Im Bloggerinterview – Sabine von Mums great Escape

Letzte Woche habe ich mich nicht ganz so nett über Instagram ausgelassen, heute kommt ein Argument, warum ich IG auch durchaus für eine tolle Social-Media App halte. Durch Instagram habe ich schon viele liebe Menschen kennengelernt, die ich sonst nie im Leben getroffen hätte. Ein ganz besonderer Mensch ist Sabine, die ich euch heute im Bloggerinterview vorstellen möchte. Sabine habe ich meinen tollen Auftritt beim Dreamball im September zu verdanken, denn sie hatte in meinen Storys meine verzweifelte Suche nach einem passenden Kleid mitbekommen und mir daraufhin eine traumhafte Robe zur Verfügung gestellt. Die ganze Geschichte darüber könnt ihr hier lesen.

Diese liebe Geste zeigt, auf welche wunderbare Weise Instagram fremde Menschen miteinander verbinden kann. Euch möchte ich mit dem Interview auch die Gelegenheit geben, Sabine und ihren schönen Blog näher kennenzulernen.

Liebe Sabine, magst du etwas über dich erzählen?
Wenn ich gefragt werde, ob ich etwas über mich erzählen mag, dann denke ich immer „Was soll ich denn da sagen?“! Aber ich versuche es, ich bin Bine aka Me. Seit letzten Mai benutze ich den #ü50 auf Instagram, weißte also Bescheid, Schätzlein. An mindestens 10 Tagen im Monat bin ich irgendwo in der Welt zu Hause, an den restlichen Tagen pendle ich zwischen FrankfurtLeipzigDüsseldorf und Gießen. Ziemlich bewegt also. Seit fast 33 Jahren ist Mr. Right an meiner Seite, wenn ich irgendwo bin, wo er gerade ist. Und das ist auch ziemlich bewegend, wenn ich mir das so überlege.
Das war nicht immer ein einfacher Weg und es gab sicher auch ein, zwei Momente, wo wir uns ziemlich festgehalten haben, um einfach weiter in die gleiche Richtung zu blicken. Warum? Weil da auch nach so langer Zeit noch die Schmetterlinge sind. Liebe verändert sich über die Jahre, aber wenn die Schmetterlinge bleiben, dann lohnt es sich immer, sich an den Händen zu halten und in die gleiche Richtung zu blicken. Seit 23 Jahren sind der #heimschläferprinz und der #leipzigprinz auch ein Teil unserer Heimat. Sie haben immer mit uns das bewegte Leben gelebt. Jetzt sind sie groß genug, um selbst ihr eigenes Leben zu gestalten. Als Mama ist es nicht immer leicht an der einen oder anderen Stelle loszulassen, auch wenn ich das eigentlich schon mehr als 5 Jahre getan haben sollte…
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Kurz vor meinem 38. Geburtstag habe ich realisiert, dass ich dringend etwas anderes als nur Familie machen sollte und habe mich in einer Nacht-und-Nebel-Aktion Ende 2007 bei einer großen deutschen Luftfahrtgesellschaft beworben und musste dann Anfang 2008 Mr. Right erklären, dass ich ab Februar nicht mehr so regelmäßig zu Hause sein werde und er dann mal dran ist mit den #lieblingsprinzen. Das ist jetzt fast 13 Jahre her und war eine wirklich gute Entscheidung. Ich habe es nie bereut, auch wenn es manchmal hart ist zu gehen, weil man lieber mit der Familie oder Freunden zusammen wäre. Das ist aber Teil meiner Berufung, auch an den Wochenenden, den Feiertagen und in den Nächten unterwegs zu sein.

Auch das Fliegen in Kriegs- & Krisengebiete gehört selbstverständlich dazu. Ich begleite Menschen, die nicht nur reisen, um in die schönste Zeit des Jahres, den Urlaub starten, sondern auch aus ganz traurigen Anlässen. Doch egal warum ich fliege, es gibt immer diesen einen Moment, wenn der Mond die Sonne küsst und ich aus dem Fenster schaue. Dafür lohnt sich jede Anstrengung.

Nun zu deinem Blog mumsgreatescape. Worüber schreibst du und was hat dich bewegt, diesen zu starten?
Um ehrlich zu sein, mumsgreatescape ist schon mein zweiter Blog. Schon 2005 war ich als Besucherin bei blog.de unterwegs. Diese Plattform gibt es allerdings so nicht mehr. Und die Besucherin hat sich ja auch, wie oben schon beschrieben, dazu entschieden ab und zu aus dem normalen Leben zu flüchten. Wie es dazu kam? Ich würde sagen wie im echten Leben. Irgendwann passte mein Blog nicht mehr zu mir, und ich habe mich entschieden den Inhalt zu löschen bevor es gelöscht wurde, da der Plattformbetreiber aufgegeben hatte. Aber die Entscheidung war irgendwie halbherzig, deshalb habe ich mich direkt bei WordPress angemeldet, das war 2010. Wohl auch in der Hoffnung, dass es dort eine ähnliche Community wie bei blog.de geben würde. Es war aber alles anders und das ist auch gut so.
Manchmal ist Veränderung gut. Ziemlich lange habe ich wenig bis gar nicht auf meinem neuen Blog geschrieben, und wenn dann nur für mich. Ziemlich genau 7 Jahre später habe ich angefangen wieder auf meinem Blog öffentlich zu schreiben. Und manchmal bin ich sehr beeindruckt, dass so viele Menschen lesen, was ich schreibe. Seit 2017 kann man regelmäßig unregelmäßig bei mir lesen. Und zwar zu den Themen, die mich bewegen. Meistens sehr authentisch. Ich mag es aber auch Geschichten zu erzählen. Aber um ehrlich zu sein, manchmal hemmt es mich, einfach nur eine Geschichte zu erzählen, denn die haben meistens wenig mit der Realität und mir zu tun. Was meinst du, sollte ich auch mal ne Geschichte erzählen?
Diese Geschichten entstehen in meinem Kopf, wenn ich irgendwo auf der Welt bei einem Tee oder Kaffee sitze und die Menschen um mich herum beobachte. Ich bin eine ziemlich gute Beobachterin und habe auch meistens viele Gelegenheiten und viel Zeit dafür…

Wie würdest du deinen eigenen Stil beschreiben?
Ganz klar: zeitlos und klassisch. Ich bin selten in Glitzer unterwegs. Mal abgesehen von dem Kleid, das uns verbindet. Aber auch das ist auf seine Weise zeitlos und klassisch, das kann man auch in 10 Jahren noch aus dem Schrank holen. Und vor allem ist das nachhaltig, denn ich habe es über Claudia bekommen und an dich weitergegeben.

Was ist dein persönliches Markenzeichen?
Ich habe versuche immer, wirklich immer die Tasche zu den Schuhen abzustimmen. Man sieht mich selten anders. Außerdem trage ich eigentlich immer ein Tuch oder einen Schal, um mein Outfit zu „pimpen“. Accessoires sind für mich unabdingbar!
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Woher bekommst du deine Inspirationen für deine Outfits?
Ich inspiriere mich auf jeden Fall über Instagram. Zeitschriften lese ich selten, dafür habe ich meistens keine Zeit. Und um offen zu sein, die Vogue steht schon lange auf meiner Liste ganz hinten.

Wenn ich mir etwas kaufe, dann höre ich gerne auf den Rat meiner Lieblingsverkäuferin. Sie kennt mich seit vielen Jahren und ruft auch gerne mal an, wenn sie der Meinung ist, ich könnte etwas gebrauchen. Mit ihrer Beratung habe ich noch nie etwas falsch gemacht. Sie kennt meinen Stil und meine Garderobe und weiß genau, welches Teil ich mit dem neuen Teil kombinieren kann.


Hat sich dein Stil seit du über 40 bist, verändert?
Ich würde mal sagen, Gewichts-bedingt schon. Die ganz engen Kleidchen lasse ich offen gestanden lieber, wo sie gerade sind. Im Moment laufe ich noch der Illusion hinterher, dass das wieder wird. Das legt sich hoffentlich bald. Über vorteilhaft musste ich mir früher in den 40ern selten bis gar keine Gedanken machen. Insofern hat sich zwar mein Stil nicht verändert, aber die Kleidung, die ich wähle. Du verstehst?

Glaubst du an Moderegeln und was bedeuten sie für dich?
Moderegeln? Gute Frage. Für mich ist Regel Nr. 1, dass die Frau, die es trägt, darin gut aussehen muss. Und das tut sie meistens, wenn sie sich gut darin fühlt. Die Betonung liegt hier allerdings auf meistens. Kennst du die Bilder in den Frauenzeitschriften? Das eine ist wunderbar, das andere ist sonderbar. Ich bin halt gerne wunderbar. Also empfehle ich als Moderegel wunderbar!

Warst du schon immer modebegeistert?
Ich glaube schon. Ich gehöre zu den Frauen, die sich aus alten Leinenbetttüchern Hosen genäht haben. Schon vor vielen Jahren hatte ich einen Laden, in dem es nachhaltige Mode gab. Wir waren ein Frauenprojekt, dass in der Nr.11, so der Name des Ladens, einem Pop-up-Store, unter anderem alten Stoffen und Materialien ein neues Leben geschenkt haben. Wir waren irgendwann so erfolgreich, dass wir den Pop-up-Store immer wieder verlängern konnten. Ich habe viel entworfen und in die Produktion geschickt. Allerdings muss ich sagen, dass es niemals mein Stil war. Anderen Frauen hat es aber hervorragend gefallen!

Warum ist es für dich wichtig wie du aussiehst?
DAS ist ganz einfach, weil ich mir gefallen will. Das ist ziemlich eitel und egozentrisch? Stimmt. Aber alles andere wäre gelogen…

Folgst du Trends? Und wenn ja, welcher ist für dich gerade angesagt?
Trends? Ich? Ich glaube nein. Ich würde mir niemals etwas kaufen, was ich nur eine Saison tragen könnte. Das wäre entgegen meinem Stil.

Angesagt ist für mich gerade #nachhaltigkeit und #konsumruhe, wenn man da von einem Trend sprechen kann?!

Der #konsumruhe folge ich gerade mal so lange, bis ich die Nerven verliere und eine Tasche oder Schuhe unbedingt brauche, und damit endet dann auch die #nachhaltigkeit. Beide Trends finde ich mega gut, befürchte aber, ich werde bei diesen Trends total versagen!

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Hast du einen Mode- und Styling-Tipp für die Frau über 40?
Nimm die Veränderung deines Körpers an! Frauen ü40 sind eben nicht mehr 38. Und das gilt vor allem auch für ü50. Jetzt mal von Sharon Stone abgesehen. Ich finde jede meiner Falten und Polster schön, denn sie zeigen mein Leben. Allerdings muss man das nicht sofort sehen, on first sight…

Was für Pläne hast du für deinen Blog und wie siehst du die Entwicklung in den nächsten Jahren?
Es gibt einen Plan, den ich schon eine Weile verfolge. Ich will das WordPress in meiner WebAdresse loswerden. Mein Webdesigner ist quasi beauftragt und meine Freundin Uta liegt mir mit jedem Post in den Ohren, dass sie die Sch… Werbung nicht mehr sehen mag. Meine persönliche Entwicklung ist damit erstmal, dass ich mir mein Hobby was kosten lasse. Das wären schon ein paar schöne Pradas, die ich da investieren würde.

Die Entwicklung der nächsten Jahre? Es werden viele Blogger verschwinden, denn das Geld verdienen, wird sich auf einige wenige konzentrieren. Warum? Weil man „nebenbei“ den Ansprüchen der Auftraggeber wohl eher selten gerecht werden kann. Man muss also ziemlich professionell arbeiten und das heißt viel arbeiten. Diese Entwicklung lässt sich meiner Meinung nach schon bei vielen  sehr gut ablesen.

Die Werbeindustrie hat es u.a. durch die Abmahnwelle und andere Aktionen geschafft die Frauen, die die Werbeindustrie übernommen haben und verändert haben, einfach so kleinzumachen. Mit klein meine ich, dass viele einfach aufgegeben haben. Die Datenschutzverordnung ist nur ein Streich einer Lobby, die versucht sich zu wehren. Früher habe ich Bloggerinnen auch gerne #trümmerfrauen genannt. Warum? Weil sie aus dem Nichts etwas erschaffen haben. Irgendwann haben es dann auch die Männer und gierige Frauen es bemerkt. Den Rest kennen wir alle. Ich kenne Bloggerinnen, die seit dem Inkrafttreten der DSGVO ihr Blog schlafen gelegt haben, weil sie Angst haben, dass sie abgemahnt werden. Allerdings kenne ich auch mutige Frauen, die die Ärmel hochgekrempelt haben. Unbeeindruckt.

Also zurück zur Frage: Für meinen Blog sehe ich die Entwicklung, dass das wordpress in der WebAdresse verschwindet und frei von Werbung ist. Ob ich irgendwann, so wie du, wirklich Geld mit dem Blog verdiene? Sag niemals nie, würde ich sagen. Aber ich werde sicher, auch weiterhin meinem Grundsatz folgen, dass ich Nein sage, wenn es für mich nicht passt. Warum? Weil ich es mir leisten kann und ich nicht davon leben muss darf.

Allen Frauen, die davon leben und existieren, wünsche ich auch weiterhin den Mut, unbeirrt ihren Weg zu gehen! Ihr seid großartig! Und deshalb lese ich euch gerne und klicke auch ab und zu die Links zu euren Brötchengebern. Und manchmal folge ich auch euren Werbungen Produktempfehlungen!

 

Wenn ihr gerade so schön im Flow seid, hier habe ich noch ein schönes Bloggerinterview mit der lieben Susanne Lindner.

4 Kommentare

  1. Januar 28, 2020 / 9:24 am

    „Es werden viele Blogger verschwinden, denn das Geld verdienen wird sich auf einige wenige konzentrieren. Warum? Weil man „nebenbei“ den Ansprüchen der Auftraggeber wohl eher selten gerecht werden kann. Man muss also ziemlich professionell arbeiten und das heißt viel arbeiten. Diese Entwicklung lässt sich meiner Meinung nach schon bei vielen schon sehr gut ablesen.“

    Dem kann ich nur zustimmen liebe Sabine.

    Lieb Grüße Sabine

  2. Iris Lingen
    Januar 26, 2020 / 1:41 pm

    Ein tolles und interessantes Interview,
    vielen Dank an beide Powerfrauen.
    Liebe Grüße Iris

  3. Januar 26, 2020 / 10:35 am

    Hallo Cla, hallo Bine,
    ein so schönes Interview :)..Sehr sympathisch und vor allem…wirklich ehrliche Worte mit so viel Power und Gänsehaut. Stell mir das Leben in der Fluggesellschaft wirklich schön, aber auch anstrengend vor und ziehe meinen Hut vor Jeder die sich dazu entscheidet. Aber verstehe auch den Gedanken dahinter. Danke! 🙂
    Viele liebe Grüße, Karoline 🙂

  4. Januar 26, 2020 / 9:52 am

    Very nice to read this interview! I am going to visit Cabines blog! Happy Sunday!

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