Sich im eigenen Körper wohlfühlen

Meine Hüften sind zu breit, meine Oberarme schwabbeln und die Beine könnten auch ein Lifting gebrauchen. Und wenn wir schon mal bei den Beinen sind, die ganzen Besenreiser darauf sind auch nicht sehr anschaulich.  Aber hey, dafür sitzt mein Busen, da wo er sitzen sollte. Kein Wunder, der ist ja auch gemacht! Ja, mein Körper ist nicht perfekt, aber was soll’s. Ich akzeptiere mich, wie ich bin und fühle mich in meinem Body wohl. Aber mal ehrlich: Wenn in der Werbung und in den Medien lauter Frauen mit perfekten Körpern vor unserer Nase herumtanzen, ist es gar nicht so leicht, sich so anzunehmen, wie man nun mal ist. Dabei haben vielleicht mal 5 % aller Frauen die Figur eines Supermodels.

Könnt ihr euch vorstellen, wie hart die Damen dafür trainieren und mitunter vielleicht nur von Wasser und eine Handvoll Mandeln am Tag leben? Also nur für ein paar Zentimeter mehr oder weniger Hüftumfang möchte ich mich nicht so kasteien. Kaum eine Frau findet sich makellos schön. Selbst die hübschesten Frauen finden noch Stellen, mit denen sie unzufrieden sind. Der beste Feind unseres Körpers sind wir selbst. Wir sollten uns so akzeptieren, wie wir sind, statt sich nur auf die Makel zu konzentrieren.

Es kommt nicht auf die perfekte Figur an. Das wichtigste überhaupt ist doch, dass unser Körper gesund ist. Ich war im Herbst drei Wochen zusammen mit über 200 Frauen in einer Reha-Klinik auf Usedom. All diese Frauen hatten eine schwere Krankheit besiegt oder waren auf dem Weg dahin. Jede von ihnen hatte ihr Päckchen zu tragen. Ich habe Frauen mit Brustamputationen kennengelernt, manche von ihnen war es nicht wichtig, die Brust wieder aufzubauen. Sie waren einfach nur froh, gesund und überlebt zu haben. Ich will damit sagen, wie scheißegal es doch im Leben ist, wenn Speckröllchen über den Hosenbund quöllen. Nehmt euren Body so an, wie er ist. Versöhnt euch mit euren Makeln. Schenkt den besonders schönen Körperteilen mehr Beachtung. Pflegt euren Körper mit Sport, Sauna, Massagen und Wellness. Nicht, um dünner zu sein. Sondern sich mit seinem Körper auseinanderzusetzen. Ihn lieben zu lernen. Schließlich haben wir nur den einen Körper und auf diesen sollten wir achtgeben.

Problemzonen sind keine Probleme, sondern Kleinigkeiten, die uns interessanter machen. So lang wie meine Liste über meine weniger schönen Körperteile zu Beginn des Textes oben ist, so gefüllt ist sie auch mit positiven Attributen. Ich mag meine muskulösen Schultern, meine langen Beine, die Form meiner Unterarme und meinen schmalen Hals. Auch ich hadere mal an manchen Tagen mit mir. Das ist bei mir dann aber eher von meiner Stimmung abhängig. Bin ich mit dem falschen Fuß aufgestanden, mag ich mich selbst nicht leiden und kritisiere an mir herum. An irgendeinen muss ich ja meine schlechte Laune auslassen.

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Übrigens findet ihr mich im aktuellen Barbara Magazin. Das Thema dieses Heftes lautet ,,Anti-Diäten und Körperbewusstsein“ und auf der Titelseite werden 7 Frauen in Unterwäsche angekündigt. Ich bin eine davon. Die einen ziehen sich für den Playboy aus, ich eben für Barbara. Ich musste schon etwas überlegen, ob ich mich der Öffentlichkeit in Unterwäsche zeigen will. Doch ich stehe zu meinem Körper so wie er ist: mit allem, was dazu gehört. Schließlich umgibt er mich 24 Stunden am Tag und begleitet mich mein ganzes Leben.

Zum Thema Body bzw. Gewicht hatte ich im Dezember 2016 bereits einen Beitrag.

 

 

 

23 Kommentare

  1. Februar 7, 2018 / 10:36 pm

    Liebe Cla,
    da habe ich gestaunt, als ich Dich plötzlich in der „Barbara“ entdeckt habe! Und ich muss sagen: Du siehst einfach toll aus. Und Dein Kommentar war auch toll.

    Ich wäre z.B. gern ein bißchen schlanker. Aber -wenn ich mal darüber nachdenke- nur dann, wenn ich mich im Spiegel sehe oder auf dem einen oder anderen Foto (und da wäre ich gerne auch ein bißchen jünger…). Sonst aber fühle ich mich wohl in mir und mit mir. Ich habe Krankheiten überstanden, Operationen überlebt und … lebe… und zwar wirklich gut, bescheiden aber gut. Und dafür bin ich dankbar.
    Und den Rettungsring sieht kein Mensch, alles eine Frage des Stylings :-))) !
    Liebe Grüße!

  2. Pet@home
    Februar 7, 2018 / 9:17 pm

    Hallo Claudia, seit einiger Zeit ist deine Seite in meinen Favoriten und ich freue mich, wenn ich morgens beim Kaffee vor der Arbeit einen neuen Beitrag finde. Danke für deine klare Position zu unsinnigen Schönheitsidealen und der so weit verbreiteten Oberflächlichkeit. Ich bleibe gerne wild und unvollkommen. Alles Gute, liebe Grüße und lasst uns einen Tee trinken auf all die tollen, unvollkommenen Frauen, die gut in ihrem Körper leben. LG Pet

  3. Hasi
    Februar 6, 2018 / 9:06 pm

    So ein Zufall – vor ein paar Tagen habe ich mir bei einem Blick ins Zeitschriften-Regal das erste Mal ernsthaft überlegt, ob ich mir das aktuelle Barbara-Heft vielleicht mal kaufen sollte, da mir eben genau dieser Titel mit dem ewigen Beauty-Stress so ins Auge gestochen war. Gut, ich bin dann trotzdem wieder weiter und an Kasse gegangen – aber vielleicht muss ich morgen doch noch mal nach einem Heftchen Ausschau halten. Das Thema der Akzeptanz des eigenen Körpers finde ich nämlich durchaus auch sehr wichtig. Wer ist schon makellos? Und das, was einem an sich selbst so stört, fällt anderen wahrscheinlich gar nicht mal besonders auf. Unser Körper ist solch ein Wunderwerk, es ist faszinierend, was dieser in einem Leben so alles leisten kann, wie raffiniert alles zusammenspielt und wie die Natur dafür gesorgt hat, dass auch noch das Feinspiel so wunderbar ineinander greift. Daher sollte man einfach mal die Perspektive ändern. Und: Gesundheit ist eben eh das Allerwichtigste.
    Ich wünsche Dir noch einen schönen Abend! ☺
    LG, Hasi

    • claudia
      Autor
      Februar 8, 2018 / 10:44 am

      So gesehen ist unser Körper perfekt bis in jedes Detail. Alles genau durchdacht. 😉 Und ich gebe dir Recht, liebe Hasi. Wir sind selbst viel zu kritisch. Nur wir sehen diese angeblichen Makel.
      Eine schöne Woche noch für dich, Grüße Cla

  4. Bettina
    Februar 6, 2018 / 8:26 pm

    Hallo, du hast den Punkt getroffen, immerhin verlangen wir uns täglich viel ab , jeder auf seine ganz besondere Weise. Und in der Regel macht unser Herz, Bauch, Beine , Füße usw. alles ohne große Mühe alles mit- oft sogar noch in hohen Schuhe und mit wenig oder zuviel essen und trinken. Und steht doch am nächsten Tag wieder zur Verfügung!! Unfassbar zuverlässig!
    Und du hast es in wunderbare Worte gefasst!
    Danke dafür! Bleib gesund und mach noch lange weiter!

    • claudia
      Autor
      Februar 7, 2018 / 2:27 pm

      Hallo liebe Bettina,
      wirklich unglaublich was unser Körper so alles leistet. Schon hast ein Phänomen.. mit diesem Geschenk sollten wir viel dankbarer umgehen.
      Lieben Dank für deine Wünsche. Auch für dich die allerbeste Gesundheit.
      Grüße Cla

  5. Februar 6, 2018 / 7:49 pm

    Tolle Sache und tolle Einstellung. Es gibt so viele wichtigere Dinge als sogenannte Problemzonen. Bleib gesund liebe Cla und mach weiter so.
    Liebe Grüße Tina

    • claudia
      Autor
      Februar 7, 2018 / 11:02 am

      Wenn ich es mir genau überlege: Allein das Wort Problemzone ist nicht gerechtfertigt. Speck auf den Hüften stellt doch mein Problem da. 😉 Gesundheit ist was zählt.
      Liebe Tina, ganz lieben Gruß an dich, Cla

  6. Mo
    Februar 6, 2018 / 5:33 pm

    Hallo Claudia

    Ich mag Barbara Schöneberger
    Ich kaufe die Zeitung ….
    Und schau mir Dein Foto an!

    Liebe Grüsse
    Mo
    HH

    • claudia
      Autor
      Februar 7, 2018 / 11:00 am

      Oh Dankschön, das freut mich sehr. 🙂

  7. Jackie Harrison
    Februar 6, 2018 / 4:33 pm

    Awesome opportunity you rock it doll.

  8. Februar 6, 2018 / 11:13 am

    Liebe Namensschwester, wir haben ja ein ähnliches Schicksal hinter uns, auch wenn meine Krebserkrankung nun schon lange 6,5 Jahre zurückliegt und ich bis an mein Lebensende mit schweren Behinderungen lebe. Das stört mich relativ selten, die gehören zu meinem Alltag. Nur manchmal stimmt es mich traurig, wenn alle um mich herum vor vollen Tellern sitzen, während ich im Gatsch herumrühre. Was mich jedoch wirklich härmt, das ist der Umstand, was der Krebs und die langen Therapien aus meinem Körper gemacht haben. Und dann noch der Darmverschluß vor knapp zwei Jahren. Bis zu meiner Erkrankung hatte ich trotz insgesamt sieben Schwangerschaften und knapp 50 Jahren immer noch eine Topfigur. Die Krankheit ließ mich in 2,5 Monaten von 63kg 18 Kilo verlieren, das hat die Haut nie verziehen. Die ganzen Narben über den Körper verteilt tun ihr übriges. Nein, ich müsste lügen, dass ich mich in meinem Körper uneingeschränkt wohl fühle. Ich mag weder mein einseitig deformiertes Gesicht noch diese viel zu große Haut und schon gar nicht diese großen Narben. Zum Glück ist das nur ein sehr kleiner Faktor in meinen sonst sehr spannenden und bunten Leben. Und jetzt gehe ich die Barbara kaufen, obwohl Frau Schöneberger eine der ganz wenigen Frauen ist, zu der ich keinen Zugang finde. Liebste Grüße aus Salzburg, Claudia

    • claudia
      Autor
      Februar 8, 2018 / 9:24 pm

      Liebe Claudia,
      ich kann dich absolut verstehen. Nicht allein, dass man gegen eine schwere Erkrankung kämpfen muss, nein man ist auch noch Auswirkungen für den Rest des Lebens. Sowas hinterlässt nicht nur optische Narben, sondern auch noch die auf der Seele. So empfinde ich es zumindest. Aber hey, wir leben noch. 😉
      Ich wünsche dir alles, alles Gute liebe Namensschwester. Herzlichst Claudia

  9. Carmen
    Februar 6, 2018 / 10:13 am

    Liebe Cla,
    ich habe schon lange nicht mehr kommentiert und lese doch fast alles, weil ich Dich und wie Du mit den Dingen umgehst, sehr schätze.
    Gut, was Du schreibst. Ich denke, dass jemand wie Du damit vielleicht/hoffentlich auch ein Vorbild für Deine Tochter bzw. ihre Generation ist/sein kann. Denn unser Umgang mit uns selbst macht so viel aus, welche Ausstrahlung wir innerlich und äusserlich haben. Und damit meine ich natürlich nicht nur das Aussehen!
    Alles Liebe, Carmen

    • claudia
      Autor
      Februar 7, 2018 / 9:01 pm

      Liebe Carmen
      schön von dir zu lesen. Ich danke dir für deine lieben Worte.
      Ganz liebe Grüße Cla

  10. Februar 6, 2018 / 8:18 am

    Dear Cla, it is evident that we only have a body and that we should take care of it and pamper it to feel comfortable with it. In your case, your body is beautiful and looks healthy and strong. You define all your virtues, I would not have done better, but it is clear that I share your opinion about your neck, your legs, your arms … Dear Cla, you are a wonderful, elegant and strong woman.

    • claudia
      Autor
      Februar 7, 2018 / 8:52 pm

      Ah dear Josep, you are alway so nice. I love your comments.

  11. Februar 6, 2018 / 8:15 am

    Morning Cla! I’m very impressed and amazed, you look stunning and beautiful in that photo for the magazine editorial, well done! I totally share your thought and words, but I also think is something you learn with the age, when you are too younger you dont realize your body is like a temple and must be respected and loved. A great message you shared today. Have a good week mein freund, hugs! xo

  12. Heike Wendrich (clotildetalbot)
    Februar 6, 2018 / 7:27 am

    toller artikel liebe cla,
    ja, krank sein verändert den blick auf‘s leben….da kann ich mitreden 😔
    ich habe mich mit meinem körper schon vor langer zeit versöhnt….er ist auch nicht perfekt, aber so what?
    ich bin eher genervt von dem schönheitswahn um mich herum….man darf als frau nicht mehr in ruhe altern, es geht nur noch um botox, hyaluron oder andere „hilfsmittel“ 🙈 ich pflege meine haut sehr gut, aber ich liebe und akzeptiere auch meine falten und linien im gesicht….sie sind zeugnis eines gelebten lebens 😊
    zum körper gehört auch das gesicht….meine meinung!

    • claudia
      Autor
      Februar 7, 2018 / 8:51 pm

      Hallo liebe Heike,
      es ist schön dass du mit dir, deinem Körper und dem Älterwerden im Reinen ist. Gerade mit Letzterem hadere ich immer mal wieder mit mir. Aber im Prinzip zählt nur die Gesundheit. Leider vergessen wir das oft.
      Liebe Heike, ich wünsche dir weiterhin alles gut. Herzlichst Cla

  13. Claudia
    Februar 6, 2018 / 6:29 am

    Sehr wahre Worte, liebe Cla.
    Man kritisiert und meckert, und merkt erst, was ein „wunderwerk“ der Körper ist, wenn er schwächelt.
    Ich glaube, meine Schwiegermutter wäre froh, wenn sie sich über ein paar Hüftröllchen aufregen müsste anstatt mit ihren Schmerzen parat zu kommen.
    Da bin ich ganz bei dir, seinen Körper zu pflegen, ihn nicht zu vernachlässigen, ja. Aber nicht um jeden Preis und nicht , um Modelmaße zu bekommen.
    Bis jetzt kannte ich die Zeitschrift Barbara nicht, aber das könnte sich ändern.
    Viele Grüße,
    Claudia

    • Claudia
      Februar 6, 2018 / 1:43 pm

      Jetzt habe ich mir deinen Artikel und dein Foto in der Zeitschrift angesehen.
      Sehr ästhetisch und ich hätte auch genau diese Art Unterwäsche gewählt.
      Ein schönes Foto und ein schöner Artikel.
      So ein Shooting und die Überlegung, es zu veröffentlichen, ist sicher nicht so ganz schnell getan.

      • claudia
        Autor
        Februar 7, 2018 / 10:59 am

        Hallo liebe Claudia,
        wie lieb von dir das Magazin zu kaufen. Da freu ich mich arg darüber. :)Ja, ich habe schon etwas überlegt, ob ich mich so präsentieren möchte. Jetzt im nachhinein
        weiß ich, die Entscheidung war richtig. Unser Körper ist nicht geschaffen, um optisch perfekt zu sein. Das wichtigste ist doch gesund sein. Einzig das sollten wir schätzen.
        Lieben Gruß an dich

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