War ich nicht eben erst 18 Jahre alt?

Ich mag es kaum aussprechen, denn es hört sich für meine Ohren brutal an: Ich bewege mich altersmäßig langsam Richtung 60 zu. Es ist nicht nur die Zahl, die mir nicht sonderlich zusagt, sondern auch die Erkenntnis, wie schnell das gekommen ist. War ich nicht eben noch 18 Jahre und wollte mit meiner besten Freundin nach Italien auswandern? Habe ich nicht gerade meine Tochter mit 25 Jahren geboren?

Meine Tochter habe ich damals ohne Vater auf die Welt gebracht. Selbstverständlich hat meine Tochter einen Vater, nur lebte er nie mit uns zusammen. Umso schöner, dass zwischen beiden doch eine schöne Bindung entstand. Vor allem, weil er anfänglich nicht so begeistert war, Vater zu werden. Doch das konnte ich damals nachvollziehen, war er doch schließlich selbst gerade mal 20 Jahre alt. Trotzdem wuchs er gut in die Vaterrolle hinein.

Outfit mit grauem Blazer und schwarzer Hose - Ü40 Ü50 Mode und Lifestyleblog.

Ich will nicht sagen, dass es schwer für mich war meine Tochter alleine aufzuziehen. Einerseits hatte ich eine abgeschlossene Berufsausbildung und konnte schnell nach der Geburt meiner Tochter wieder einsteigen. Auf der anderen Seite hatte ich viel Hilfe von meiner Mutter. Warum ich euch das heute erzähle, weiß ich gar nicht genau und war auch so nicht geplant, als ich mich an mein Laptop gesetzt habe.

Liegt es am Älterwerden?

In letzter Zeit schwelge ich immer mal wieder in frühere Erinnerung. Liegt es am Älterwerden oder an der besinnlichen Jahreszeit? Vielleicht ist es eine Mischung aus beidem? Mir ist schon öfters aufgefallen, dass Menschen, die älter werden, vermehrt über die Vergangenheit nachdenken.

Noch bin ich in der Rushhour des Lebens und denke nicht an Ruhestand. Doch manchmal bekomme ich etwas Bammel vor dem Älterwerden. Ich merke heute schon, dass mein Körper nicht mehr jeden Tag so will, wie es mein Kopf gerne möchte. Heute schmerzt mir die Hüfte, morgen ist es der Rücken, der zwickt. Ich habe den Eindruck, meine Einkauftaschen, die ich in den zweiten Stock tragen muss, werden immer schwerer.

Beim Hochtragen der Tüten fallen mir öfters die Worte meiner Tochter ein, als ich mir vor zwei Jahren eine neue Wohnung gesucht habe: Mama, wäre es nicht besser, du würdest eine Wohnung mit Aufzug nehmen oder eine im Erdgeschoss? Heute geht es noch mit meinem Einkauf, in ein paar Jahren werde ich dann wohl den Lieferservice des Supermarktes nutzen. 😉

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Gute Tage, schlechte Tage

An mein optisches Älterwerden habe ich mich auch noch nicht ganz gewöhnt. Es gibt gute Tage und schlechte Tage. Im Moment wache ich mit extrem dick geschwollenen Augen auf. Das lässt gegen Mittag für eins, zwei Stunden nach, um dann am Abend wieder anzuschwellen. Haarausfall ist bei mir aktuell auch ein Thema, darüber werde ich demnächst genauer berichten. Tja, die Östrogene sagen Tschüss und das Collagen verabschiedet sich auch langsam.

Doch, das Älterwerden hat auch was Gutes. Wir brauchen nicht mehr ständig die Bestätigung von anderen, wie wir es in jungen Jahren benötigten, um uns schön zu fühlen. Es wäre jetzt aber auch eine Lüge, wenn ich behaupten würde, meine Selbstliebe wäre nur durch meine inneren Werte geprägt.

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Die Östrogene sagen Tschüss

Ich mag es, mich um mein Äußeres zu kümmern. Gefallen mir die grauen Haare an den Schläfen nicht, gehe ich zum Nachfärben zu meinem Friseur. Wenn mir mein Gesicht zu müde und eingefallen erscheint, nutze ich den Fortschritt meines Beauty-Docs. Wie 30 möchte ich nicht mehr aussehen und ich weiß, dass ich den Alterungsprozess nicht stoppen kann. Finde es aber auch nicht verwerflich, wie eine vitale Frau auszusehen, die auf die 60 zugeht.

Auf das Leben und was noch kommt, bleibe ich neugierig. Nächstes Jahr werde ich mit meiner Tochter einen wichtigen Abschnitt gehen. Wichtig für mich und ganz besonders für sie. Meine Tochter wird nächstes Jahr heiraten. Und jetzt schon, beim Schreiben dieser Worte, kommen mir vor lauter Freude für sie die Tränen. Ich weiß, 2022 wird ein ganz besonderes Jahr.

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Mein Outfit

  • Blazer: Toteme
  • Hose + Rolli: Zara
  • Boots: Paloma Barcelo
  • Tasche: Saint Laurent

Meine Lust auf Mode verabschiedet sich zum Glück nicht. Sich schön zu kleiden, ist nach wie vor meine Leidenschaft. Der graue Blazer war ein guter Kauf. Nicht nur das Material ist sehr angenehm zu tragen, auch die Farbe lässt sich wunderbar kombinieren. Grau ist ebenso eine klassische Farbe wie schwarz, doch wirkt nicht ganz so hart. Bei Breuninger* habe ich euch einen vergleichbaren Blazer herausgesucht, der preislich im mittleren Segment liegt. Oder wie wäre es mit einem grau karierten Blazer von Mango*? Eine graue Tasche findet ihr bei Fashionette*.
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Und zum Schluss habe ich noch einen Beitrag für euch, in dem ich mir Gedanken über das Sterben gemacht habe. Würde mich freuen, wenn ihr lesen kommt.


12 Kommentare

  1. Dezember 20, 2021 / 10:44 am

    Du auch?! Na dann wünsche ich Happy Birthday nachträglich.
    Ich kann Deine Worte gut nachvollziehen. Geht mir in Summe ähnlich, wobei ich durchaus der Meinung bin, dass wir uns verflucht gut gehhalten haben 🙂
    Und der Blazer ist mega. Toteme sehr unterschätzt, aber leider auch sehr teuer…
    Schätze ein paar Treppenstufen schaffen wir noch.

  2. Dezember 19, 2021 / 5:03 pm

    Time runs inexorably for all of us! But instead of thinking about it, it’s worth squeezing every moment like a lemon! You do it perfectly!

  3. Lina
    Dezember 19, 2021 / 2:48 pm

    Liebe Claudia,

    Danke für die schönen Texte von heute und den Text übers Sterben!
    Liebe Grüße, Lina

  4. Tina von Tinaspinkfriday
    Dezember 19, 2021 / 2:43 pm

    Liebe Cla, ich finde das eine gute und gesunde Einstellung. Auch ich denke öfter an die Vergangenheit zurück. Wir haben halt auch schon allerhand erlebt. Die Hochzeit meiner Tochter ist diesen Herbst gewesen und es war etwas sehr besonderes für mich. Ich freue mich mit Dir und kann mir vorstellen was Du fühlst.
    Ein schicker und dennoch entspannter Look, herzliche Grüße Tina

  5. Dezember 19, 2021 / 2:26 pm

    Liebe Cla

    Da wir den selben Jahrgang haben weiss ich genau von was du schreibst.
    Bin ebenfalls des Öfteren mit meinen Gedanken in der Vergangenheit.
    Es hat bei mir etwas mit Weihnachten zu tun und mein Papi ist im Juli verstorben.
    Die Zeit läuft so schnell, die Kinder werden selbst schon bald Eltern.
    Ich wünsch dir eine schöne gute Zeit liebe Cla!
    Grüsse von Beatrix

  6. Dezember 19, 2021 / 12:13 pm

    Liebe Cla,
    was für ein schöner, emotionaler Beitrag, der mich sehr berührt hat. Ich finde es sehr nobel, wie wohlwollend und voller Respekt du vom Vater deiner Tochter sprichst. Gerade weil nicht alles glasklar und schön war.
    Das sagt sehr viel über dich als Menschen..
    Ich weiß genau, wovon du sprichst. Ich fühle mich im Gesit noch jung, habe Spaß an Mode und Beauty und och zwickt und zwackt es manchmal.
    Aber wenn ich das so sagen draf: Du hast einen tollen besonderen Stil, siehst immer gut und gepflegt aus und wir alle kennen die nicht so schöne Alternative zum Alter…
    Und deshalb finde ich es gut, zu nehmen, was kommt und nach und nach zu sehen, was zu ändern ist.
    Viel Spaß bei den Hochzeitsvorbereitungen und Danke für deine schönen Worte-
    liebste Grüße
    Nicole

  7. Hasi
    Dezember 19, 2021 / 11:28 am

    Liebe Cla, das glaube ich gerne, dass Du Dich auf die Hochzeit Deiner Tochter sehr freust. Wie schön, da möchte ich gleich mal dem angehenden Ehepaar meine besten Wünsche mitgeben! Momentan kreisen bei mir auch öfters Erinnerungen an früher durch den Kopf, da denke ich mir, oh Gott, wenn das jetzt schon so losgeht, wie wird das mal in 30 Jahren sein 😉. Und wie können diese ganzen Jahrzehnte rückblickend nur so kurz erscheinen. Aber das Leben ist nun mal die Gegenwart und kennt nur eine Richtung: nach vorne. Daher mein aktueller Gemütsstand: eigentlich entspannt, eigentlich ganz zufrieden und neugierig, was weiter so alles kommt. Weiterhin gute Creme kaufen, etwas Bewegung an der frischen Luft und gesunde Ernährung pflegen. Soweit akzeptieren, was bislang war und wie es derzeit ist (aktuelle Lage checken: Sonntag, frei, Sonne – also schon mal allerbeste Vorraussetzungen 😉)- und: Dem Leben an sich gelegentlich auch mal ein Dankeschön für alles zuprosten 🙂.

    Ich wünsche Dir einen schönen vierten Advent und eine stimmungsvolle Vorweihnachtszeit!
    Liebe Grüße
    hasi

  8. Anja
    Dezember 19, 2021 / 10:45 am

    Liebe Cla,

    was den Fortschritt des Beauty Docs betrifft, sprichst Du da zufällig von Ellanse? Ich bin immer noch sehr neugierig wie dieses Produkt nach Monaten auf die Haut wirkt, also im Vergleich zu den herkömmlichen Fillern.

    Liebe Grüße und einen schönen 4. Advent
    Anja

  9. Dezember 19, 2021 / 10:09 am

    Mein 60. Geburtstag war der beste meines Lebens. Ich fühle mich angekommen. Ich weiß genau was ich will und was ich nicht will. Natürlich knacken die Knochen und auch ich muss mir vor Augenführen, dass ich keine 20 mehr bin. Trotzdemfange ich noch etwas Neues an, trotzdem habe ich noch eine Ausbildung begonnen. Weil es sich richtig und gut anfühlt. Auch ich frage mich wo die Zeit geblieben ist. Aber das tun wir doch alle irgendwann.

  10. Michaela
    Dezember 19, 2021 / 9:11 am

    Was für wahre Worte liebe Claudia.
    Ich werde nächstes Jahr 50 und ich frage mich wo die letzten Jahre geblieben sind. Ich wurde doch eben erst 40…. und ich befürchte es geht so schnell weiter. Aber man muss einfach das Beste daraus machen. Genießen wir die Zeit und bleiben dabei hoffentlich Gesund.

  11. Claudia
    Dezember 19, 2021 / 7:47 am

    Liebe Cla,

    zuerst mal, wie schön, dass deine Tochter und du so ein enges Verhältnis zueinander haben und euch so gut verstehen.

    Eine alleinerziehende Mutter zu sein in den 90er Jahren, das war eine ganz andere Geschichte als es heutzutage ist. Was ein Glück, dass du die Unterstützung deiner Mutter hattest. Trotzdem war es sicher anstrengend.
    Wenn ich in einer Situation wie du gewesen wäre, ich hätte kaum auf die Unterstützung meiner Eltern zählen können. Ich weiß nicht, wie sie mich unter Druck gesetzt hätten.

    Der Gedanke, dass ich auch Ende Fünfzig bin, der beschäftigt mich in letzter Zeit auch öfters. Ich kann es nicht fassen, dass ich schon so viele Jahre gelebt habe. Es kommt mir manchmal auch vor, als ob ich gestern erst 17 war. Altersbeschwerden merke ich natürlich auch. Mein Lebens- und Jugendelixier ist ja das Schwimmen. Da gilt bei uns momentan die 2G+ Regel, also mit negativem Test. Das erhöht die Hürde halt nochmal, und die Teststationen sind voll.
    Und ganz besonders merke ich mein Alter, wenn Songs im Radio kommen, die ich aus meiner Jugend kenne.

    Ich schweife mal wieder ab…
    Dein Outfit ist klasse, ganz ruhig und entspannend fürs Auge in Grau- und Schwarztönen.

    Ich wünsche dir sehr herzlich einen 4.Advent,
    Claudia 🙂

    • claudia
      Autor
      Dezember 21, 2021 / 8:53 pm

      Liebe Claudia, als ich vor 33 Jahren meiner Mutter mitteilte, dass ich schwanger wäre, war sie im ersten Moment auch nicht so begeistert. Doch recht schnell hat sich meine Mutter für mich gefreut und
      mir jede erdenkliche Unterstützung zugesprochen. Wir waren zwar Anfang der 90-Jahr alle schon sehr aufgeschlossen, doch für ihre Generation bestimmt nicht. Ich bin meiner Mutter sehr dankbar, dass sie mir damals so beigestanden hat.
      An Lieder aus meiner Jugend merke ich auch, wie alt ich geworden bin. Die Songs, die ich früher hörte, nennt man heute ,,Oldies“! 😉 Dir wünsche ich, dass sich Freizeitaktivitäten bald wieder einfacher gestalten lassen und du deiner Schwimmleidenschaft nachgehen kannst.
      Herzliche Grüße an dich, Cla

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