen. Ich durfte ihn während der Reha besuchen, wir hatten in der Cafeteria einen Platz bestellt, 2G+, damit kann man gut hinkommen.
Bei einer Vorgruppe ist wohl auch jemand nach Hause gefahren und hatte an einem Familientreffen teilgenommen und Corona „mitgebracht“, Faszit die gesamten Patienten wurden entlassen und die Klinik für 2 Wochen geschlossen.
Ansonsten drücke ich dir die Daumen, das es mit einer Reha auch in schwierigen Zeiten klappt.
Liebe Grüße Jacky
Autor
Liebe Jacky,
das ist wieder die andere Seite, die ich absolut auch nachvollziehen kann. So viele Dinge sind für einen reibungslosen Ablauf in einer Reha-Klinik abhängig. Die Gefahr, dass einer
Corona anschleppt und alles geschlossen werden muss, ist sehr groß.
Ich hoffe, dein Mann hat sich wieder gut erholt.
Liebe Grüße
Cla
Liebe Susi,
ja, ich verstehe voll und ganz, dass kontrolliert wird und sehe das auch sehr ein.
In dem Moment war ich nur traurig, weil ich mich so aufs Schwimmen gefreut hatte, mein Buchungstermin verratzt war, weil ich in der einen Stunde nicht noch hätte heimfahren können und wieder zurück. Und ich ja nicht zum ersten Mal dort war.
Daraus habe ich aber gelernt, immer zweimal zu gucken, ob ich ihn auch dabei habe. 🙂
Solche Sachen bleiben halt hängen bei mir. 😉
Dir auch schöne Grüße,
Claudia
Autor
Liebe Claudia,
ich kann deinen Ärger über die ausgefallene Schwimmstunde verstehen und manche Vorgehensweise kann man im ersten Moment nicht nachvollziehen. Wie eben bei mir mit der Reha, dass ich nicht nach Hause reisen darf.
Verstehe aber auch die Seite der Klinik. Wenn einer Corona hineinschleppt, kann im schlimmsten Fall die Klinik geschlossen werden.
Ich hatte übrigens die Tage ein ähnliches Erlebnis wie du: Wie so oft, wollte ich ein Paket im DPD Shop um die Ecke abholen. Auch ich habe dort schon öfters meinen Impfnachweis vorgelegt. Als mich letzte Woche die Dame im Shop fragte, ob ich den den Nachweis dabei hätte, wollte ich ihn schon aus der Tasche ziehen. Doch die Dame winkte ab und meine, sie wisse ja, dass ich geimpft wäre. Es ginge ihr nur darum, dass ich den Nachweis auch dabei habe.
Ich glaube, es ist so wie Susi sagt, wenn der Laden oder die Einrichtung kontrolliert wird und jemand ohne Impfnachweis da ist, kann es fette Strafen geben.
Ist nicht alles einfach zur Zeit.
Ganz liebe Grüße
Cla
Hallo liebe Claudia, das ist ja ein hin und her. Viele Einschränkungen und Vorgaben unter Corona kann ich auch verstehen, aber das nimmt einem die Freiheit neben den Anwendungen Dinge zu unternehmen auf die man Lust hat und die auch eine Heilung unterstützen.
Ich trete wohl am 10.02. eine Reha an der Ostsee an. Brauche zum Antritt einen PCR Test, hoffe ansonsten auf wenige Einschränkungen.
Ich wünsche dir zum Zeitpunkt deiner Reha eine Teilnahme mit viel weniger Einschränkungen als jetzt noch befürchtet.
Liebe Grüße
Nicole
Autor
Liebe Nicole,
schön, dass es bei dir in der Reha-Klinik entspanntere Regelungen gibt. Anscheinend handhabt das jede Reha-Einrichtung unterschiedlich.
Dir wünsche ich eine erfolgreiche Reha und eine gute zeit am Meer. Grüße mir die Ostsee.
Ach liebe Cla, das tut mir sehr leid. Wenn alles so unplanbar ist und der Aufenthalt örtlich eingeschränkt, dann schmälert es die Freude und ist frustrierend. Kann mich noch gut an die schönen Bilder Deiner Reha an der Ostsee erinnern.
Drücke die Daumen, das es eine Lösung geben wird.
Alles Liebe und herzliche Grüße
Evelin
Autor
Lieb von dir, liebe Evelin. Dankeschön!
Das tut mir leid für dich. Und diese Unplanbarkeit ist frustrierend. Ich selbst war von Ende September bis Oktober 2021 zur Reha und konnte ohne Einschränkungen das Gelände verlassen, Besuch bekommen und durfte auch über ein Wochenende nach beantragter Genehmigung zu einer Familienfeier fahren. Mir war allerdings mulmig, weil keiner Patienten nach seiner Rückkehr von wo auch immer, getestet wurde. Grundsätzlich wurden alle beim Antritt getestet + 2 x geimpft musste man sein und jeden Mittwoch wurden alle mit einem Schnelltest getestet. Maskenpflicht war überall, beim Essen waren wir in Schichten eingeteilt und die Gruppen waren auch sehr klein.
Viel Erfolg beim Neuantrag und dass es schneller geht bis zum Antritt.
Viele Grüße Beate
Autor
Liebe Beate,
schön, dass bei dir in der Reha-Klinik alles so gut geklappt hat. Ich glaube Ende September haben die Corona-Zahlen noch ganz gut ausgesehen. Leider ist der blöde Virus so unberechenbar.
Lieben Gruß, Cla
Liebe Cla ich würde neu beantragen. Das ist mal wieder die typische starre Bürokratie. Das Gelände nicht verlassen dürfen wäre für mich unerträglich und würde den Erfolg der Reha für mich in Frage stellen.
Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag, liebe Grüße Tina
Autor
Ich sehe das wie du, liebe Tina. Dier Reha ohne Ausgang und somit das Meer genießen zu können, ist nur die halbe Reha. Das kann ich auch zu einer Reha-Einrichtung in meiner Umgebung gehen und muss nicht 8 Stunden Zug fahren.
Lieben Gruß an dich
Vielleicht ändert sich die Situation bis zum Juni noch. Man darf nicht vergessen, dass jetzt ein Großteil der Bevölkerung geimpft ist. Und ich gehe davon aus, dass die Infektionszahlen im Sommer stark zurückgehen. Ich drücke Dir auf alle Fälle die Daumen. Die Hochzeit meiner Tochter würde ich auf keinen Fall verpassen.
Liebe Grüße Sabine
Autor
Liebe Sabine, eigentlich gehe ich auch davon aus, dass sich die Lage bis Juni entspannt hat. Das hoffe ich generell sehr. Werde mir aber trotzdem mal Gedanken über PLan B machen.
Herzliche Grüße
Cla
Ach, Claudia,
wenn ich das so lese, dann merke ich mal wieder, dass ich kurz vorm Corona-Koller stehe. Die Erkrankung ist ohne Zweifel furchtbar und schlimm, aber was sich alles an Vorschriften und Regelungen und ja, auch teilweise ÜBERgenauigkeit ableitet, finde ich , du weißt schon . Diese Übergenauigkeiten und alles nach Vorschrift, konnte ich noch nie ab.
Nicht mal zur Hochzeit der Tochter, nee, hör auf! Das kann ja wohl nicht wahr sein.
Als ich zuerst gelesen habe, Reha im Juni an der Ostsee. Ja, das ist doch schön. Aber dieses Hin und Her, nicht nach vorn verlegen können und die Bewilligung läuft ab, wenn später, neeeeeeeeeee.
Ich weiß von einer Bekannten ,die in Reha war, die auch null Besuch bekommen durfte. Null.
Mit Müh und Not durfte sie in den Park des Geländes.
Zu streng nach Vorschrift kann ich auch was schreiben:
Ich hatte schwimmen gebucht, ist schon was her. Damals reichten 2 Impfungen. Die Kassiererin kennt mich gut, schon ewig. Sie wußte, dass ich geimpft war, weil ich ja jedes Mal meine Impfbescheinigung vorzeigen muss. Einmal hatte ich sie vergessen. Nein, ich durfte nicht rein. Vorschrift ist Vorschrift.
Ich wünsche dir trotzdem einen schönen Sonntag,
bis Juni ist ja noch bisschen, vielleicht ergibt sich was. Ist die Krankenkasse nicht Träger der Reha? Da vielleicht nochmal anrufen?
Claudia
Liebe Claudia,
„Sie wußte, dass ich geimpft war, weil ich ja jedes Mal meine Impfbescheinigung vorzeigen muss. Einmal hatte ich sie vergessen. Nein, ich durfte nicht rein. Vorschrift ist Vorschrift.“
ich finde sowas auch extrem ärgerlich, musste selbst schon mal nach Hause fahren, weil ich meinen Impfausweis nicht dabei hatte – bei einem Lokal, das mich gut kennt. ABER: Es gibt Kontrollen und die Bußgelder sind heftig. Das ist wohl eher der Grund … Und ganz ehrlich: Ich bin ja froh, dass kontrolliert wird, sonst würde sich doch kein Mensch daran halten.
Liebe Grüße!
Susi.