Kennt ihr das: ihr lernt eine Person kennen und verspürt sofort Antipathie? Das kommt bei mir nicht oft vor, doch wenn, ist es eine Bauchentscheidung, die ich innerhalb wenigen Sekunden treffe und mein Bauch hat fast immer recht. Wobei es eigentlich der Kopf ist, der den ersten Eindruck wahrnimmt und entscheidet, ob der Fremde sympathisch oder eher unsympathisch ist.
Warum ich so schnell eine Ab- oder auch Zuneigung gegen einen Menschen entwickle, ohne ihn nähe zu kennen, kann ich gar nicht immer genau benennen. Dabei kommt es auch nicht mal darauf an, was die Person sagt oder wie sie es sagt. Selbst beim kleinsten Smalltalk über das Wetter kann sich die Person bei mir unbeliebt machen. Es ist einzig und allein eine Empfindung von mir, die ich dann wahrnehme. Fast so, als würden der Pegel meines Feingespürs Alarm ausschlagen. Einfluss habe ich darauf nicht. Es ist eher instinktiv und ich kann die Einschätzung oftmals nicht mal begründen.
(Auch unter Tieren gibt es Antipathie und Katzen haben einen besonders feinen Sinn – entweder mögen sie sich oder nicht. Diese zwei Miezen sind beste Freunde)
Ist der Mensch dann bereits in eine bestimmte Schublade bei mir einsortiert, fallen mir viele Kleinigkeiten auf, die mich nerven und mich somit bestätigen. Selbst wenn es nur das schrille Lachen ist, das mir im Ohr klingelt oder das aufdringliche Parfum, dessen Geruch mir sofort Kopfschmerzen bereitet, sobald die Person um die Ecke kommt.
Nun arbeite ich immer wieder an meiner Toleranz und versuche in vielen Dingen unvoreingenommen zu sein. Deshalb ist eine Schublade bei mir nie komplett geschlossen, ein Spalt ist grundsätzlich noch offen. Könnte ja möglich sein, dass ich am Tag des Kennenlernens einfach mit dem falschen Fuß aufgestanden bin. Wenn ich nämlich mal schlecht gelaunt bin, reichen klitzekleine Kleinigkeiten, um mich zu nerven. Das möchte ich gar nicht abstreiten. Sollte es also wirklich zu einem Fehlstart gekommen sein, revidiere ich auch gerne meine Meinung über den anderen und gebe ihm eine zweite Chance.
Doch ohne eingebildet klingen zu wollen, ich habe mich bisher selten getäuscht. Der erste Eindruck hat sich auch fast immer bestätigt. Sollte ich einen Menschen in der Tat falsch eingeschätzt habe, gestehe ich das dann auch ein. Und im übrigen habe ich mich auch schon andersherum getäuscht: Ein Mensch war mir auf Anhieb sympathisch und entpuppte sich später als das genaue Gegenteil.
Wie sieht es mit eurer Menschenkenntnis aus, habt ihr dafür ein Feingefühl und liegt damit fast immer richtig?
Kam es schon vor, dass ihr für einen Menschen sofort Antipathie empfunden habt?
Das kenn ich auch zu gut…es ist ja auch nicht böse gemeint, sondern einfach eine Intuition. Meine Menschenkenntnis ist eher so semi ausgeprägt. Heute kann ich es aber zum Glück weitgehends abstellen, das ich Leute in Schubladen stecke.
Hallo liebe Cla,
Ja, das kenne ich auch. Es kommt nur höchst selten vor, aber wenn, lag ich bis jetzt immer richtig. Bei mir reicht auch schon die physische Anwesenheit, derjenige braucht nicht einmal etwas zu sagen. Es sind irgendwie Schwingungen. Manchmal sogar, wenn diese Menschen eigentlich nett rüberkommen…und ich mir selbst das nicht erklären kann.
Aber der Bauch hatte bisher immer recht 😄
Autor
Manchmal reicht auch bei mir nur die Anwesenheit der Person. Komisch, die wir intuitiv solche negativen Schwingungen wahrnehmen. Das ist wohl Eigenschutz!
Liebe Cla,
die von dir beschriebene Intuition ist früher unser Überleben gewesen. Und deshalb ist es gut, dass man sie hat.
Beruflich trainiere ich sie regelmäßig, aber auch das Schubladen leer räumen, denn jeder sollte eine zweite Chance haben.
Ich denke es ist sehr menschlich, dass es manchmal schwer fällt eine Meinung zu revidieren und auch, dass wir Menschen begegnen und sie einsortieren.
Wichtig ist für mich, dass man sich reflektiert. Immer und ständig. Und dass man sich bewusst macht, dass das Leben Veränderung ist und dass Menschen sich verändern können und dürfen.
Für mich ist es wichtig, dass man ein positives Menschenbild in sich trägt und daran ständig arbeitet. Eine der schwersten Übungen überhaupt, wenn man gleichzeitig der Intuition Raum und Anerkennung geben mag!
Hallo liebe Cla,
das Katzenfoto liebe ich sehr, das mal als allererstes. 🙂
Bei mir ist es so:
Es gibt Menschen, da habe ich keine Empfindung, weder positiv noch negativ.
Dann gibt es welche, die mir an schlechten Tagen auf die Nerven gehen. Zum Beispiel, wenn ich im Schwimmbad bin, meine Ruhe haben will und er mir andauernd in die Bahn schwimmt. Das ist aber dann keine Antipathie, sondern einfaches Genervtsein, das an besseren Tagen gar nicht da wäre.
Und dann gibt es noch diejenigen, bei denen mein inneres Alarmsystem piepst wie ein Feuermelder. Gut, dass es lautlos ist und nur ich es hören kann. Ich kann dir gar nicht richtig schreiben, was genau ich empfinde. Es ist auf jeden Fall körperlich zu fühlen, als ob die kleinen Härchen sich alle aufrichten und ich innerlich auf Distanz gehe und froh bin, wenn ich aus dem Dunstkreis der Person wieder weg bin.
Umgekehrt gibt es aber auch Personen, die sind mir auf Anhieb sympathisch und dann kann ich dir auch nicht sagen, wieso. Auf jeden Fall könnte ich mich mit dieser Person stundenlang unterhalten ohne sie vorher gekannt zu haben.
Ich glaube, dass sind Urinstinkte in uns, die wir auf körperlicher Ebene erleben und mit dem Verstand gar nicht so erklären können.
Liebe Grüße
CLaudia 🙂
Autor
Hihi, ist stelle mir gerade vor, wenn unser Alarmsystem nicht auf stumm geschaltet wäre. Es gibt Tage,
da würde es bei mir nur piepsen. 😉
Herzlichen Gruß
Claudia