Letzte Woche war ich das erste Mal seit einem Jahr wieder mal für eine Kooperation unterwegs. Und zwar führte mich die Reise nach Düsseldorf. Selbstverständlich habe ich mich gefreut, endlich mal wieder herauszukommen und einfach mal ein wenig Abwechslung zu haben. In unseren seltsamen Zeiten ist selbst eine Zugfahrt ein riesiges Highlight im Alltag und auf den Termin war ich auch sehr gespannt.
Trotzdem war die Freude etwas getrübt, denn so eine Tagesreise für eine Kooperation sieht bei mir normalerweise anders aus. Wenn immer es möglich war, habe ich die An.- und Abreise für Veranstaltungen so gelegt, dass ich noch ein wenig Zeit hatte, um etwas von der Stadt wahrzunehmen. Gerne bummelte ich etwas durch die City, ging Shoppen oder setzte mich, je nach Zeit, nur in ein Straßencafé und beobachtete die Menschen um mich herum.
Endlich mal wieder Schaufenster bummeln
Da solche Aktivitäten im Moment fast unmöglich sind, habe ich meine Hin.- und Rückreise ziemlich eng zum Termin gelegt. Doch so ein Stündchen hatte ich dann doch noch Zeit übrig. Die Location des Treffpunkts war mitten auf der Königsallee, und somit für mich unabdinglich, dort wenigstens mal ein paar Meter hoch und runterzulaufen. Auch mein letztes Schaufenster bummeln liegt bereits mehrere Monate zurück.
Es war für mich ein wahres Erlebnis, die Eindrücke der Frühjahrsmode in den Schaufenstern aufzusaugen und es hat sich fast so angefühlt, als hätte ich ein paar Jahre am Ende der Welt gelebt und bin nun wieder zurück in die Großstadt. Für die Läden muss es in vielerlei Hinsicht schlimm sein, nicht öffnen bzw. verkaufen zu können. Von den Geldeinbußen will ich heute gar nicht sprechen, dass allein ist schon hart.
Es muss sich komisch anfühlen, sich mit Frühlingsware einzudecken, die Schaufenster dementsprechend zu dekorieren und zu wissen, dass man wahrscheinlich nicht mal öffnen darf bzw. gleich wieder schließen muss. Bei Jil Sander auf der Königsallee habe ich wohl zu lange das Schaufenster betrachtet. Als ich bereits am Weiterlaufen war, ist doch tatsächlich eine Verkäuferin herausgetreten und hat mich gefragt, ob ich hineinkommen möchte. Im ersten Moment war ich verwundert, dass überhaupt jemand im Shop ist. Wahrscheinlich für Click & Collect. Habe auch nicht damit gerechnet, angesprochen zu werden.
Auf meine Rückfrage, ob ich denn überhaupt in den Laden dürfe, meinte die Dame, gegen Vorlegen eines aktuellen Coronatests wäre es durchaus möglich. Da ich keinen Test vorweisen konnte, ist allerdings nichts daraus geworden. Vielleicht war das aber auch ganz gut so. Denn wahrscheinlich hätte ich aus lauter Freude, endlich mal wieder ganz normal shoppen zu können, den halben Laden aufgekauft.
Wenn man mit Maske neue Menschen kennenlernt
Auch über meinen eigentlichen Termin in Düsseldorf habe ich mir im Nachhinein noch Gedanken gemacht. Der Grund für meine Reise nach Düsseldorf war eine bestimmte kosmetische Behandlung (mehr drüber demnächst), die ich bekommen sollte. Anwesend waren der Arzt und zwei Damen der Agentur, und selbstverständlich haben wir alle Masken getragen. Es ist seltsam, Menschen neu kennenzulernen, ohne dabei das komplette Gesicht sehen zu können. Man kann dadurch weder die Emotionen des Gegenübers richtig erkennen, noch von der Gestik ablesen. Ich habe mich sogar gefragt, ob ich die Personen, bei einem zufälligen Treffen auf der Straße, überhaupt wiedererkennen würde. Denn so wirklich weiß ich nicht, wie sie ausgesehen haben.
Vielleicht findet ihr es seltsam, worüber ich mir so meine Gedanken mache. Doch seit der Pandemie war es das erste Mal, dass ich neue Menschen kennengelernt habe. Bin ja, wie ihr alle, nur Zuhause und im Büro. Tja, unsere Zeiten sind im Moment nicht einfach und versteht mich nicht falsch, ich sehe auch die Notwendigkeit der Maskenpflicht, auch wenn es in vielerlei Hinsicht nicht immer angenehm ist.
Die Züge sind fast alle leer
Mein Termin in Düsseldorf war übrigens erfolgreich und für mich war es direkt eine Abwechslung mal wieder herauszukommen. Auch die Zugfahrten waren vollkommen entspannt. Auf der Hinfahrt war der Waggon komplett leer und zurück teilte ich es mir mit einer Handvoll Leuten. Generell waren wenige Menschen auf den Bahnhöfen unterwegs. Den Frankfurter Bahnhof habe ich noch nie so leer gesehen, normalerweise muss man dort achtgeben, nicht über den Haufen gerannt zu werden.
P.S: einen Schnelltest habe ich nach der Reise auch gemacht, einfach um sicherzugehen.
So, und wer von euch hat einen Handwerker bestellt? Würde mich nämlich anbieten. Optisch sehe ich schon fast so aus. 😉 Dass ich mal einen Overall tragen würde, hätte ich eigentlich nie für möglich gehalten. Doch wie das immer so ist, sollte man nie, nie sagen. Der Jeans-Overall ist von H+M* und den gibt es aktuell auch noch. Bei Breuninger* habe ich auch noch einen Overall aus Jeans entdeckt.
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- Sneaker: Saint Laurent
- Tasche: Louis Vuitton
- Jeans-Overall: H+M
Also da bin ich ja nun total neugierig auf die Behandlung. Seltsamerweise war ich schon ewig nicht mehr auf der Kö, obwohl ich sonst täglich auf dem Weg zur Arbeit durchgelaufen bin. Direkt vermisst habe ich sie aber nicht…
Und Deine Gedanken kann ich gut verstehen, wobei ich mittlerweile viele Menschen mit Maske kennengelernt habe. Meistenteils hat man sich aber draußen, ohne Maske, verabschiedet, so dass ich sie auf alle Fälle erkennen würde.
Umgekehrt aber, versteckt es sich hinter Maske auch ganz gut…das nur nebenbei….
Schöne Woche, Nicole
Liebe Cla,
Das eine Tagesreise mal zu einem Highlight wird wie sonst eine Flugreise, das hätten wir uns nie gedacht. Ich kann schon bekannte Menschen mit Maske nicht erkennen und dann erst die, ich vielleicht einmal ohne wieder treffen werde. Eine skurrile Zeit, aber wir müssen wohl das beste daraus machen. Du siehst fantastisch aus im Overall liebe Cla und drücke mal die Daumen, dass unsere ganztägige Ausgangssperre mit 2.5. wirklich zu Ende geht und unser Handel und die Friseure öffnen können. Ein Bummel wäre da schon ein Highlight.
Liebe Grüße
Evelin
so unangenehm das Terminbuchen ist. Ich bin froh unseren Jüngsten neu einkleiden zu können. Im Laufe der Monate war er aus den meisten Kleidungsstücken rausgewachsen. Wir sind darum sehr froh, uns mit Hosen und Schuhen eindecken zu dürfen und hoffen jetzt das er über den Sommer nicht rauswächst.
Bleib Gesund
Alice
Hallo Cla,
einen Overall hatte ich in Teeniejahren, blauer Cord und Schlaghosen. Damals der letzte Hit.
Overall habe ich keinen, dafür aber eine Jeanslatzhose. Die könnte ich mal wieder hervorkramen, mit T-Shirt und Sneakern würde die noch gehen.
Ein Tässchen Capuccino im Straßencafé oder einen Eisbecher in der Sonne. Wer hätte gedacht, dass einem solche Selbstverständlichkeiten so abgehen würden?
Bei uns konnte man letzte Woche noch Terminshopping machen, aber ehrlich gesagt, dass will ich nicht. Ich mag lieber spontan mal in ein Geschäft schauen. Aber dass man um in einen Laden zu gehen, einen Test braucht, das ist mir jetzt neu.
Wie auch immer, der Overall steht dir gut und sieht schön lässig aus.
Liebe Grüße
Claudia
Autor
Ha, mir ist eingefallen, dass ich auch einen Overall aus Cord als Kind hatte. 🙂 Danke an die Kindheitserinnerung, liebe Claudia.
Terminshopping habe ich schon mal ausprobiert und das war eigentlich ganz entspannt. Doch das spontane Einkaufen ersetzt es leider nicht.
Liebe Claudia, ich schicke dir ganz liebe Grüße.
Liebe Cla,
ich gebe dir Recht: Es sind sehr merkwürdige Zeiten und dass wir einmal so lange eine Maske tragen würden, hat vermutlich niemand geglaubt.
Ich habe auch so meine Schwieirgkeiten, mir bekannte Menschen darunter zu erkennen. Jemanden, den man neu kennenlernt? Vermutlich gar nicht.
Mir tun die Einzelhändler auch alle sehr leid, aber ich finde die entspanntere Athmosphäre zugegebenermaßen manchmal ganz angenehm. Eben nicht über den Haufen gerannt zu werden, der Abstand an der Supermarktkasse (so er denn eingehalten wird) gefällt mir. Deshalb: ja, es darf alles gern wiederkommen, aber mir gefiele Maß. Du verstehst?
Ich freue mich, dass dein Termin stattgefunden und dir offensichtlich gefallen hat.
Bin schon gespannt.
Hab einen schönen Mittwoch und liebe Grüße
Nicole