Loszulassen hat nicht mit Versagen zu tun

Schon immer war ich der Typ, der an vielen Dingen gerne lange festgehalten hat. An geliebten Ritualen, an Menschen und auch an meiner Meinung. Selbst, wenn ich genau wusste, es wäre Zeit loszulassen, war ich erst mal nicht bereit dazu. Doch wann wäre denn genau der Punkt etwas aufzugeben oder zu ändern? Gibt es dafür das richtige Timing?

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Loszulassen muss auch gelernt werden

Vielleicht, wenn man merkt, der andere Mensch tut einem nicht mehr gut oder die Gewohnheit ist nicht mehr erfüllend. Besonders in meinen jungen Jahren wollte ich nie voreilig aufgeben. Allen und jedem wollte ich eine Chance geben, auch mir selbst. Dadurch habe ich es nie wirklich gelernt, Grenzen zu ziehen oder rechtzeitig Abstand zu gewinnen. Hätte ich öfters rechtzeitig losgelassen, hätte ich mir im Leben viel Schmerz und Wut ersparen können. Das Hinauszögern kann in zwischenmenschlichen Beziehungen oftmals noch mehr kaputt machen, als es sowieso schon ist. Für die Selbstachtung und die Schätzung dem anderen gegenüber ist der frühzeitige Schlussstrich meistens besser.

Sich rechtzeitig zu lösen, bedeutet auf sich selbst zu achten, auf das Herz und auf seine Gedanken. Halbherzig etwas weiterzuführen, was sowieso zum Scheitern verurteilt ist, ist verlorene Lebenszeit und hindert daran, neue Wege zu gehen. Wie viel Zeit ich schon im Leben mit dem falschen Partner vergeudet habe, obwohl ich genau wusste, er ist nicht der Richtige und es würde keine Zukunft haben. Doch ich musste wohl auch diese Erfahrungen sammeln, um meine heutige Sichtweise zu erhalten.

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Aufgeben hat nichts mit Versagen zu tun

Heute frage ich mich, warum ich mich früher immer zu lange an Beziehungen geklammert habe, die schon längst gescheitert waren. Vielleicht weil das Aufgeben oder das Eingestehen, es nicht geschafft zu haben, gerne mit Versagen gleichgesetzt wird. Doch es war nicht nur das nicht Akzeptieren wollen, dass es wieder nicht der richtige Mann war, es war auch die Angst allein zu sein.

Inzwischen weiß ich, dass Alleinsein, nichts mit Unglücklichsein zu tun hat. Ohne Partner an der Seite bin ich kein halber Mensch. Ich allein bin dafür zuständig, mich glücklich zu machen. Weil dazu eben auch Verzeihen können gehört, habe ich letztes Jahr im April darüber geschrieben.

Warum ich heute keine Beziehung mehr möchte, habe ich im Blog schon öfters erzählt. Wobei ich niemals nie sagen würde. Egal, um was es geht. Denn auch an meinen Meinungen halte ich heute nicht mehr konsequent fest.

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Zum Schluss möchte ich eure Aufmerksamkeit noch auf mein Outfit lenken. Es ist aus einer Instagram-Kooperation mit TONI Fashion und diese hübsch gepunktete Bluse habe ich euch bereit hier in Rot gezeigt. Ich kann mich nicht entscheiden, welche mir besser gefällt.

  • Bluse und Hose: TONI Fashion
  • Schuhe: other Stories
  • Tasche: Saint Laurent
  • Kette: Runte-Schmuck

 

 

 

 

14 Kommentare

  1. Mai 18, 2021 / 9:20 pm

    I learned to let go when I became a mom. Sometimes it is worth giving up, giving up for your own good and well-being. But you have to mature for that.

  2. Mai 16, 2021 / 9:54 pm

    Ich bin damals noch mit dem Verständnis aufgewachsen, dass Alles kaputte, in irgendeiner Weise geflickt werden kann. Man muss sich nur anstrengen…heute weiß ich, dass es nichts bringt wenn nur eine Seite wie verrückt es versucht und die Andere nicht. Man kann auch nichts erzwingen entweder finden die Sachen zueinanander oder nicht….doch ich glaube nach wie vor das es alles so kommt wie es kommt.

    • claudia
      Autor
      Mai 20, 2021 / 8:32 pm

      Liebe Petra, damals haben wir diese Meinung, alles muss weitergehen, von unseren Eltern so gelernt. In dieser Generation trennte man sich nicht so einfach vom Partner wie heute. Auch, weil die Frauen vor uns meistens keinen Beruf hatten und finanziell abhängig waren. Zum Glück ist das heute anders.
      LG Cla

  3. EvelinWakri
    Mai 16, 2021 / 7:42 pm

    Loslassen liebe Cla ist bzw war auch für mich nie einfach. Auch mich hat die Erfahrung schlauer gemacht und ich habe festgestellt, dass Loslassen bedeutet Platz machen für Neues, was immer es ist.
    Ein wirklich schön geschriebener Beitrag, der nachdenklich macht und Du zeigst wie glücklich Du mit Deinem Leben zur Zeit bist. Das ist wichtig!
    Liebe Grüße Evelin

    • claudia
      Autor
      Mai 20, 2021 / 8:34 pm

      Liebe Evelin, manchmal wünsche ich mir, ich hätte in meinen jungen Jahren, die Einstellung von heute gehabt. Aber die habe ich ja auch nur durch Erfahrungen gesammelt. Fehler machen gehört zu Leben dazu, das prägt uns.
      Herzlichen Gruß, Cla

  4. Silvia
    Mai 16, 2021 / 11:13 am

    Du hast ein aktuelles Thema von mir aufgegriffen und dein Artikel hat mich jetzt in meinem Vorhaben sehr bestärkt – endlich loszulassen! Danke hierfür! Du hast sehr gut beschrieben, warum Loslassen wichtig ist und weshalb man auch seine Ziele manchmal überdenken bzw. ändern muss. Dein heutiges Outfit ist übrigens auch sehr schön!
    LG, Silvia

    • claudia
      Autor
      Mai 20, 2021 / 8:36 pm

      Liebe Silvia,
      es freut mich, wenn ich dir Denkanstöße geben konnte. Manchmal hilft es, die Meinung von anderen zu hören.
      Liebe Grüße an dich

  5. Mai 16, 2021 / 10:23 am

    Liebe Cla,
    ein bisschen dachte ich heute, ich lese von mir und über mich. Mir erging es über Jahre genauso. Ich mag Harmonie, wollte keinesfalls so etwas zerstören. Und deshlab ist es mir oft ergangen wie dir: Zu viel Herzblut, zu viel klammern. Gut war es nicht, aber es ist wie du sagst: lehrreich.
    Denn es macht uns zu dem, was wir sind. Der Weg war weit, aber jetzt können wir ihn mit dem gleichen Herzblut gehen. Und das, was ich von dir ‚kenne‘, das mag ich sehr.
    Es war also unterm Strich gut und wichtig.
    Denn wir lernen so auch, wie wir es nicht haben wollen und das ist im Zweifel ein Gewinn.
    Hab einen feinen Sonntag und liebste Grüße
    Nicole

    • claudia
      Autor
      Mai 20, 2021 / 8:43 pm

      Ja, nur durch unsere Fehler lernen wir, was wir wollen und was eher nicht.
      Ich bin Stier, dem sagt man nach, er wäre harmoniebedürftig. Ich glaube zwar nicht an Sternzeichen, doch das passt. 😉
      Doch was nutzt die schönste Harmonie, wenn sie nicht glücklich macht?
      Liebe Grüße und ich mag dich auch. 🙂

  6. Petra Pausch
    Mai 16, 2021 / 9:11 am

    Liebe Claudia,
    ich folge dir schon eine ganze Weile auf Instagram und freue mich immer über deine interessanten Beiträge. Ich finde dich seeehr sympathisch und mag deine offene, humorvolle Art. Deine Katze finde ich übrigens hinreißend.
    Danke für deinen heutigen Beitrag. Mit meinen bald 57 Jahren, 2 tollen erwachsenen Söhnen (23, 20) und einigen Aufs + Abs in meinem Leben, habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht. Manchmal kommt man an einen Punkt… Aber – deine Worte machen mir Mut und bestärken mein Bauchgefühl.
    Ich schicke dir herzliche Grüße aus der Nähe von Mainz und alles Gute, Petra

    • claudia
      Autor
      Mai 20, 2021 / 8:39 pm

      Liebe Petra, vielen Dank für deine lieben Worte, ich habe mich arg darüber gefreut.

      Schön, wenn mein Beitrag dich zum Nachdenken angeregt hat. Hör auf dein Bauchgefühl, das weiß, was dir guttut.
      Viele Grüße nach Mainz

  7. Mai 16, 2021 / 9:05 am

    Loslassen muss man wirklich lernen. Es ist halt einfacher sich an „Altem“ zu orientieren, weil das Sicherheit vermittelt, weil es bekannt ist. Ich habe letztens irgendwo einen Spruch gelesen:
    „Wer loslässt hat die Hände frei für Neues.“ Daran orientiere ich mich mittlerweile.

    • claudia
      Autor
      Mai 16, 2021 / 8:38 pm

      Ja, oftmals halten wir an alten Ritualen oder Beziehungen fest, weil das Gewohnte uns Sicherheit vermittelt. Dein Spruch gefällt mir, den werde ich mir merken.

    • claudia
      Autor
      Mai 20, 2021 / 8:47 pm

      Gewohnheit gibt Sicherheit, die wir ungern aufgeben. Manchmal ist es besser für die Komfortzone zu verlassen, nur so ist man offen für Neues.

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