Oooohmmmm… letztens habe ich es schon mal angedeutet: Ich bin gerade dabei, das Meditieren für mich zu entdecken. Dass ich mich mal damit näher beschäftigen würde, hätte ich nie gedacht. Irgendwie hat mich dieses ,,sich nach innen kehren“ nie wirklich interessiert. Vor ein paar Wochen bin ich auf die App ,,Calm“ (soll jetzt keine Werbung dafür sein, eine ähnliche App ist Headspace) aufmerksam geworden. In einem Podcast, den ich hörte, wurde darüber gesprochen und irgendwie hielt ich das Thema auf für auf einmal spannend. Also habe ich mir die App heruntergeladen.
Calm kann man 7 Tage umsonst testen, bevor es in ein Abonnement übergeht, wenn man nicht rechtzeitig kündigt. Doch bereits nach einem Tag wusste ich, diese App ist genau das, wonach ich gerade gesucht habe. Wobei ich nicht wirklich auf der Such danach war. Es war eher so ein Gefühl, das könnte für mich passen.
Schon das Öffnen der App ist mit Entspannung verbunden – je nach den persönlichen Einstellungen vernimmt man z.B. das Rauschen des Meeres, Vogelgezwitscher oder Regen im Wald. Diese Klänge eignen sich übrigens auch hervorragend für das Einschlafen. Meine Schlafprobleme waren auch mit ein Grund, warum ich auf einmal offen für die Meditation geworden bin. Besonders dafür gibt es verschiedene Arten der Meditation auf Calm. Je nach Lust und Zeit gibt es unterschiedliche lange Einheiten – das geht von 5 Minuten bis eine Stunde. Und genau diese individuelle Auswahl finde ich so praktisch. Besonders wenn im Alltag oft die Zeit für Auszeiten fehlt oder wenn man sich erst mal hineinfinden will, bieten sich die kürzeren Sitzungen an.
Meditieren hat etwas mit mir gemacht
Doch ich will gar nicht so groß auf die einzelnen Funktionen dieser App eingehen. Vielmehr möchte ich beschreiben, was das Meditieren mit mir macht, denn ich bin selbst davon überrascht. Meine ersten Erfahrungen mit dem Besinnen auf sich selbst hatte ich durch eine Kooperation mit Intueat. Dafür musste ich mich damals ein wenig mit autogenem Training beschäftigen, was ja eine Unterstufe zu Meditation ist. Und wie jetzt hin und wieder auch bei der Meditation, kullerten damals bei mir Tränen.
Es ist nicht mal so, dass ich in solchen Momenten irgendwas Bestimmtes denke, sondern ich habe eher das Gefühl, es löst sich was – vielleicht vergleichbar mit dem Öffnen eines Ventils. Wobei ich nicht grundsätzlich beim Meditieren anfange zu heulen. Das kommt nur gelegentlich vor. Ich empfinde das dann auch als positiv, mag es aber gar nicht beurteilen, sondern nehme es einfach zur Kenntnis.
Akzeptieren können, macht das Leben leicher
Genau das wird bei der Meditation auch immer wieder betont: Nicht urteilen – nicht über sich und andere, sondern einfach nur akzeptieren. Wenn man das wirklich kann, macht es das Leben enorm leichter. Ärgern wir uns nicht oft über Dinge, die wir eh nicht ändern können? Wir grübeln über Vergangenes und machen uns Sorgen über die Zukunft. Dabei können wir beides nicht wirklich beeinflussen. Oftmals vergessen wir dadurch den Moment im hier und jetzt zu genießen. Denn genau das macht doch das Leben aus – die Gegenwart. Wir vergeuden so viel Lebenszeit, indem wir uns über Dinge aus der Vergangenheit ärgern. Dabei können wir geschehenes nicht mehr rückgängig machen. Umso schneller wir das Geschehene akzeptieren, umso weniger beeinflusst es uns negativ. Das Gleiche gilt für Sorgen für die Zukunft.
Das ständige Auseinandersetzen mit der Vergangenheit und der Zukunft nimmt uns die Energie für die Gegenwart. Ich erinnere mich daran, wie ich als Jugendliche immer das Wochenende herbeigesehnt habe. Ich wollte Party machen gehen und ausschlafen. Dabei vergaß ich oft die anderen Tage zu schätzen. Heute bin ich oftmals verwundert, wenn die Leute auf Instagram stöhnen, dass bereits wieder Montag ist – so als wäre es ganz schrecklich. Dabei ist es ein Tag in unserem Leben, ein einzigartiger Tag.
Ich merke, wie mir die kleinen Medi-Auszeiten guttun. In mir geht was vor. Ich werde ruhiger, gelassener und erwische mich dabei, wie ich lächelnd und aufrecht durch den Tag laufe. Nicht, dass ich vorher traurig war, doch diese Gelassenheit zeichnet sich auch optisch auf meinem Gesicht ab (bilde ich mir zumindest ein). Ebenso merke ich, wie ich auf vergangene Ereignisse, über die ich mich gegrämt habe, eine andere Sichtweite bekomme.
Positive Gedanken können viel bewirken
Ich will hier nicht herumlabern, als hätte ich auf einmal die Eingebung durch diese App bzw. durch das Meditieren bekommen. Gedanken über das Thema Leben und auf sich besinnen, habe ich mir schon immer gemacht. Doch wenn ich mich damit immer mal wieder intensiver beschäftige, verinnerliche ich es mir auch noch mal verstärkt. Im hektischen Alltag vergesse ich vor lauter Stress oftmals die Achtsamkeit oder die kleinen Dinge, die glücklich machen. Auch auf das Glücklichsein wird bei den Meditationssitzungen eingegangen, damit wir unser tägliches Glück wieder schätzen lernen. Denn genau die kleinen Glücksmomente sorgen für innere Zufriedenheit.
Vielleicht denkt ihr jetzt, auf welchen Trip ist die denn gerade. In meinem Leben ist in den letzten 5 Jahren viel passiert. Krankheit, Trauer, Schmerz – alles war dabei. Mir ist klar, dass solche Ereignisse zum Leben dazu gehören. Vieles habe ich weggesteckt, verdrängt oder unterdrückt. Im ersten Moment funktioniert das vielleicht irgendwie gut, doch das kann zulasten der Psyche oder der Gesundheit gehen. Anders wiederum können positive Gedanken so viel bewirken.
Deshalb sollte man mit seinen Gedankengängen viel achtsamer umgehen. Also öfters mal die negativen Gedanken ausleeren, säubern. Stattdessen mit guten und schönen Dingen umgeben, das gibt viel Energie und beeinflusst innerlich. Jede Art von Gedanken prägen uns. Ja, ihr seht, in mir geht gerade einiges vor. Es ist bestimmt nicht so, dass ich durch das Meditieren plötzlich ein anderer Mensch werde. Genauso wenig will ich für ein halbes Jahr durch Indien pilgern. Es tut mir einfach nur gut!
2018 hatte ich einen Beitrag über Achtsamkeit, auch sehr lesenswert! Und hier erfahrt ihr mehr über die Calm App.
So schön geschrieben, es macht immer wieder Freude, bei Deinem Blog vorbeizuschauen, liebe Cla. Ich habe mir letzte Woche diese Calm-App heruntergeladen, aber noch nicht freigeschaltet. Da ja nur eine Woche gratis ist, brauche ich schon eine eher Woche mit etwas mehr Zeit zum Testen, und die hatte ich momentan einfach noch nicht *lach*. Dieses abendliche Zur-Ruhe-kommen wäre auch etwas, was ich manchmal nach einem anstrengenden Tag brauchen könnte, aber ich muss mal schauen, ob da wirklich eine App von Nöten ist… Heute morgen ist mir beim Zähneputzen (anscheinend der ideale Zeipunkt zum Philosophieren) übrigens auch durch den Kopf gegangen, wie sehr sich mein Weltbild und meine Einstellungen zu Vielem in den letzten Jahren geändert hat. Es stimmt schon irgendwie, dass die Lebensmitte einfach so eine spezielle Phase des Umdenkens und des Klärens ist. Ein natürlicher Prozess, der einen aber auch belohnt, wenn man sich diesem stellt. Und gerade die Themen „Leben“ und „Zeit – Gestern, Heute, Morgen -* erhalten langsam aber sicher eine ganz andere Wertigkeit.
In diesem Sinne wie immer freundliche und sehr nette Grüße an Dich! 🙂
Hasi
Autor
Danke für deine lieben Worte zu meinem Blog, das freut mich. Beim Zähneputzen habe ich oftmals auch weltbewegende Gedanken über das Leben. Bestimmt, könnte ich auch ohne App ,,runterkommen“, doch ich bin dadurch irgendwie disziplinierter. 😉
Schönen Gruß an dich, liebe Hasi
Hallo liebe Cla,
das ist ein sehr interessanter und lesenswerter Post. Ich finde auch, dass man achtsamer und gelassener mit sich selbst umgehen sollte. Wir sind selbst oft unsere schärfsten Kritiker und das ist sehr schade.
Früher habe ich mir auch oft das Wochenende herbei gesehnt. Ich war jung und dachte, ich hätte alle Zeit der Welt. Auf einmal ist mir bewusst geworden, dass dem gar nicht so ist.
Meditation habe ich versucht, ich habe es nicht geschafft. Ich sollte eine neue Chance geben.
Die schönste Meditation für mich ist im See im Sommer draußen zu schwimmen, aber bis dahin ist es noch weit.
Sehr schöne Fotos hast du ausgesucht.
Liebe Grüße
Claudia 🙂
Autor
Liebe Claudia,
ich kann es mir wunderbar entspannend vorstelle, im See zu schwimmen. Auf mich hat übrigens das Beobachten des Meeres eine
beruhigende Wirkung. Ich hoffe, ich kann diese Jahr wieder in paar Tage am Meer verbringen.
Ganz a lieben Gruß
Cla
Toller Beitrag! Mir ergeht das ähnlich, seit dem ich regelmäßig Yoga mache, tut mir wirklich gut..genieße seit langem auchh eher die Einstellung: Mensch, war der Tag schön, genieße jeden Tag bewusster. Danke für den Tipp, probiere ich auch mal aus, vor allem bin ich großer Fan vom Meeresrauschen