Warum Selbstoptimierung Stress verursachen kann

Heute Yoga, morgen Joggen und im Anschluss vielleicht noch eine Meditationseinheit. Zur Stärkung meines Rückens werde ich dann am übernächsten Tag zehn Minuten früher aufstehen, um ein paar Pilates Übungen zu machen. Irgendwas steht immer auf meiner Tagesordnung. Möglichkeiten, an meiner Selbstoptimierung zu arbeiten, habe ich also genug.

Auch mit dem Thema Achtsamkeit beschäftige ich mich schon länger. Bei mir ging es in den letzten Jahren recht stressig zu. Das machte sich bei mir Mental, aber auch körperlich bemerkbar. Wie sehr sich Stress auf die Gesundheit auswirken kann, wissen wir alle. Also habe ich so nach und nach versucht, die Stressfaktoren in meinem Leben zu reduzieren. Dafür habe mich mehr auf Sport konzentriert, wieder angefangen öfters Bücher zu lesen und mich mit Meditation beschäftigt. Überdiszipliniert wie ich manchmal sein kann, habe ich das alles auch regelmäßig umgesetzt. Halbe Sachen mag ich nicht – wenn schon, dann richtig.

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Mich plagt das schlechte Gewissen

Irgendwann habe ich festgestellt, dass es gar nicht so einfach ist, meine ganzen Aktivitäten unter einen Hut zu bekommen. Schließlich gehe ich auch noch Vollzeit arbeiten und habe meinen Blog. Also kann des durchaus auch mal vorkommen, dass ich die eingeplante Meditation oder Yogaeinheit nicht schaffe und auf den nächsten Tag schiebe. Was ja eigentlich nicht weiter schlimm wäre. Allerdings plagt mich dann gerne auch mal mein schlechte Gewissen und das wiederum bedeutete erneut Stress.

Ich glaube dieser Zwang, ständig an seiner Selbstoptimierung zu arbeiten, geht ganz vielen so. Schuld daran sind teilweise die Social Medien. Schon morgens beim Durchscrollen meines Instagram-Feeds werden mir schöne Menschen angezeigt, die Sport treiben oder sich ein super gesunde Frühstück zubereiten, am besten noch Vegan. Wenn ich dabei dann gerade noch auf mein Nutella Toast herumkaue, bekomme ich das erste schlechte Gewissen des Tages.

Apps für die Selbstoptimierung – brauchen wir die?

Ständig ploppen uns irgendwo Vorschläge für Ratgeber oder Apps auf, um unser Leben angenehmer zu gestalten. Meditations-Apps, um sich auf sich selbst zu besinnen oder Bücher, die wir unbedingt gelesen haben sollten. Apps gibt es inzwischen für jedes Bedürfnis und jeder Lebenslage. Selbst für Beziehungsprobleme kann man eine App befragen. Grundsätzlich ist dran nichts verkehrt, nur darf das nicht zur Notwendigkeit werden. Alles geht nur noch um die eigene Selbstoptimierung. Was auf der einen Seite gut und wichtig ist, sonst würden wir uns nicht weiterentwickeln. Doch dadurch verpassen wir es auch, einfach mal nur zufrieden mit uns zu sein und uns so zu akzeptieren, wie wir sind. Stattdessen streben wir immer mehr danach, besser zu werden.

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Es fällt uns immer schwerer im Hier und Jetzt zu leben und einfach im gegenwärtigen Moment glücklich, zufrieden und dankbar zu sein. Warum können wir uns nicht einfach zugestehen, dass es doch gut ist, wie es gerade ist. Stattdessen streben wir ständig nach dem Optimum – immer höher, schneller und besser. Für uns ist es schwierig geworden, sich zufriedenzugeben, mit dem, was man hat, ohne gleich den Druck zu spüren, mehr an sich zu arbeiten. Ständig denken wir, uns optimieren zu müssen.

Nicht zu weit im Voraus planen

Auch ich erwische mich oft dabei, nicht die Gegenwart zu genießen, sondern mich auf die Vergangenheit oder auf die Zukunft zu konzentrieren. Selbst wenn ich nur plane, morgen Joggen zu gehen und am Tag darauf zu meditieren. Warum nicht einfach alles auf sich zukommen lassen und dann spontan entscheiden. Wenn es am nächsten Tag mit dem Joggen nicht klappt, oder ich keine Lust dazu habe, geht die Welt nicht unter. Ebenso kann ich auch nicht immer auf Knopfdruck entspannen, nur weil die Meditations-App sich in Erinnerung bringt.

Diesen Druck, mich ständig selbst zu optimieren möchte ich wieder loslassen. Eine App kann mich zwar beim Sport und auch bei der Achtsamkeit unterstützen, doch letztendlich weiß nur ich alleine, was mich glücklich macht. Und manchmal ist es eben nach der Arbeit mein Sofa und die Fernbedienung, statt mich körperlich oder geistig zu betätigen.

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So, genug über Selbstoptimierung gebabbelt, schließlich ist das ja auch ein Modeblog. Also lenke ich mal dezent auf mein heutiges Outfit.

  • Rock: Anine Bing
  • Sweatshirt: Zara
  • Stiefel: Paloma Barceló
  • Tasche: Louis Vuitton
  • Armband: Runte Schmuck

Meinen Seidenrock von Anine Bing findet ihr bei Breuninger*, dort gibt es auch vergleichbare Boots*.  Oder ihr schaut euch mal bei Görtz* um, da gibt es während der Glamour Shopping-Week 15 % Rabatt. Eine schöne Tasche, die sich gut in die Herbstgarderobe fügt, habe ich bei other Stories* entdeckt. Generell haben die tollen Taschen in guter Qualität und zu fairen Preisen.
*Affiliatelinks

Meine Boots habe ich bei Lindner-Fashion gekauft, ihr findet sie hier! Dann wurde ich diese Woche noch bei Inge und Angie von ,,you look fab“ vorgestellt. Schaut euch mal an, welche meiner Outfits dort besonders gut angekommen sind. Ich habe mich so sehr darüber gefreut! Wer noch schnell schauen möchte, was ich vor zwei Jahren, Anfang Oktober getragen habe, klickt hier. Damals hatten wir noch über 24 Grad. Gestern hatte ich eher den Eindruck, es wäre der 3. November. Hoffentlich wird der Oktober noch etwas golden.

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10 Kommentare

  1. Hasi
    Oktober 4, 2020 / 10:21 pm

    Liebe Cla, ich sehe schon, Du musst die Selbstoptimierung noch etwas optimieren 😉. Aber Spaß beiseite, ich finde auch, dass diese ganzen vermeintlich perfekten Bilder und dieses ganze Optimierungs-Material im
    Internet und sonstwo ein total falsches Bild über das „richtige Leben“ vermitteln. Da wird soviel an Schein und an Behauptungen vorgeführt. Früher war es die Werbung und die Zeitschriften, heute ist es das Internet, was uns zeigen will, was das vermeintlich perfekte Leben ist. Manches ist ja ganz interessant und vielleicht auch inspierend, aber man sollte sich wirklich nicht verrückt machen lassen. Mir muss keiner sagen, wie ich zu leben habe – ich glaube, ich habe da schon selbst so meine Vorstellungen, was wann gut für mich ist. Ich muss auch nicht perfekt sein oder alles perfekt machen. Und ich glaube, das ist auch gut so, denn sonst verliert man am Ende noch den Spaß und die Leichtigkeit an der Sache, und das wäre doch echt schade. Daher sage ich, wir machen schon alles richtig, so wie wir es machen – sogar auch dann, wenn es mal so richtig schön vermeintlich „sinnfrei“ und „unoptimal“ ist. 😋.
    Ich wünsche Dir morgen einen guten Start in die Woche, mit so richtig viel Elan und Schwung! LG 🙂
    Hasi

    • claudia
      Autor
      Oktober 6, 2020 / 5:48 pm

      Liebe Hasi,
      die Social Medien sind eine Welt für sich. So vieles nur Schein. Leider lassen sich dort viele Menschen blenden bzw. blicken es nicht.
      Es ist wichtig, sich seine eigene Meinung zu bilden und nicht aus den Augen zu verlieren, die besonders das eigene Leben ist. Den Körper einer Pamela Reif werde ich eh nie mehr bekommen. Also kann ich auch eine fünf gerade sein lassen und gönne mir das köstliche Stück Kuchen. Das ist meine Meditation für die Sinne. 😉
      Dir auch noch eine tolle Woche, liebe Grüße Cla

  2. Oktober 4, 2020 / 8:39 pm

    Sehr cooler Look.
    Und was die Selbstoptimierung betrifft: Du hast so recht. Ich muss gestehen, dass ich auch oft getrieben bin, bzw. zulasse, dass mir das so wichtig ist…
    Warum sind wir selbst ü50 manchmal so dämlich? Sollte unser Alter nicht längst in selbstzufriedener Gelassenheit aufgegangen sein?
    Naja…am Ende des Tages sind wir nur Menschen oder schlimmer….nur Mädchen 😉
    Schönen Abend!

    • claudia
      Autor
      Oktober 6, 2020 / 5:43 pm

      Gute Frage, warum wir ü50 Frauen manchmal so dämlich sind. Die Frage stelle ich mir öfters, wenn ich auf den Social Medien unterwegs bin. 😉
      Neh, du hast ja recht, Eigentlich sollten wir es besser wissen. Aber wie du sagst, wir sind auch nur Menschen. Schönen Gruß an dich

  3. Claudia
    Oktober 4, 2020 / 5:47 pm

    Hallo liebe Cla,
    das kann ich mir gut vorstellen, dass du dich sehr gefreut hast über deine Vorstellung auf dem Blog. Da sind so schöne unterschiedliche Outfits dabei.
    Selbstoptimierung, nein danke. Für mich selbst bin ich gut genug ( meistens jedenfalls, wenn nicht gerade meine Stimme des Zweifelns überhand nimmt). Sonst kommt nut das schlechte Gewissen daher, und das erzeugt wieder Streß. Und ich esse mit Genuß ein Stück Kuchen mit Sahne und denke, wenn sich was auf den Hüften niederschlägt, das war’s dann wert. 🙂
    Liebe Grüße
    Claudia

    • claudia
      Autor
      Oktober 6, 2020 / 5:39 pm

      Liebe Claudia,
      ich bin ja auch gerne ein Genussmensch, deshalb könne ich mir sehr gerne mein Nutella Brot, während andere auf Körner herumkauen, die bei Vollmond eingeweicht wurden. 😉
      Klar ist es spannend, zu sehen, wie andere ihr Leben ausrichten. Doch letztendlich ist es nur wichtig, dass ich mich dabei glücklich und wohlfühle, wie ich lebe.

      Freut mich übrigens, dass du dir meine Blogerwähnung angeschaut hast. Herzliche Grüße Cla

  4. Oktober 4, 2020 / 12:26 pm

    Mich lassen die super gesunden Tipps von Pamela oder irgendwelchen Fitness Junkies oder Meditationsguren inzwischen kalt..da kommt kein schlechtes Gewissen mehr auf, vielmehr beiße ich dann noch beherzter rein. Die sind glücklich mit ihrem Lifestyle. Ich mit meinem. ..ich glaube, dass mit dem schneller weiter und höher ist auch von der Gesellschaft..immer das Neueste vom Neusten. Auch mir klappt es nicht immer im hier und jetzt zu leben, aber dann besinne ich mich kurz..und kann den Moment wieder genießen

    • claudia
      Autor
      Oktober 6, 2020 / 5:35 pm

      Liebe Petra,
      Pamela lässt mich auch kalt. Einmal habe ich versucht, ein Fitnessvideo von ihr mitzumachen. Ich glaube meine Knochen sind zu alt dafür. 😉

      Das hier und jetzt verliere ich auch ab und an aus den Augen. Ist aber auch nicht weiter schlimm, solange ich immer wieder zurück finde.
      Liebe Grüße, Cla

  5. Oktober 4, 2020 / 12:02 pm

    Liebe Cla,
    dieses Gefühl, auf uns selbst zu höre, das wird in der Tat oft weggebeamt. Weil es zum angesagten Lifestyle nicht passt.
    Ich finde, auf dem Sofa abzuhängen kann auch eine Meditationsform sein. Anders, aber sie tut dann eben gerade gut.
    Selbstoptimierung ist sowieso ein wirklich furchtbares Wort. Also finde ich.
    Deshalb sollten wir öfter auch unser Intuition folgen und fünfe mal gerade sein lassen.
    Das kann dann auch optimal sein.
    Und gerade in deinem Fall: Du hast so viel geschafft und schaffst so viel.
    Das finde ich schon ziemlich optimal.
    Viel Spaß auf dem Sofa heute.
    Allerliebste Grüße
    Nicole

    • claudia
      Autor
      Oktober 6, 2020 / 5:32 pm

      Hahha.. stimmt! Mein Sofa eignet sich sogar hervorragend zum Meditieren. Einzige Hilfsmittel, die ich dann noch benötige, ist eine Tasse Tee und Kekse. 🙂
      Liebe Grüße an dich, liebe Nicole

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