Wisst ihr noch wie eine Birne schmeckt oder wie die Luft nach einem Sommerregen riechen kann? Ich stelle euch die Fragen, weil ich mir beim Lesen eines Buchs darüber Gedanken gemacht habe. Also nicht genau darüber, sondern über das Wahrnehmen der Dinge, die uns den ganzen Tag wie selbstverständlich begleiten. Genauer gesagt, über das Wesentliche.
Der Titel des Buchs, welches ich gelesen habe, lautet ,,Alte Sorten“ und ist von Ewald Arenz. Es ist ein sehr ruhiges Buch und eigentlich nicht so mein Genre, denn normalerweise lese ich gerne Psychothriller. Das Buch liest sich gut und hat mich mal wieder zum Nachdenken über das Wesentliche im Leben gebracht.
Selbst das Essen wird zur Nebensache
Ist es nicht so, dass heute alles nur noch schnell gehen muss, wir keine Zeit haben oder vieles nebenbei passiert? Mir geht es da wie den meisten von euch. Das fängt bei mir schon beim Frühstück an. Während ich mein Porridge mit Früchten esse, scrolle ich mich erst mal durch Instagram durch und schaue mir die Kommentare an, die ich über Nacht erhalten habe. Mein Frühstück ist dabei fast Nebensache. Irgendwann ist meine Schale leer und ich habe davon keinen Löffel ganz bewusst genossen bzw. den Geschmack intensiv wahrgenommen. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich alleine lebe. Hättet ich kleine Kinder oder einen Partner mit am Frühstückstisch sitzen, würde ich bestimmt nicht das Handy am frühen Morgen bedienen – das hoffe ich zumindest.
Ich erinnere mich daran, wie ich als Kind gerne auf Wiesen lag und in den Himmel schaute. Es faszinierte mich aus den Umrissen der Wolken etwas zu erkennen. Manchmal mache ich das auch heute noch, wenn ich in der Sonne döse. Allerdings, leider viel zu selten. Wann hat man schon mal Zeit im Alltagsstress in die Wolken zu sehen? Wir rennen den ganzen Tag von A nach B und der Kopf ist voll mit unserer To-do-Liste. Selbst jetzt, in Zeiten, in denen wir mit Einschränkungen leben müssen und eigentlich mehr Zeit haben müssten.
Das Besinnen auf das Wesentliche stärkt mich
Auch, wenn der Ausnahmezustand uns schon fast zwei Jahre begleitet und wir alle mehr als die Nase davon voll haben, hat mich diese Zeit auch etwas gelehrt. Ich möchte mich nicht von äußeren Einwirkungen beeinflussen lassen, will nicht von anderen Menschen oder Ereignissen abhängig sein, sondern meine innere Einstellung stärken. Ich will mich auf meine Bedürfnisse konzentrieren und dadurch ganz bewusst durch den Tag bzw. das Leben gehen.
Wir besinnen uns viel zu oft auf die negativen Dinge, legen den Fokus auf unsere schlechten Erfahrungen und geben dem Wesentlichen kaum Aufmerksamkeit. Wo wir wieder beim Geschmack einer saftig, süßen Birne sind. So einen Geschmack kann man nicht mit dem Kopf wahrnehmen, sondern es ist eine Empfindung der Sinne. Schmecken, hören, riechen und fühlen ist ein Geschenk, das wir nicht vergessen sollten, es zu benutzen.
Um sich wieder auf das Wesentliche einlassen zu können, müssen wir öfter den Kopf abschalten und mit dem Herzen sehen und fühlen und damit auch unsere Gedanken lenken. Dadurch lernen wir wieder auf unsere eigenen Bedürfnisse zu achten.
Ganz bewusst eine Birne essen oder was auch immer
Mit dem Geschmack einer Birne ist es wie mit unserem Leben. Auch in den aktuell schwierigen Zeiten sollten wir nicht aus den Augen verlieren, was wir doch immer noch für ein Glück haben. Wir besitzen ein schönes Zuhause, haben einen Job und liebe Menschen um uns herum. Wenn wir dafür bewusst dankbar sind, leben wir viel mehr in Erfüllung, statt es als selbstverständlich anzusehen (wie eben das nebenbei essen einer Birne). Sind es nicht genau diese Dinge, die das Leben so lebenswert machen? Und ganz nebenbei: Dankbarkeit ist das beste Mittel gegen Unzufriedenheit.
So Leute, das waren heute schon meine Worte zum Jahresende. Was allerdings nicht bedeutet, dass ich mich hier die Tage nicht noch mal melde. Ich hatte diese Gedanken heute im Kopf und wollte sie niederschreiben. Denn eigentlich passen diese Gedanken über das Wesentliche das ganze Jahr über und nicht erst, wenn des sich zu Ende neigt.
Im Januar 2017 hatte ich einen Beitrag, der auch zum Jahresende passt und meine Stimmung von heute widerspiegelt
Mein Outfit
- Cardigan: Repeat Cashmere
- Legging: Zara
- Boots: Paloma Barcelo
- Tasche: Angela Miklas
Dieser neue Legging-Trend mit Schlitz im Bein finde ich praktisch. Diese Hosen zaubern lange Bein, weil sie über die Boots getragen werden können. Zwei vergleichbare Leggings habe ich bei Breuninger gefunden: Eine günstige Legging* und eine*, die etwas mehr kostet. Und dann habe ich noch eine geschlitzte Legging bei Mango* entdeckt. Einen langen Cardigan dazu, der einen Hauch von Chanel besitzt, findet ihr bei other Stories*.
*Affiliatelinks
Liebe Cla,
ich habe mich gerade ertappt gefühlt und musste dann an deinen Artikel denken. Anstatt nach einer Woche Heilfasten, mich auf meinen Joghurt zu genießen, bin durch IG gescrollt.
Kann dir nur zustimmen.
Ich habe gerade das Zitat von Forrest Gump „Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel…“ im Kopf schwirren 😉. Jedenfalls wunderschöne Gedanken, die Du uns hier notiert hast. Das tägliche Leben ist in der Regel ganz gut gefüllt mit schönen, angenehmen kleinen und großen Dingen, die uns gut tun, es liegt ganz allein an uns, diese auch wirklich zu bemerken. Als Erwachsener macht man wohl meist den Fehler des Zuviel auf einmal, des Nebenbeis oder diese Haltung „Kenne ich doch schon, daher nicht mehr spannend…“. Das alles ist aber halt ein Fehler, der uns letztendlich sehr viel an sinnlicher Freude, an dem Vergnügen des Wahrnehmens und auch an gesunder, kreativer Muße berauben kann. Da schadet es also nicht, gelegentlich mal etwas genauer hinzuschauen, was um uns herum ist und vielleicht auch mal den Blickwinkel zu ändern.
Ich wünsche Dir in diesem Sinne einen erfüllten, stressfreien Start in das Wochenende!
Liebe Grüße
Hasi
Autor
Das Leben ist wie ein Pralinenschachtel und wir fischen uns die besten Sorten heraus. 🙂 Du hast recht, als Erwachsener geht uns oft der Feinsinn für die kleinen Besonderheiten im Alltag verloren. Da sollten
wir uns vielleicht ein Beispiel an Kindern nehmen. Ich glaube mal gelesen zu haben, dass Kinder am Tag durchschnittlich dreimal so viel Lachen, als ein Erwachsener. Wir berauben und vor lauter Stress um so viele
schöne Momente.
Liebe Hasi, ich wünsche dir eine wunderbare vorweihnachtlich Woche, Cla
Sehr schön geschrieben..
Autor
Dankeschön. 🙂
Liebe Cla,
ja, in dieser schnellebigen Zeit ist es oft nicht so einfach, sich auf das Wesentliche zu beschränken und zu genießen. Dabei ist es gesund und tut soo gut.
Ich mag es immer sehr, (gute) Gerüche zu erspüren, Essen zu genießen und manchmal nur aus dem Fenster zu schauen.
das Handy kommt in der Regel abends weg.
Aber ich glaube, allein das sich bewusst machen ist der Schritt in die richtige Richtung und deshalb wünsche och dir, dass es dir gelingt, auch ohne Handy zu frühstücken.
Ganz liebe Grüße
Nicole
Autor
Liebe Nicole,
auch ich mag es mit meinen Sinnen gute Gerüche wahrzunehmen. Es gibt bestimmt Gerüche, die erinnern mich an Orten, an denn ich schon war. Natürlich im positiven Sinne. 😉
Heute Morgen habe ich übrigens ohne Handy gefrühstückt. 🙂
Liebe Grüße an dich
Danke für den schönen Beitrag, liebe Claudia!
Du sprichst mir sooo aus der Seele.
Dankbarkeit und Zufriedenheit fühlen sich einfach gut an, oder?
Herzensgrüße aus Mainz und alles Liebe, Petra 🌸
Autor
Dankbarkeit und Zufriedenheit ist der Schlüssel zum Glücklichsein. Hört sich vielleicht abgedroschen an, ist aber so.
Liebe Petra, ich schicke dir ganz liebe Grüße nach Mainz, Cla
Liebe Cla, ich versuche immer solche bewussten Zeiten in den Alltag einzubauen.
Deinen Look mag ich sehr. Ich mag die Farbe der Strickjacke zu der weinroten Tasche. Toll auch der passende Lippenstift.
Ich wünsche Dir einen schönen Tag, liebe Grüße Tina
Schön geschrieben und sehr wahr!
Gut, wenn ein Buch, mit dem man sich eigentlich ablenken oder unterhalten möchte, das tut und zu so wertvollen Gedanken führt.
Klingt zwar etwas abgedroschen, passt aber ganz genau: Lebe den Moment! Auch den mit Birne 🙂
Autor
Lebe im Moment ist genau die richtige Einstellung. Denn leben jetzt, nicht in der Vergangenheit und nicht in der Zukunft.
Wenn mich ein Buch auch noch im nachhinein beschäftig, weiß ich, dass es wirklich gut war. 🙂
Ganz liebe Grüße, leibe Christine