Heute freue ich mich wieder sehr, eine besondere Frau mit einem tollen Blog im Interview zu haben. Die meisten von euch kennen bestimmt Stephanie´s Blog „Die Modeflüsterin“ und konnten sich bereits so einige gute Tipps, um Mode und Stil bei ihr herauspicken. Denn wenn eine so richtig Ahnung über dieses Thema hat, ist es Stephanie. Ihr modischer Röntgenblick und ihr Feingefühl für Mode, Stil, Farben, Proportionen, aber auch für Menschen, beeindrucken mich immer wieder auf´s Neue. Ich fühle mich geehrt, Stephanie zu meinen engsten Bloggerfreundinnen zählen zu dürfen. Sie ist einer der liebsten, hilfsbereitesten, loyalsten und tolerantesten Menschen die ich kenne. Danke liebe Stephanie, dass du dir Zeit für das Interview genommen hast.
Magst du etwas über dich erzählen?
Ich bin hauptberuflich Public Relations Managerin. In meiner Freizeit gehören Lesen, Schreiben, Malen und Nähen zu meinen Lieblingsbeschäftigungen – neben Tennis, Yoga und Tanzen. Darüber hinaus bin ich Wissenssucherin. Und als solche immer auf der Suche nach dem Guten, Schönen und Wahren im Leben.
Dass ich zwischenzeitlich die 54 Jahre erreicht habe, kann ich selbst kaum glauben. In meinem ausgefüllten Leben ging das so rasend schnell, dass ich manchmal das Gefühl habe, aufzuwachen und einfach 10 Jahre übersprungen zu haben – wie in einem Zeitreise-Film.
Allerdings möchte ich die zusätzliche innere Reife und das Wissen nicht missen, die sich aus meinem lern- und erfahrungsintensiven Leben entwickelt haben.
Ich habe mich schon immer nicht nur für Kommunikation, sondern vor allem für das Menschsein, für Kunst und Mode interessiert. Ich möchte die Menschen – ihr Denken, Fühlen, Handeln – verstehen. Die kreative Schaffenskraft des Menschen sowie die Psychologie hinter Träumen, Selbstdarstellung und authentischem Sein sind faszinierend. Aus meiner Sicht stehen sie in engem Zusammenhang mit einem erfüllten Leben.
Meine Erfüllung finde ich darin, Menschen etwas von meiner Erfahrung und von meinem Wissen weiterzugeben und ihnen damit zu helfen. Kommunikation in Wort und Bild sind dafür meine Instrumente erster Wahl. Ich hoffe, dass ich mit diesen beiden Fähigkeiten die Welt ein bisschen besser, die Menschen darin vielleicht ein bisschen glücklicher machen kann – zumindest in meinem, kleinen Einflussbereich.
Dieses Ziel lebe ich als PR-Managerin, als Dozentin, Autorin und auch als Modeflüsterin.
Nun zu deinem Blog „Die Modeflüsterin„. Über was schreibst du und was hat dich bewegt, diesen zu starten?
Die Modeflüsterin ist ein Modeblog für erwachsene, aktive, mitten im Leben stehende Frauen, die sich in den gängigen Darstellungen perfektionierter, unrealistischer Weiblichkeit nicht mehr wiederfinden.
Für Frauen, die keine Modelmaße haben, die ganz natürlich altern – mit allen Begleiterscheinungen, die die Natur dafür vorgesehen hat – und die sich aber dennoch in Ihrem Körper und in ihrer Kleidung wohl fühlen möchten. Die auch modisch endlich bei sich selbst ankommen wollen.
Für Frauen, die ihren eigenen Stil entwickeln wollen, der sie einzigartig und damit unglaublich attraktiv macht – und zwar jenseits ausgetretener Pfade, die mit „Must-haves“, „It-pieces“ und vermeintlichen Trends gepflastert sind.
Und schließlich für Frauen, die keine Lust mehr auf überfüllte Kleiderschränke und Mode mit kurzem Verfallsdatum haben. Die sich eine sorgfältig ausgewählte, wertvolle Basisgarderobe aufbauen wollen, mit der sie das Beste aus sich selbst machen. Mit unzähligen Kombinationsmöglichkeiten für attraktive, stilvolle Outfits – nicht für ein unrealistisches Traumleben, sondern für das Leben, das sie wirklich führen, Tag für Tag.
Ich bin genau diese Frau. Ich kenne den Frust in der Umkleidekabine. Ich kenne das Gefühl, vor dem überfüllten Kleiderschrank zu stehen und nichts zum Anziehen zu haben. Und ich weiß, wie schwierig es ist, sich mit fortschreitendem Alter, weniger straffer Haut oder ein paar Pölsterchen mehr nicht wie ein Alien zu fühlen.
Mit der Modeflüsterin wollte ich gleichgesinnte Frauen ansprechen, denen es so ergeht wie mir. Da ich mich seit Jahrzehnten intensiv mit Kunst, Farben, Proportionen und eben auch mit Mode beschäftige, habe ich einige dieser Probleme für mich lösen können. Die Erkenntnisse daraus wollte ich mit anderen Frauen teilen. Um hoffentlich vielen Leserinnen zu helfen. Um uns auszutauschen und gegenseitig zu unterstützen. Einfach gemeinsam Frauenpower zu aktivieren.
Und ganz nebenbei lebe ich damit meine Leidenschaft für Mode und das Malen aus.
Leidenschaft leben und anderen damit helfen – gibt es etwas Schöneres?
Wie würdest du deinen eigenen Stil beschreiben?
Mein Stil ist unkompliziert, klar, häufig mit androgynen Elementen und ein bisschen streng. Ich liebe Mode-Klassiker mit einem ungewöhnlichen Twist. Dazu kommen rockige, sportliche, sexy und manchmal mädchenhafte Stil-Einflüsse – je nach Stimmung und Anlass. Ich verzichte auf zu viel dekorative Details und mag es gerne schlicht, aber sehr hochwertig. Ich nenne das Easy Chic.
Was ist dein persönliches Markenzeichen?
Da gibt es einige Essentials, ohne die mein modisches Leben unvorstellbar wäre: ein perfekter Blazer, ein Trenchcoat, eine Bikerjacke. Schals, Hemdblusen und T-Shirts. Eine Prise Animal-Print und Streifenmuster. Immer wieder Jeans in allen Variationen – als Hose, Hemd und Jacke. Die Farben Schwarz, Weiß und alle Beerentöne.
Bei Schuhen sind es Herren-Schnürschuhe, Slip-ons, Slippers, Sneakers und Booties, aber auch Pumps, Slingbacks und Riemchen-Sandalen, die sich bei mir finden lassen. Überhaupt erkennt man in meinen Outfits wahrscheinlich an den Schuhen am schnellsten, welches Geistes Kind ich gerade bin… 😉
Ein richtiges Markenzeichen könnte jedoch meine Brille sein. Ich habe immer schon mit auffälligen Brillenmodellen herumexperimentiert. Mit meiner derzeitigen schwarzen Nerd-Brille habe ich mein Ideal gefunden. Und da sie recht prägnant ist und ich sie fast jeden Tag trage, ist sie wohl eine Art Markenzeichen geworden.
Woher bekommst du deine Inspiration für deine Outfits?
Das ist schwer zu sagen. Denn als Modeflüsterin lese, recherchiere und analysiere ich ständig – Bücher, Zeitschriften, Online-Plattformen und vieles mehr. Auch betrachte ich viel Kunst, vor allem Malerei. Und irgendwann entsteht dann plötzlich ein Bild in meinem Kopf, wie ich mich in bestimmten Kombinationen sehe. Ich kann dann förmlich fühlen, dass etwas ganz genau zu mir passt.
Das ist ähnlich wie beim Malen. Die vielen Eindrücke formen irgendwann ein Bild im Kopf, das dann auf die Leinwand möchte. Manche Silhouetten, Farben, Muster, Strukturen, Formen oder Proportionen schreien plötzlich danach, dass ich sie in die Realität überführe…
Hat sich dein Stil, seit du über 40 bist, verändert?
Ab 40 verändert sich der Körper – trotz Sport und allem, was man nach heutigen Erkenntnissen dagegenhalten kann. Für mich gibt es dafür nur ein Gegenmittel: Qualität. Was der Körper an Kontur und Straffheit verliert, muss die Kleidung ausgleichen. Das schaffen aber nur beste, durchdachte Schnitte, einwandfreie Verarbeitung und tolle Stoffe.
Daher ist wohl der entscheidende „Umkehrschwung“ in meiner Garderobe die kompromisslose Hinwendung zu Qualität gewesen. Seit über 15 Jahren kaufe ich nun viel weniger, aber das Wenige in der besten Qualität, die ich mir leisten kann. In ein hochwertiges Kleidungsstück zu schlüpfen, ist für mich immer wieder ein Genuss, eine Offenbarung.
Die zweite Veränderung, die ich an mir feststelle, ist, dass ich immer reduzierter und klarer werde. Ich verzichte heute überwiegend auf jegliches Schi-Schi in meinen Outfits. Ich denke, dass mein Stil sich automatisch mit meinem Wunsch nach geistiger Aufgeräumtheit solidarisiert und die beiden sich gegenseitig die Bälle zuspielen.
Glaubst du an Moderegeln und was bedeuten sie für dich?
Ich glaube, dass jede Frau ihre eigenen Moderegeln aufstellen sollte – aber mit Klugheit, Bedacht und Rücksichtnahme auf ihr Umfeld und den Anlass.
Mode ist angewandte Kunst und existiert nicht im freien Raum. Sie erfüllt einen Zweck. Diesen muss Frau für sich definieren. Dabei spielt der persönliche Stil, der eigene Körper und seine natürlichen Farben, aber auch der Anlass und die Wirkung, die man mit Mode erzielt, eine Rolle.
Der bewusste Umgang mit Mode kann erst erfolgen, wenn man die gestalterischen und stilistischen Regeln kennt. Und wenn man dann entscheiden kann, wann, warum und in welcher Form man diese Regeln brechen möchte. Um etwas Einzigartiges und sehr Persönliches zu erschaffen.
Es ist wie in der Kunst: Jeder gute Künstler lernt zuerst die Technik und die Grundregeln der Gestaltung. Aber er wird erst berühmt, wenn er die Regeln in einer für ihn ganz einzigartigen, faszinierenden Weise bricht. Wenn er seine künstlerische Handschrift entwickelt, die unverkennbar ist.
Der eigene Stil ist nichts anderes als die eigene modische Handschrift, jedoch unter Berücksichtigung von Umfeld und Zweck, also des angewandten Charakters der Mode – und mit dem eigenen Körper und der eigenen Persönlichkeit als Leinwand.
Das geht natürlich nicht von heute auf morgen. Aber mit der Modeflüsterin versuche ich, das für die Leserinnen so einfach wie möglich zu machen und begleite sie auf diesem Weg.
Warst du schon immer modebegeistert?
Definitiv ja! Als Kind war Modedesignerin mein Traumberuf. Ich habe Kleider gemalt wie eine Weltmeisterin und meinen Puppen Kleidchen genäht. Dann kam aber irgendwie das Leben dazwischen und meine zweite Leidenschaft für Kommunikation hat das Ruder übernommen.
Warum ist es für dich wichtig wie du aussiehst?
Ganz einfach: Ich möchte mich gut und attraktiv fühlen und zwar so, wie ich bin – unangestrengt. Kleidung ist der Spiegel der Persönlichkeit. Unsere Werte, unser Denken, unsere Stimmung, aber auch unsere Vorstellung davon, wie und wer wir gerne sein wollen, finden in Kleidung ihren Ausdruck.
Zudem ist mir sehr bewusst, dass in unserer Gesellschaft der erste Eindruck und Äußerlichkeiten enorm wichtig sind. Ob man das nun gut findet oder nicht: Das ist Wahrnehmungspsychologie. So wie man sich kleidet, wird man von vielen Menschen auch gesehen und entsprechend behandelt.
Nicht glatte Schönheit, sondern Kleidung, Körperhaltung, Mimik und ein gepflegtes Auftreten sind der eigentlich entscheidende, nonverbale Sprachschatz. Wir leben in einer Gesellschaft, in der wir die Chance und die Mittel haben, diese Sprache zu unserem Vorteil zu nutzen.
Dieses Instrument einzusetzen, ist für mich eine Form der Lebensklugheit. Aber eine, die man nicht in jeder Situation sklavisch verfolgen muss 😉
Folgst du Trends? Und wenn, welcher ist für dich gerade angesagt?
Was Mode-Trends angeht, bin ich eher ein so genannter „late adopter“ – ein Mensch, der Trends erst spät übernimmt. Ich warte immer erst ab, ob sich ein Trend durchsetzt und wäge dann sorgfältig ab, ob der Trend für mich geeignet ist.
Dann ist es für mich aber keine vorübergehende Erscheinung mehr, sondern ein Schnitt, eine Farbe, eine Silhouette oder einfach eine bestimmte Styling-Art, die ich dauerhaft über mehrere Saisons in meinen Stil integriere. Sehr zurückhaltend bin ich bei sehr extremen Trends, da diese meist schnell wieder verschwinden und auch eindeutig zeitlich (rück-)datierbar sind.
Die letzten Trends, die sich dauerhaft bei mir eingenistet haben, sind der Half Tuck, Culottes und Slip-ons. Die 7/8-Schlaghose und Blusen mit übergroßen Manschetten werden gerade eingemeindet.
Hast du einen Mode- und Styling-Tipp für die Frau über 40?
Das wäre eindeutig mein Mode-Mantra: „Weniger, aber das Wenige in hoher Qualität einkaufen“. Eine echte Investition in Mode lohnt sich aber nur, wenn das Kleidungsstück optimal zu Persönlichkeit und Körper passt und es absehbar über mehrere Saisons – oder Jahre – tragbar ist.
Und ganz wichtig: Lassen Sie sich auf keinen Fall von Mode-Trends, „It-Pieces“ und „Must-haves“ sowie unrealistischen Vorbildern, wie den perfekt in Form gebrachten Stars über 40 auf den roten Teppichen dieser Welt, verrückt machen!
Was für Pläne hast du für dein Blog und wie siehst du die Entwicklung in den nächsten Jahren?
Vor allem möchte ich es schaffen, den Wünschen und Bedürfnissen meiner Leserinnen auch weiterhin gerecht zu werden. Das bedeutet: Ich möchte möglichst viele der thematischen Anliegen rund um Mode, Beauty und Wohlfühlen, die mich täglich erreichen, als Modeflüsterin ansprechen und dazu Hilfestellung anbieten.
Gerade habe ich das Design des Blogs modernisiert und einen neuen Newsletter gestartet, der für meine treuesten Leserinnen auch exklusive Tipps und Angebote enthält.
Darüber hinaus erhalte ich viele Anfragen, ob es irgendwann auch Bücher, Magazine, Seminare oder eine Community von der Modeflüsterin gibt. Das ist für mich aus zeitlichen Gründen derzeit zwar schwer umzusetzen. Aber ich hoffe, dass ich die Modeflüsterin auch in dieser Hinsicht – zumindest teilweise – entwickeln kann.
Mit der Modeflüsterin habe ich mir schon einen Traum erfüllt. Und ich werde sicherlich weiter träumen. Wer weiß, wohin mich diese Träume noch führen?
Weitere spannende Bloggerinterviews:
Ich bin nach wie vor Fan von Stephanie alias der Modeflüsterin. Ich finde mich bei ihr gut aufgehoben 🙂
Liebe Grüße Sabine
Hallo liebe Sabine!
Ganz herzlichen Dank für Dein tolles Kompliment! Und eine schöne Woche noch für Dich!
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Ein sehr interessantes Interview, da kann man schon einiges daraus mitnehmen!
Liebe Grüße
Nicole
Dank Dir sehr herzlich, Nicole! Freut mich, wenn es für Dich aufschlussreich war 🙂
Herzliche Grüße von
Stephanie
I like her response she like to look effortless great questions.
Thanks so much, Jackie!
There are so many things in the world to put effort in – fashion should be a no-brainer instead. Don't you think so?
Lots of greetings from
Stephanie
Morning Cla, she is just a stunning and awesome woman, I truly admire her. Her style is classic and minimal, yet very posh and classy, I like it! Also she seems a very nice and kind soul. Happy Sunday mein freund, hugs and kisses xo
Hi Lilli,
thank you so much for your kind and loving response!!!! You made my day 🙂
Hope you have a wonderful week and all the best for you!
A big hug from
Stephanie
Liebe Cla, liebe Stephanie, vielen Dank für dieses wunderbare Interview. Herrlich, wieviel Kluges zum Thema Mode und Äußeres in so wenigen Sätzen gesagt werden kann. Und der hier genannte Blog der Modeflüsterin ist natürlich wirklich unschlagbar.
Mit einem gut durchdachten und sorgfältig ausgewählten Kleiderschrank-Inhalt spart man einfach Zeit und Frustmomente. Und auf schnellebige Mode verzichte ich auch liebend gerne – wenn etwas zu mir passt, dann doch nicht nur für wenige Monate. Langlebige Qualität vor minderwertiger Quantität sollte in meinen Augen eigentlich immer die Devise sein, egal in welchem Bereich. Das macht mich einfach zufriedener, gewissermaßen "satter".
Liebe Grüße
Hasi
Liebe Hasi,
das ist ja eine tolle Aussage: Hochwertige Mode macht "satter" – darf ich mir das bei Gelegenheit ausborgen? Danke Dir für Deinen so tollen Kommentar hier, bei Cla!
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin