Solidarität unter Frauen oder eher Konkurrenz

Neulich habe ich ein T-Shirt mit dem Spruch ,,Women Support Women“ gesehen. Tolles Shirt und zweifellos auch ein toller Spruch. Doch stimmt diese Aussage tatsächlich? Auch wenn man uns Frauen Aufrichtigkeit, Solidarität und Umgänglichkeit zuspricht, habe ich da schon so einige andere Erfahrungen gemacht. Sind es doch beispielsweise bei uns in der Firma eher die Frauen, die nicht immer fair untereinander sind. Doch damit kann ich umgehen. Nach so vielen Jahren, die ich dort arbeite, weiß ich, wie die meisten Damen bei uns ticken. Und mit meinen Kolleginnen, mit denen ich mir das Büro teile, klappt der Zusammenhalt sogar gut – da passt es einfach.

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Wo ich eher die Gemeinschaft vermisse, ist beim Bloggen oder auf Instagram. Mir ist schon klar, dass nicht jeder auf einer Wellenlänge sein kann. Dafür sind wir einfach alle zu verschieden. Doch der Neid im Netz unter Frauen ist schon sehr ausgeprägt. Vielleicht hängt es auch damit zusammen, weil auf diesen Medien der Erfolg klar erkennbar ist. Es wird über Reichweite gesprochen, die Follower und Herzen auf Instagram sind offensichtlich (ob immer ehrlich verdient oder erkauft, sei mal dahingestellt) und auch die Kooperationen sind überwiegend ordnungsgemäß gekennzeichnet. Da liegt es auf der Hand, dass man schon mal Vergleiche anstellt.

Auch ich bekomme gelegentlich große Augen, wenn ich z. B. sehe, mit welchen Marken manche jungen Bloggerinnen/Influencerinnen zusammenarbeiten. Ja, da kann es schon mal vorkommen, dass ich neidisch werde. Doch Neid ist nicht gleich Neid. Was ich in solchen Situationen empfinde, nenne ich weißen Neid. Das bedeutet, ich begehre das, was die andere hat, gönne es ihr aber ebenso. Dann gibt es für mich noch den schwarzen Neid – damit meine ich die Abgunst. Hier gebe ich zu, dass ich auch schon so empfunden habe. Was aber eher selten vorkommt und ich mich oft auch im Nachhinein dafür geschämt habe. Solche Gefühle versuche ich dann in Motivation umzuwandeln. Ich nehme es als Ansporn, noch mehr an mir zu arbeiten, um eben gleiches zu erreichen.

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In Blogger-Kreisen ist Missgunst keine Seltenheit. Vielleicht ist der Konkurrenzdruck einfach zu hoch. Statt solidarisch untereinander zu sein, wird jede Gelegenheit genutzt, der anderen eins hineinzuwürgen. Selbst gehässige Posts werden verfasst, bei denen alle Beifall klatschen. Um im nächsten Moment die Fahne in die andere Richtung zu hängen. Man könnte meinen, wir Frauen ü40/50 sind gereift, haben durch unsere Lebenserfahrungen gelernt und sehen dadurch viele Dinge im Leben gelassener.

Doch ganz so ist es dann doch nicht. Als ich mit dem Bloggen anfing, gab es nicht viele Blogs von Frauen meiner Generation. Damals drehte sich alles nur um die jungen Bloggerinnen. Ebenso gab es kaum bezahlte Kooperationen für Blogs, die sich an eine ältere Zielgruppe richten. Wir mussten uns alles hart erkämpfen – durch Fleiß und Ausdauer. Sollte nicht gerade das uns Frauen zusammenschweißen? Sollten wir uns nicht besonders deshalb mehr unterstützen und pushen? Einfach, weil wir dadurch noch mehr Aufmerksamkeit erregen und noch mehr erreichen können. Doch weit gefehlt. Hinterlist und Boshaftigkeit sind keine Seltenheit. Da gönnt die eine der anderen manchmal nicht mal die Butter auf dem Brot.

Diese Intrigen und Missgunst unter Frauen ist ein Grund, warum ich im Leben schon immer eher wenige, aber dafür sehr enge Freundinnen hatte.

Auch die Blogger-Runde, in der ich mich bewege, ist überschaubar und das ist auch gut so. Wir sind eine Handvoll Frauen, die sich austauschen und supporten. Nun ist es nicht so, dass ich nicht über den Rand dieser Gruppe hinausschaue, sondern mich auch gerne immer mal wieder mit anderen verknüpfe. Eben weil ich es wichtig finde, sich gegenseitig zu unterstützen. Bestes Beispiel ist meine Bloggerinterview-Reihe. Zum einen mag ich es meiner Leserschaft spannende Damen vorzustellen, zum anderen geht es auch darum, sich untereinander zu unterstützen.

Durch das Interview haben die Bloggerinnen die Möglichkeit, sich vorzustellen und neue Leser zu gewinnen. Das Gleiche gilt auch mit Erwähnungen auf Instagram. Doch was für mich selbstverständlich ist, ist nicht immer für anderen so. Nicht nur einmal wurde von mir genommen, aber vergessen zurückzugeben. Warum das so ist, kann ich nicht immer nachvollziehen. Der Blogger-Kuchen und Instagram ist groß genug, da bleibt doch für alle etwas übrig.

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  • Blazer: H+M
  • Jeans: Mango
  • Bluse: Selfportrait
  • Schuhe: Högl
  • Tasche: Chloe

Eine ähnliche Jeans wie meine findet ihr bei Boden Direct*. Eine Spitzenbluse hat Breuninger* und gelbe Schuhe führt Görtz*. Meine Chloe Tasche gibt es bei Fashionette*, nur in einer anderen Farbe. Den schönen Blazer habe ich euch bereits letzten Juni gezeigt.
*Affiliatelinks

Nachtrag: Diesen Beitrag habe ich vor meiner Reise nach Cannes geschrieben. An der Côte d’Azur war ich zusammen mit ca. 25 Influencern für L’Oréal und eigentlich müsste ich mich nun etwas revidieren. Mit den Frauen, mit denen ich näheren Kontakt hatte, war der Austausch richtig toll und alle waren untereinander sehr hilfsbereit. Dabei spielte weder die Reichweite noch das Alter eine Rolle. Miteinander unter Frauen kann also doch gut funktionieren.

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11 Kommentare

  1. Mai 22, 2019 / 10:16 am

    Neid ist mir fremd, ich hätte nur gerne Deine Tasche!!!
    Aber im Ernst, ich kann auf niemanden neidisch sein, weil ich weiss, dass ich auch alles das haben/erreichen kann, wenn ich es unbedingt will.

    Deine Tasche? Vielleicht müsste ich ein paar Schätzchen aus meinem Schrank verkaufen oder etwas sparen.

    100.000 Instagram Follower? Auch das ist möglich, man recherchiert genau und ausdauernd, was die Zielgruppe für Themen hat, arbeitet täglich 6 – 8 Stunden mit der App. Hat tolle Fotos an angesagten Orten, stimmige Texte, passende Hashtags, prominente Freunde, beachtet die Vorgaben des Algorithmus. Muss man wollen und einen lagen Atem haben.

    Eine Yacht in Monte Carlo? Wenn das mein Lebenstraum gewesen wäre, hätte ich im November 1989 nach Monte Carlo trampen müssen (Geld hatte ich nicht) und mich (jung und knackig wie ich damals war) als Schiffsjunge verdingen sollen, denn im Winter fällt auf solchen Schiffen die meiste Arbeit an. 30 Jahre später wäre ich sicher längst am Ziel.

    Alles was mich neidisch oder eifersüchtig machen könnte hat sich der andere sicher hart verdient und muss deshalb Einschränkungen oder Verrenkungen in seinem Leben hinnehmen, für die ich nicht bereit wäre.

    Fakt ist aber, dass nicht viele so denken wie ich. Bei mir ist es auch erst mit Ende 20 passiert als die Wende kam und damit die materielle Reizüberflutung. Da habe ich kapiert, dass ich wirklich alles haben kann, was ich will, wenn ich genug dafür tue. Und so werden nach und nach alle meine Wünsche war – fast wie im Märchen. Ich könnte also einen Ratgeber schreiben. Mache ich aber nicht, ich brauche die Zeit für mich 🙂

  2. Mai 19, 2019 / 8:14 pm

    Na die Fotos sind aber echt was geworden liebe Cla. Das sieht echt toll aus. Über das Thema habe ich gleich zum Beginn meines Bligs geschrieben, weil ich mit einer Menge Missgunst konfrontiert war, so kam es mir vor. Inzwischen habe ich mit ausgewählten Bloggerinnen wie dir zu tun.

    Und wir haben ja ausführlich schon drüber geredet und du kennst meine Meinung. Schönen Abend noch und LG Sabina

  3. Iris Lingen
    Mai 19, 2019 / 5:59 pm

    Liebe Cla,
    ich mag deine Blogbeiträge sehr,stoßen immer wieder zum Nachdenken an,deine Ehrlichkeit beeindruckt mich immer wieder.Neid und Missgunst hab ich selbst hier tatsächlich noch nicht erlebt,oder ich hab es noch nicht gemerkt😂Ich kann nur sagen,ich liebe deinen Account und einige andere hier auf Insta.Da gib ich dir recht,ohne geben und nehmen funktioniert es nicht.
    Liebe Grüße Iris

  4. Mai 19, 2019 / 2:15 pm

    Deutlich auf dem Punkt gebracht, ich habe das Glück das ich auf meiner Arbeitsstellen wir uns Frauen gegenseitig helfen und uns unterstützen. Und wenn es mal zu Meinungsverschiedenheiten kommen vermag, dann beseitigt man es im direkten Gespräch, gesteht sich Fehler ein und dann ist auch wieder gut.. Social Media und Co nutzen wir im Freundeskreis meistens um uns einfach über Produktneuheiten zu informieren.

    Gruß,
    Petra

  5. Mai 19, 2019 / 1:56 pm

    Liebe Cla, das sieht toll aus die Kombi. Ich liebe diese Culotte/Hose.
    Neid auf andere Bloggerinnen kenne ich nicht. Vielleicht liegt es daran dass bloggen für mich ein schönes Hobby ist und ich sehr gerne auch Blogs lese. Und zwar neidfrei, sonst wäre das Lesen und mitfiebern etc. ja kein Vergnügen mehr für mich, sondern mit negativen Gefühlen behaftet. So erlebe ich es zumindest auch mir gegenüber. Vielleicht kommt das alles aber auch mit dem Erfolg eines Blogs. Einen einzigen Blog lese ich nicht mehr, weil er nach jedem Absatz und Foto eine Werbung öffnet. Da kann ich echt nicht lesen oder schauen. Das macht mich ganz wuschig und mein Pad hängt sich da gern auf. Ansonsten verlinke und netzwerke ich gern bunt durch die Bloglandschaft.
    Liebe Grüße Tina

  6. Hasi
    Mai 19, 2019 / 11:26 am

    Erst einmal, liebe Cla, muss ich ganz neidlos feststellen, dass Du wieder einmal phantastisch aussiehst. Und was diese Bissigkeit gerade unter Frauen betrifft, da denke ich manchmal an Kinder im Sandkasten, wo eines die Burg des anderen zertrampelt, nur weil diese schöner war. Und am Schluss sitzen dann beide wütend und heulend im Gras – aber niemand hat etwas aus dieser Geschichte gewonnen. Gelegentlich fühle ich mich in dieser Welt wie ein Zuschauer, der nicht so ganz schlau wird aus manchen seiner Mitmenschen. Ich meine, der Vorteil des Erwachsenwerdens sollte doch in der Fähigkeit des Reflektierens liegen. Und dazu gehört doch auch die Feststellung, dass mir alleine das Kaputtzumachen einer Burg auch nicht zu einer schönen Burg verhilft. Nur wenn ich mich selbst anstrenge, gelingt mir das vielleicht auch. Oder vielleicht auch nicht – aber dann geht die Welt auch nicht unter. Schließlich existiert keine Sandburg für ewig, egal wie schön sie ist. Aber wenn ich es sogar noch hinbekomme, aus dem Ganzen ein gemeinsames Spiel mit dem „Konkurrenten“ zu machen, wir lachen zusammen über die eigene leicht verhunzte Burg und am Ende helfen wir uns vielleicht sogar noch die gegenseitig, dann haben wir zwei glückliche, gutgelaunte Gewinner. Hach, ein Sandkasten- Gleichnis! Und das am Sonntag. Ich sollte auch mit dem Predigen anfangen, hihi. Amen. 😉
    Liebe Grüße und ich wünsche Dir ganz neidlos einen hoffentlich sehr schönen Sonntag 🌞
    Hasi

  7. Mai 19, 2019 / 11:00 am

    Liebe Cla,

    ich gebe dir Recht: Unter Influencerinnen (sei es Blog oder Instagram) herrscht ein Hacken und Stechen. Schlimm! So etwas kannte ich vorher ehrlich gesagt nicht: Ich bin schon seit fast 20 Jahren in einem Berufsnetzwerk für Texterinnen, dort wird Frauensolidarität wirklich gelebt! Deswegen erschrecke ich mich immer wieder, wenn ich merke, was für ein Haifischbecken die Lifestyle-Blogosphäre ist. Und Instagram ist noch schlimmer. Ja, ich bin wirklich mittlerweile der Meinung, Instagram und Bloggen holen das schlechteste aus Menschen heraus. Gilt vermutlich für Männer und Frauen gleichermaßen, nur habe ich halt mehr mit Frauen zu tun.

    ABER: Es gibt immer auch schöne Begegnungen, und auf die konzentriere ich mich.

  8. Mai 19, 2019 / 10:51 am

    Liebe Namensschwester, ja, der Neid is a Hund, wie wir Österreicher dazu sagen. Ich kenne zum Glück nur wenig Missgunst von bloggenden KollegInnen. Wenn sie mir entgegenschlägt, dann biete ich gerne an mit mir zu tauschen, dann aber bitte mit allen Konsequenzen, sprich auch meine ganzen Einschränkungen in Betracht zu ziehen.. Da sind die Menschen meist ganz leise. Dir einen schönen Sonntag, ich fahr‘ gleich bei dir vorbei und winke aus dem Zug ;-).
    Liebe Grüße aus dem ICE, Claudia

  9. Mai 19, 2019 / 9:37 am

    I love this look! Love denim culottes! I experience that not all bloggers are that supportive! For example, some never response when you leave a comment……

  10. Claudia
    Mai 19, 2019 / 8:29 am

    Hallo liebe Cla,
    was für ein wunderbares Sonntagsoutfit. Die Schuhe sind so schön, die weiße Spitzenbluse und die Jeans dazu – super!
    Ja, Solidarität unter Frauen, da sagst du was. Übers Bloggen und Instagram kann ich nichts sagen, aber im privaten Bereich mag ich mich nicht mehr mit Unsolidarität umgeben. Mir ist es lieber, es wird etwas offen und ehrlich angesprochen als wenn ich „hintenrum“ etwas erfahre. So ist bei mir eine sehr langjährige Freundschaft leider verebbt, weil ich irgendwann nicht mehr hinnehmen wollte, dass sie mir ständig irgendwelche komischen Ausreden erzählt hat.
    Dass dein Kurztrip nach Cannes schön für dich war, ist fein und du auch andere Erfahrungen gemacht hast schön. Ich finde es gerade spannend, wenn Solidarität unterschiedlichen Alters vorhanden ist.
    Liebe Grüße
    Claudia

  11. Mai 19, 2019 / 8:24 am

    Guten Morgen liebe Cla,
    dieses Phänomen kann ich nur bestätigen, wobei ich es in letzter Zeit auch eher von Männern feststellen muss. Also Männer die auf Frauen neidisch sind. Unter Frauen ist man das ja fast schon gewöhnt, vielleicht liegt das in der Natur des Menschen? Damals in der Steinzeit wo jede Frau ihren Krieger verteidigen musste? Keine Ahnung. Ich zumindest finde deinen Vergleich mit dem weiss und schwarz sehr schön, den weissen Neid braucht man doch um zu wachsen und motiviert zu sein. Man muss doch rechts und links gucken was möglich ist um dann selber Gas zu geben. Der schwarze Neid bremst einen irgendwann von selbst aus, nur jammern und den Kopf in den Sand stecken hilft nunmal nichts. Das eigene Glück muss man sich selber machen und ein positiver Blick von allen ist doch nicht zuviel verlangt, meiner Meinung nach. Open your mind:-)

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