Als ich vor Jahren mit dem Bloggen angefangen habe, schaute ich mich im Netz nach anderen Blogs meiner Generation um. Einer der ersten Blogs auf die ich gestoßen bin, war der Blog von Irit. Damals hieß ihr Blog nach Fabforties, heute ganz einfach Irit Eser. Irit’s Hauptthema war schon immer Beauty und ich konnte mir bereits viele gute Empfehlungen bei ihr holen. An Irit schätze ich besonders ihre offene Art, dass sie ein starker Willensmensch ist und ihr herzliches Lachen. Mega beeindruckt bin ich auch von ihrer enormen Schuhsammlung. Heute habe ich die Ehre Irit in meine Bloggerinterview Serie hinzufügen zu dürfen. Hier nun ihre spannenden Antworten über Mode und Stil.
Magst du etwas über dich erzählen?
Ich heiße Irit Eser, bin 51 Jahre, habe zwei entzückende Töchter (12+14), einen tollen Freund und eine wunderbare beste Freundin. Vermutlich eher ungewöhnlich für eine Beautybloggerin: ich habe Statistik und Informatik studiert und arbeite seit 25 Jahren in der Energiebranche.
Nun zu deinem Blog… Über was schreibst du und was hat dich bewegt, diesen zu starten.
„Solutions for a beautiful life“ – das ist mein Motto und darüber schreibe ich in allen Facetten. Schwerpunkt ist Hautpflege und Anti-Aging inkl. kleinerer Maßnahmen beim Arzt. Ich bin bei Hautpflege unglaublich neugierig und teste neben den hier erhältlichen Produkten auch gerne Sachen aus Korea, dem Mekka in Sachen Hautpflege. Aber: es darf nicht zu teuer sein, alles im dreistelligen Eurobereich halte ich für überteuert. Daneben gehören für mich auch ein tolles Makeup, schöne Düfte und ein aufgeräumtes Zuhause zu einem „schönen Leben“. Das letzte Thema ist für mich im Moment sehr wichtig, ich beschäftige mich mit Minimalismus als Lebensstil und darüber schreibe ich fast jeden Samstag.
Und warum ich ihn gestartet habe, hm, vermutlich weil ich der Welt meine Meinung mitteilen möchte.
Wie würdest du deinen eigenen Stil beschreiben?
Minimalistisch 🙂
Ich trage in erster Linie schwarz, manchmal mit grau oder weiß kombiniert, bunte Kleidungsstücke besitze ich nicht. Hm, geschwindelt, ich habe einen hellblauen Pulli. Ich mag es nicht, zu viele Sachen zu besitzen, das macht mich nervös. Also sind meine geliebten schwarzen Hosen und T-Shirts (Blusen oder Hemden habe ich auch nicht) mein Kleidungsmittelpunkt. Im Sommer ergänzt mit Sommerkleidern (natürlich in schwarz), im Winter mit dicken Pullovern. Außerdem passt mir alles in diesem Kleiderschrank, ich halte nichts von „da passe ich irgendwann wieder rein“.
Stilitisch ist alles auf einer Linie: eher enganliegende Sachen, keine weiten Röcke, auf keine Fall Rüschen oder etwas in der Richtung.
Was ist dein persönliches Markenzeichen?
Schuhe und Ringe. Ich habe eine (wie ich finde) sehr schöne Schuhsammlung und liebe HighHeels
Und ich besitze sehr viele Ringe, von Flohmarktfunden für 1 Euro bis zu eher teuren Stücken. Ansonsten trage ich kaum Schmuck, meist eine Uhr und manchmal Ohrringe.
Woher bekommst du deine Inspiration für deine Outfits?
Da ich seit Jahren ziemlich gleich aussehe (abgesehen von den Schuhen), brauche ich nicht viel Inspiration. Ich lese keine Modeblogs oder Zeitschriften. Ich trage einfach meinen Stil.
Hat sich dein Stil, seit du über 40 bist verändert?
Ja, massiv. Ich habe meine Töchter mit 37 und 39 bekommen und lief jahrelang in einem grauenhaften „Mamalook“ mit flachen Schuhen und auch gerne mal in dunkelblau herum. Mit 45 fand ich es dann nur noch schrecklich und ich habe meine Vorliebe für schwarze Kleidung wieder reaktiviert – ich bin halt ein Kind der Waverszene der 80er. Und so trage ich jetzt wieder, was ich schon mit 18 trug, natürlich in zeitgemäßen Schnitten: spitze Schuhe, schmale Hosen oder Röcke, viel Ausschnitt. Ich finde das zeitlos, trugen schon die Existenzialisten. Allerdings ist die Unterwäsche teurer geworden 😉
Glaubst du an Moderegeln und was bedeuten sie für dich?
Nein, Moderegeln sind mir ziemlich egal. Ich trage, was mir gefällt. Ich habe ein Y-Figur mit breiten Schultern und ich mag es, dass sie breiter als meine Hüften sind. Ich würde das niemals „ausgleichen“, sondern betone es eher.
Warst du schon immer modebegeistert?
In gewissem Sinn: ja. Mode ist für mich Ausdruck meiner Einstellung und ein Statement.
Warum ist es für dich wichtig wie du aussiehst?
Weil es der Spiegel meiner Persönlichkeit ist. Das hängt weniger an Falten oder Speckrollen, sondern mehr an meiner Ausstrahlung. Und die stimmt, wenn ich meine Haut schön und mein Outfit toll finde.
Folgst du Trends? Und wenn, welcher ist für dich gerade angesagt?
Nein, höchstens bei Schuhen als Ergänzung zu meinen Stilettos.
Hast du einen Mode- und Styling-Tipp für die Frau über 40?
Mode eher nicht, da sollte einfach jede ihren Stil tragen und was ihr gefällt. Wie oben schon geschrieben mag ich keine Regeln. In Sachen Styling aber schon: für mich gibt es nichts schlimmeres als Frauen, die „stehengeblieben“ sind. Dieselbe Frisur seit 30 Jahren, dasselbe Makeup und so weiter. Es spricht nichts dagegen, die Haare immer in Kinnlänge zu tragen. Aber auch da gibt es neuere Varianten und das macht dann den entscheidenden Unterschied. Auffällige oder künstliche Haarfarben finde ich meist auch schrecklich, das kann man ab 70 wieder machen, dann finde ich es witzig.
Generell finde ich, dass frau Ü40 selbstsicher und mitten im Leben stehend aussehen sollte, einfach zu sich selbst gefunden hat.
Was für Pläne hast du für deinen Blog und wie siehst du die Entwicklung in den nächsten Jahren?
Ich habe keine speziellen Pläne mit dem Blog, ich habe ihn in den letzten anderthalb Jahren Stück für Stück neu ausgerichtet und das gefällt mir nach wie vor gut.
Ich denke, dass es zwei Entwicklungen geben wird. Zum einen gewinnen Ü40-Blogger mehr und mehr an Bedeutung, sie bieten im besten Fall einen Mehrwert für die Leserinnen, die (ich gebe sinngemäß Kommentare wieder) keine Werbung für Anti-Aging mit 25-Jährigen sehen wollen. Zum anderen werden die Mikroinfluencer an Bedeutung gewinnen. Das sind Blogs, die sich an eine bestimmte Zielgruppe mit einem bestimmten Thema wenden. Die haben keine Millionen an Followern, aber eine treue Leserschaft, die sich für genau das Thema interessiert und sich auch gern „beraten“ lässt.
Beides hat auch Auswirkung auf die Kommerzialisierung von Blogs. Ich finde es völlig in Ordnung, wenn man Geld mit einem Blog verdient. Ich achte aber darauf, dass ich MEINE Meinung vertrete und zum Beispiel nur Produkte vorstelle, die ich auch selbst benutze und empfehlen kann. Und das wechselt nicht im 2-Tages-Rhythmus – weswegen meine für gut befundenen Firmen und Produkte nicht nach Höhe der Zahlung wechseln.
Hier ein paar weitere spannende Interviews mit tollen Frauen:
Ich lese sowohl deinen als auch Irits Blog schon seit vielen Jahren.
zu fabforties Zeiten wurdest du sehr schroff angegangen, das fand ich ziemlich daneben! Ich finde es aber schön, dass ihr dies bereinigen konntet!
Irits Modestil, trifft nicht ganz meinen Geschmack, deiner sehr!
Ihr Blog war wesentlich abwechslungsreicher, als er noch fabforties hieß
liebe Grüße und schönes Wochenende!
Hallo liebe Irmgard,
danke für deinen Kommentar. An die Geschichte von damals erinnere ich mich natürlich auch noch sehr gut. Doch nach all der langen Zeit stehe ich einfach drüber. Irit und ich haben uns inzwischen persönlich kennengelernt und verstehen uns recht gut.
Ganz liebe Grüße und auch ein schönes Wochenende für dich, Cla
Ich kann Irmgard in allen Punkten nur zustimmen.
LG
Tina
Awesome shoes collection
Top Interview,ich mag Euch Beide und Eure Blogs.
Jede auf Ihre Art und ich mag mit Euch älter werden, verspricht interessant zu werden. Herzliche Grüsse, Michaela
Farbe ausschließlich über Schuhe in ein Outfit zu bringen, ist ein interessantes "Markenzeichen".
Liebe Grüße
Andrea
Guten tag liebe! I didnt know her but she seems a very nice and beautiful woman. Her minimalist style is very chic and classy, I do love her shoes collection, she got many beautiful pairs indeed! Great interview Cla, interesting to read. Happy Sunday mein freund, big hugs! xo